Donnerstag, 23. September 2021
Wir brauchen zum Aufstehen heute einen Wecker. Und der klingelt um zwanzig nach sechs … Das ist ganz schön früh 😩
Aber wir haben eine Verabredung in Walvis Bay, zu der wir nicht zu spät kommen wollen: kayaking with the seals! Als ich gestern Nachmittag den Papierkram in Meike’s Guesthouse erledigte, fragte Klaus, ob wir denn schon Programm für den nächsten Tag hätten. Nee, hatten wir nicht, denn wir wussten ja nicht, wie die Schlauchgeschichte ausgeht. Also erklärte ich ihm, wir würden dann vormittags einfach mal zur Lagune in Walvis Bay fahren und schauen, was sich da so an Vögeln tummelt.
Irgendwie gefiel es Klaus aber nicht, uns so programmlos zu wissen. Er machte ein paar Vorschläge, bis ich ihm erzählte, dass unser ursprünglicher Plan ja Paddeln mit den Robben gewesen sei. Na also, geht doch – zehn Minuten später hatte Debbie uns telefonisch auf die Tour gebucht. Treffpunkt acht Uhr (ok, das hatte ich falsch verstanden – eigentlich viertel vor acht 🙄) in Walvis Bay.
Deshalb stehen wir heute so früh auf. Netterweise wird unseretwegen auch das Frühstück eine halbe Stunde eher als üblich aufgetischt. Draußen ist alles pitschepatsche nass, Swakop-Wetter. Nein, kein Regen, davon bekommt Swakopmund im Jahr nur 15-20 Milimeter. Nebel. Richtig fieser Nebel. Nicht unbedingt die besten Lichtverhältnisse für die Robben, aber das kann sich ja noch ändern.
Wir sind pünktlich (denken wir), allerdings warten alle schon auf uns. Na ja, ok, die zehn Minuten verspätete Abfahrt geht auf unsere Kappe. Die macht aber zum Glück bei den Robben am Ende auch keinen Unterschied. Mit zwei großen Safari-Landcruisern samt Anhängern mit den Kajaks fahren wir Richtung Pelican Point. Es wird eine der vergnüglichsten Transferfahrten, die wir jemals mitgemacht haben, in unserem Wagen herrscht Plauderstimmung und unser Guide ist ein sympathischer Schwätzer im unterhaltsamsten Sinne.
Das Paddeln macht einfach immer wieder Spaß. Auch wenn sich meine Befürchtungen wegen des Lichts leider bestätigen. Die Robben schwimmen um uns herum, einige der Jungen springen immer wieder übermütig aus dem Wasser, da zuzuschauen macht schlichtweg gute Laune. Nach einer guten Stunde auf dem Wasser ist dann auch schon wieder Schluss, am Strand gibt es noch einen kleinen Snack und dann geht es zurück nach Walvis Bay.
Wie schön, dass wir tatsächlich noch einen solchen Ausflug machen konnten! Das Wetter macht, was es hier gegen Mittag netterweise häufig macht: Es klart auf. Das nutzen wir, um noch einmal ein Stück an der Lagune entlang zu fahren und Flamingos und Pelikane zu fotografieren. Dann tuckern wir zurück nach Swakop und machen erst einmal Mittagspause in Meike’s Guesthouse.
Wenn wir in Swakop sind, dann gehört ein Carrot Cake in der Muschel zum Pflichtprogramm! Also machen wir nachmittags einen kleinen Spaziergang in die „Innenstadt“ und setzen uns vor der Muschel-Buchhandlung und dem angeschlossenen Art Café in die Sonne. Carrot Cake ist zu unserem Entsetzen heute leider aus, wir müssen uns zum Vanilla Milk Shake mit Käsekuchen begnügen. Ein kaum zu ertragendes Schicksal!
Wie meist in Swakopmund wird es am späteren Nachmittag schon wieder usselig kühl und feucht, so dass wir uns bis zum Abendessen in unserem Zimmer verkriechen. Unsere Wahl fällt heute (völlig überraschend) auf Kücki’s Pub, wo wir auch immer wieder gerne essen. Das Lokal ist wirklich groß und brummt normalerweise – heute sind wir fast erschrocken, wie leer es ist. Ja, der Tourismus läuft langsam wieder an. Aber mit der Betonung auf laaaangsam …
Wir lassen uns zum Vortisch gegrillte und überbackene Austern schmecken (roh mag ich die Dinger ja nicht 😉), danach gegrillten Hecht mit Calamari und zum Dessert für jeden einen Jägermeister. Klingt gut, oder?
Unsere Route in MyMaps
… passen die Flamingos denn wirklich in den Koffer?!? So drei bis vier nähme ich… buhuhuuuuuu! Und sowohl der verscheindende Seehund (also der kleine Popo) als auch der knapp über der Wasserfläche lümmelnde sind einfach zu schön :-)!)