Erdbeben – zum Glück nur virtuell

Donnerstag, 07. Februar 2019

Jetzt ist er weg. Weg. Und wir sind wieder … ohne Camper. Irgendwie ein seltsames Gefühl. Ich mag das nicht.

Nachdem wir uns von Bernd und Janine von Vanstastic verabschiedet haben, stehen wir beide erst einmal ein bisschen bedröppelt im Garten unserer Unterkunft. Bernd und Janine hatten angeboten, den Camper direkt am Lilac Rose abzuholen und das Angebot haben wir nur zu gerne angenommen. So lernen wir die beiden auch endlich mal persönlich kennen und verquatschen uns erst einmal eine halbe Stunde. Supersympathisch, weit gereist – und teilen in vielen Dingen unsere Meinung über Touristen, das Reisen an sich und einiges mehr.

Die Zeit zum Abschied nehmen kommt trotz des längeren Plauschs irgendwann. Und das, siehe oben, drückt auf unsere Stimmung. Kurzzeitig. Für längere Trübsal ist das Wetter viel zu gut, die restliche Zeit in Neuseeland viel zu kostbar. Und wir haben ja auch noch gar nichts von Christchurch gesehen.

Also nehmen wir die Straßenbahn zum City Centre und spazieren los. Christchurch ist klein und folglich an einem Tag bequem zu erkunden. Es ist ein nettes Städtchen. Punkt. Die Botanical Gardens gefallen uns gut, vor allem die fast schon monströsen Hortensien, die dort gerade blühen. Wir genießen den Tag, lassen uns Zeit, trinken zwischendurch einen Kaffee und landen am Ende im Erdbebenmuseum.

Da wollten wir eigentlich gar nicht hin. Weil wir sowieso keine Museumsgänger sind. Und weil das Museum, entgegen der sonstigen Gewohnheit in Neuseeland, auch noch stolze 10 Dollar Eintritt pro Person kostet. Wenn wir aber schon mal da sind … gehen wir eben doch rein.

Und diese Entscheidung war absolut gut. Zum einen ist die Ausstellung selbst (wie so oft in Neuseeland) richtig gut aufgebaut, zum anderen vermittelt das Museum ein unglaublich eindrucksvolles Bild davon, was Erdbeben anrichten und wie sie wirken.

Im Zentrum der Ausstellung steht logischerweise das Erdbeben von 2011. Bis heute sieht man in der Stadt die Wunden, die dadurch gerissen wurden. Im Museum gibt es dazu Erklärungen, Filmdokumente und mehr. Wir sind jedenfalls nachhaltig beeindruckt.

Am späten Nachmittag sind wir zurück im Lilac Rose, kurz ausruhen, dann laufen wir bei schönstem Sonnenschein wieder nach Merivale. Diesmal aber nicht in die Sprig & Fern Tavern, sondern zum Tutto Bene. Es wird ein italienischer Abend mit rot-weiß-karierter Tischdecke und leckerem Essen 🙂