Ljördalen 2005

Dirk war erst gar nicht begeistert, weil er dachte, „Hundeschlitten“ würde bedeuten, eine Woche in so einem Schlitten zu sitzen und zu frieren. Als er dann mitbekam, dass das alles ja etwas mit „Aktiv-Urlaub“ zu tun hat, war er Feuer und Flamme, der Termin schnell gefunden und die Villmark-Lodge gebucht!

17.12.2005 – 24.12.2005 Der lange Weg nach Ljördalen

Da meint man, Norwegen sei doch eigentlich recht nah – weit gefehlt, zwei Stunden Flug, drei Stunden Busfahrt und dann noch mal eine dreiviertel Stunde Transfer. Dann erst ist man in Ljördalen. Wir sind samstags bei eher bescheidenem Wetter losgeflogen, in Norwegen erwartete uns dann das, was wir erwartet hatten: Schnee!

Beim Abendessen gab es dann die erste Einweisung, was uns in der kommenden Woche erwarten würde: Am nächsten Tag erst einmal einkleiden, zum Schutz gegen die doch eher tiefen Temperaturen bekamen wir dicke Schneeanzüge und Stiefel. Und dann ein paar hundert Meter zu den Hunden laufen, deren Gebell man schon von Weitem hören konnte. Dann ging’s los …

Norwegen_2005

Hunde einladen, ausladen, einspannen, …

Die Prozedur war dann jeden Tag dieselbe: Die Hunde, die für den Tag eingeteilt waren, mussten aus dem Zwinger geholt und in den LKW verladen werden. Dabei bekamen wir schon einen ersten Eindruck davon, welche Kraft in den Tieren steckt – bei einigen hatte ich ehrlich Mühe, sie am Halsband festzuhalten. Mit dem LKW fuhren wir dann einige Kilometer bis auf den Berg, an der dortigen Hütte wurden die Hunde ausgeladen, erst einmal angebunden und dann nach und nach in die Geschirre eingespannt.

Auch hier war die Einweisung eher kurz: Softbremse, um Geschwindigkeit zu reduzieren, harte Bremse, um den Schlitten (vielleicht) zum Stehen zu bringen, und der Eisanker um das Gespann auch wirklich an Ort und Stelle zu halten. Womit wir beim ersten Problem wären …

Norwegen_2005

Nur nicht den Schlitten loslassen!

Das war die Anweisung, die Frank uns mit auf den Weg gab. Theoretisch ganz einfach, wenn da nicht die Praxis wäre: in die Knie gehen, so lange am Eisanker zerren, bis er sich endlich löst – und dann nicht vom Schlitten fallen, wenn die Hunde losrennen wie die Irren. War ja klar, dass Dirk den Bogen ziemlich schnell rausbekommen würde, während ich noch einige Male mit dem norwegischen Schnee Bekanntschaft machen würde. Zum Glück kamen die Hunde meist bei Franks Gespann zum Stehen …

Irgendwann stellte sich das Gefühl für den Schlitten dann aber auch bei mir ein und ich konnte die Schlittenfahrten ausgiebig genießen. Es ist schon ein Gänsehaut-Faktor, wenn man nur noch das Hecheln der Hunde und den Schnee unter den Kufen hört und seine Schlittenspuren im Schnee zieht. Wahnsinn!

Norwegen_2005

Winter Wonderland

Das Wetter wollte uns in dieser Woche seine Wandlungsfähigkeit zeigen: Von strahlendem Sonnenschein und klirrenden -20° C bis hin zu dichtem Schneegestöber um den Gefrierpunkt hatten wir alles. Am Tagesablauf änderte das wenig: Morgens mit den Hunden hochfahren, einige Runden mit dem Schlitten drehen, die Hunde wieder nach unten bringen und noch mit Futter (Lachsköpfe!) versorgen. Dann endlich gab es auch für uns Abendessen (superlecker, dazu ein Bier) und spätestens um 21 Uhr lagen wir tief erschöpft in den Betten.

Norwegen_2005

Fazit: Die Woche war anstrengend, aber sie hat riesigen Spaß gemacht. Und auch die norwegische Winterlandschaft hat ihren Teil dazu beigetragen, dass wir so entspannt wie selten zuvor unter dem Weihnachtsbaum gesessen haben.