SONNTAG, 08.07.2012: Wie war das mit dem Wetter?

Reisebericht Island

Oh nein, der Blick aus dem Fenster verhieß nun wirklich nichts Gutes. Wir schauten in einen grauen, wolkenverhangener Himmel. Dabei schien es doch am Abend zuvor so schön aufzuklaren. Wir wollten uns gerade ärgern, da fiel uns der Spruch von Tony aus dem März ein. Also wie war das gleich nochmal mit dem Wetter auf Island? If you don’t like the wheather, just wait five minutes.

Also dann. Wir frühstückten in aller Ruhe und wollten erst danach wieder aus dem Fenster schauen. Der Tag war komplett für eine Tour auf der Snæfellsness-Halbinsel geplant und die sollte landschaftlich eines der Highlights unserer Tour werden. Machen wir es kurz: Das Wetter änderte sich tatsächlich, nur leider nicht zum Besseren. Es wurde im Laufe des Tages immer regnerischer, der leichte Nieselregen vom Vormittag wurde zum Wolkenbruch und irgendwann kam sogar Nebel auf. Nein, so war das nicht geplant.

Vormittags kamen wir wenigstens noch ein bisschen an die frische Luft, nachmittags war daran nicht mehr zu denken. Wir wagten uns zwar noch in Richtung Snæfellsjökull, aber zum einen war irgendwann die Straße gesperrt, weil sie noch komplett vereist war – der Sommer war bis dahin einfach nicht warm genug gewesen -, zum anderen regnete es ununterbrochen und war dabei auch noch ziemlich kühl.
Folglich waren wir am frühen Nachmittag schon im Hotel Ólafsvík, ausgerechnet einem der eher schlechteren Hotels auf unserer Tour. Egal, wir ignorierten die japanische Reisegruppe, überzeugten den Typen an der Rezeption, die Bar zu öffnen und hatten beim durchaus leckeren Abendessen dann doch noch einen schönen Tagesausklang.

SAMSTAG, 07.07.2012: Das fängt doch ganz gut an

BeitragReiseroute
Reisebericht Island 2012

Der Kurztrip nach Reykjavik im März war schuld daran, dass wir im Sommer gleich wieder nach Island flogen. Und dafür die Tour in die Bretagne mal wieder aufs nächste Jahr verschoben … Diese kleine seltsame Insel da oben im Norden hatte es uns angetan. Und diese Faszination sollte im Verlauf der Tour nicht kleiner werden.

Und Bilder zur Island-Tour gibt es wie immer an dieser Stelle: Fotogalerie > Touren in Europa > Island 07/2012

Unser Flieger ging am Freitag erst spätabends, wir fuhren deshalb nach der Arbeit noch nach Hause und nahmen von dort ein Taxi zum Flughafen. Alles ganz entspannt, wir freuten uns diebisch auf den Urlaub. Und dann das Warten auf die Starterlaubnis. Als einer der letzten Flieger vor Toresschluss startete FI 524 Richtung Reykjavik …

Wir waren weit nach Mitternacht im Hotel Radisson Saga angekommen und trotz der ungewohnten Helligkeit sofort eingeschlafen. Erstaunlich aus- geruht freuten wir uns am nächsten Tag auf das Frühstück – und mussten  feststellen, dass eine Gruppe von 250 Italienern die Jungs und Mädels vom Service rotierten ließ …  Machte nichts, wir hatten ja Zeit. Den Mietwagen hatten wir in weiser Voraussicht erst für zehn Uhr bestellt, also erst einmal ganz gemütlich mit einem ausgiebigen Frühstück den ersten Urlaubstag beginnen. So soll das sein. Blue Car Rental lieferte den Mietwagen – einen Suzuki Grand Vitara – dann auch superpünktlich, wir checkten im Hotel aus los ging es auf große Fahrt. Island, wir kommen!

Unser erstes Ziel für diese Tour war die Halbinsel Snæfellsness und das Wetter, das uns dorthin begleitete, war genau das, was wir als typisch isländisch abhakten: viel Wind, einige Wolken und immerhin ein bisschen Sonne. Wir ließen uns viel Zeit, bewunderten die Landschaft – einfach schön … Und diese Weite teilweise. Die kam uns irgendwie bekannt vor 😉  In Stykkisholmur konnten wir sogar schon unsere vorbestellten Fährtickets für Montag abholen, perfekt. Wir fuhren zum Hotel Framnes in Grundarfjörður, bezogen unser kleines, sehr schönes Zimmer – und waren überrascht vom tatsächlich leckeren Abendessen. Noch ein kurzer Abendspaziergang – im Hellen, versteht sich, dann hieß es: Gute Nacht! Ein guter erster Tag …

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Ljördalen 2005

Dirk war erst gar nicht begeistert, weil er dachte, „Hundeschlitten“ würde bedeuten, eine Woche in so einem Schlitten zu sitzen und zu frieren. Als er dann mitbekam, dass das alles ja etwas mit „Aktiv-Urlaub“ zu tun hat, war er Feuer und Flamme, der Termin schnell gefunden und die Villmark-Lodge gebucht!

17.12.2005 – 24.12.2005 Der lange Weg nach Ljördalen

Da meint man, Norwegen sei doch eigentlich recht nah – weit gefehlt, zwei Stunden Flug, drei Stunden Busfahrt und dann noch mal eine dreiviertel Stunde Transfer. Dann erst ist man in Ljördalen. Wir sind samstags bei eher bescheidenem Wetter losgeflogen, in Norwegen erwartete uns dann das, was wir erwartet hatten: Schnee!

Beim Abendessen gab es dann die erste Einweisung, was uns in der kommenden Woche erwarten würde: Am nächsten Tag erst einmal einkleiden, zum Schutz gegen die doch eher tiefen Temperaturen bekamen wir dicke Schneeanzüge und Stiefel. Und dann ein paar hundert Meter zu den Hunden laufen, deren Gebell man schon von Weitem hören konnte. Dann ging’s los …

Norwegen_2005

Hunde einladen, ausladen, einspannen, …

Die Prozedur war dann jeden Tag dieselbe: Die Hunde, die für den Tag eingeteilt waren, mussten aus dem Zwinger geholt und in den LKW verladen werden. Dabei bekamen wir schon einen ersten Eindruck davon, welche Kraft in den Tieren steckt – bei einigen hatte ich ehrlich Mühe, sie am Halsband festzuhalten. Mit dem LKW fuhren wir dann einige Kilometer bis auf den Berg, an der dortigen Hütte wurden die Hunde ausgeladen, erst einmal angebunden und dann nach und nach in die Geschirre eingespannt.

Auch hier war die Einweisung eher kurz: Softbremse, um Geschwindigkeit zu reduzieren, harte Bremse, um den Schlitten (vielleicht) zum Stehen zu bringen, und der Eisanker um das Gespann auch wirklich an Ort und Stelle zu halten. Womit wir beim ersten Problem wären …

Norwegen_2005

Nur nicht den Schlitten loslassen!

Das war die Anweisung, die Frank uns mit auf den Weg gab. Theoretisch ganz einfach, wenn da nicht die Praxis wäre: in die Knie gehen, so lange am Eisanker zerren, bis er sich endlich löst – und dann nicht vom Schlitten fallen, wenn die Hunde losrennen wie die Irren. War ja klar, dass Dirk den Bogen ziemlich schnell rausbekommen würde, während ich noch einige Male mit dem norwegischen Schnee Bekanntschaft machen würde. Zum Glück kamen die Hunde meist bei Franks Gespann zum Stehen …

Irgendwann stellte sich das Gefühl für den Schlitten dann aber auch bei mir ein und ich konnte die Schlittenfahrten ausgiebig genießen. Es ist schon ein Gänsehaut-Faktor, wenn man nur noch das Hecheln der Hunde und den Schnee unter den Kufen hört und seine Schlittenspuren im Schnee zieht. Wahnsinn!

Norwegen_2005

Winter Wonderland

Das Wetter wollte uns in dieser Woche seine Wandlungsfähigkeit zeigen: Von strahlendem Sonnenschein und klirrenden -20° C bis hin zu dichtem Schneegestöber um den Gefrierpunkt hatten wir alles. Am Tagesablauf änderte das wenig: Morgens mit den Hunden hochfahren, einige Runden mit dem Schlitten drehen, die Hunde wieder nach unten bringen und noch mit Futter (Lachsköpfe!) versorgen. Dann endlich gab es auch für uns Abendessen (superlecker, dazu ein Bier) und spätestens um 21 Uhr lagen wir tief erschöpft in den Betten.

Norwegen_2005

Fazit: Die Woche war anstrengend, aber sie hat riesigen Spaß gemacht. Und auch die norwegische Winterlandschaft hat ihren Teil dazu beigetragen, dass wir so entspannt wie selten zuvor unter dem Weihnachtsbaum gesessen haben.

Ljördalen 2007

Eigentlich wollten wir ja vor allem auf Wildbeobachtung gehen, aber diese Tour gab es leider nicht mehr – warum also nicht mal Wassersport? Und das ausgerechnet mir …

26.05.2007: lange Anreise …

Ganz gemütlich ging es am Samstag zum Flughafen, die Lufthansa-Maschine (ja, ja, mit denen wollten wir ja eigentlich nicht mehr fliegen, aber was heißt schon „konsequent“?) startete planmäßig um 10:10 und war um halb drei Ortszeit in Oslo.

Was dann kam, kannten wir schon: anderthalb Stunden warten auf den Bus nach Trysil. Diesmal allerdings vor dem Flughafengebäude in der Sonne, so ließ sich das halbwegs aushalten. Auch der Bus war pünktlich, sodass uns der wildgewordene Fahrer, den wir auch schon vom letzten Mal kannten, wie geplant in Trysil in Empfang nehmen konnte.

Irgendwann waren wir dann endlich in Ljördalen – und fühlten uns nach Annas herzlichem Willkommen gleich wieder richtig wohl.

Norwegen_2007

27.05.2007: Kanutour auf der Ljöra

Ein Boot, zwei Paddel – und was nun? Die Einweisung von Frank war kurz, nur nicht umkippen. Sehr witzig … Es ging besser, als erwartet, das Wetter war herrlich und Paddeln – hey, das machte ja sogar Spaß! War allerdings auch irgendwie anstrengend – womit wir uns das Abendessen redlich verdient hatten!

Norwegen_2007

28.05.2007: Floßtour und Bibersafari

Das Wetter am Montag war leider nicht mehr ganz so gut, trüb-grauer Himmel und irgendwann fing es dann auch noch kräftig an zu regnen. Aber der Reihe nach: Das, was später mal ein Floß werden sollte, sah aus wie zwei zu groß geratene Europaletten und wurde einfach mit ein paar Spanngurten zusammengebunden. Dann noch die Schwimmkörper drunter, fertig.

Und immer brav auf den Käpt’n hören, vor allem in den Stromschnellen – mir kamen die extrem schnell vor, bei den letzten wusste ich irgendwann nicht mehr, wo vorne und hinten ist. Dabei sahen die so harmlos aus …

Nun denn, am Ende waren wir ziemlich nass – was „nass“ aber wirklich heißt, sollten wir erst ein paar Tage später erfahren! Abends haben wir dann tatsächlich noch einen Biber gesehen, die Belohnung für geduldiges Ausharren im Nieselregen.

Norwegen_2007

29.05.2007: Wildtiersafari

Für den Dienstag gab es erst einmal kein Programm – also sind wir mit Beate und Detlev ein wenig wandern gegangen. Kleine Bäche, wacklige Holzbrückchen, wenn es nur nicht schon wieder geregnet hätte …

Nach dem frühen Abendessen ging es dann auf (fotografische) Elchjagd und das sogar mit Erfolg. Und wieder querfeldein durch den Matsch, dass die Wanderschuhe nur so schmatzten, ganz leise bis heran an die riesige Biberburg.

Norwegen_2007

30.05.2007: Kanutour auf den Flersjön-Seen

Das Boot war brandneu und noch original eingepackt: Platz für zehn Leute, damit sollte es auf die Flersjön-Seen gehen. Und der Regen begleitete uns hartnäckig. Die Seen sind traumhaft schön, selbst wenn man sie nur durch einen nassen Schleier sieht. Weniger schön war irgendwann die Kälte, die durch die klatschnassen Klamotten kroch. Nur gut, dass die Hütten alle Fußbodenheizung im Bad haben!

Vom (kurzen) Besuch eines alten Flößerwerks haben wir uns allerdings trotz durchweichter Schuhe und tropfender Hosen nicht abhalten lassen. Wenn schon, denn schon …

Norwegen_2007

31.05.2007: Braunbärsafari

Wieder begann das „offizielle“ Programm erst am Abend, wieder hatten wir uns zu auf einem kleinen Spaziergang aufgemacht – vor allem, um noch ein paar Fotos zu schießen. Außerdem war es die Gelegenheit, mal bei den Hunden vorbeizuschauenund dabei tatsächlich ein paar der Tiere wiederzuerkennen. Dirk hätte am liebsten schon für den nächsten Winter gebucht.

Abends zeigte und Frank dann eine Bärenhöhle, Kratzspuren von Braunbären – nur leider keinen Bären. Aber das war auch nicht wirklich realistisch. Und immerhin wurde der Regen etwas weniger …

Norwegen_2007

01.06.2007: Fulufjellet-Nationalpark

Die Woche war rasend schnell vergangen – und endlich ließ sich auch die Sonne wieder blicken. Genau rechtzeitig um uns gute Fotos im Fulufjellet-Nationalpark zu ermöglichen. Der mit 93 Metern höchste schwedische Wasserfall war das Ziel, der Nationalpark drumherum landschaftlich sehr sehenswert.

Und die norwegische Antwort auf den Njüpeskär, die Brata-Fälle, auf jeden Fall auch lohnender Zwischenstopp auf dem Rückweg. Das Highlight war aber das abendliche Abschiedsgrillen: Lachsforelle in Zeitungspapier – lecker und ausgesprochen unterhaltsam. Aber das würde wohl zu weit führen …

Ljördalen_2007

02.06.2007: Heimreise

Alles hat ein Ende … es ging nach Hause …

Fazit: Eine Woche lang Spaß, Paddeln ist klasse und lange dauert es bestimmt nicht, bis wir mal wieder Urlaub im hohen Norden machen!

Die Fotos aus diesem Urlaub stehen unter Foto-Galerie > Touren in Europa > Norwegen 05/2007.