Von halben Safaris und doppelten Nudeln

Samstag, 05. Januar 2019

Wir hatten gestern ziemlich lange hin und her überlegt, was wir heute denn wohl machen sollten. Eine klassische Hafenrundfahrt? Einen Scenic Flight? Am Ende fiel die Wahl auf die „Whale & Dolphin Safari“. Eine gute Wahl, auch wenn die Hälfte fehlte.

Wir hatten die Morgen-Tour gebucht – die für Frühaufsteher … Deshalb tappern wir schon um kurz vor sieben los in Richtung Hafen. Da tauchen auch irgendwann Alex und Lu(ise) auf und wickeln das Boarding ab. Für die Menge an Leuten wirklich effizient, schnell, stressfrei. Können die hier überhaupt Stress?

Kurz nach acht geht es los, das Meer ist wunderbar ruhig (seeeeehr gut für mich), die Sonne scheint, was für ein herrlicher Tag. Wir fahren eine gute halbe Stunde in den Hauraki Golf hinaus, als die ersten Delfine auftauchen. Bisher kannten wir Delfinsichtungen immer nur eher weiter weg, diesmal kommen sie direkt ans Schiff, tauchen drunter durch, haben vermeintlich mindestens ebenso viel Spaß wie wir.

Wir sind Lu dankbar, dass sie uns vorher mit einem Blick auf unsere hochgerüsteten Kameras gesagt hat, dass die Delfine so nahe ans Boot kommen. Sonst hätte Dirk mit seinem 300er-Tele und dem Konverter keine Chance gehabt. So kann er vorher noch auf das 24-105 wechseln und alles ist prima.

Der Trick, die Delfine zu finden, scheint einfach: Australtölpel suchen die Delfine, wir suchen die Australtölpel. Die Vögel machen sich das Jagdverhalten der Delfine zunutze, denn die „Futterfische“ werden zusammengetrieben und die Vögel müssen nur noch ins Wasser stoßen und sich einen Fisch holen. Das machen sie Kopf über und mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100km/h. Das sieht irre aus. Tauchen können sie über 30 Meter tief. Und dabei auch noch etwas sehen. Bisher fand ich Tölpel nur schön. Jetzt finde ich sie faszinierend.

Wir kommen noch an einigen Delfinschulen vorbei und können die Tiere beobachten. Nur Wale sehen wir leider nicht. Macht aber nix. Die Waltour ist ja auch erst für Kaikoura geplant 🙂 Halbe Safari, ganzer Spaß. Wir suchen uns am Hafen ein nettes Lokal und essen einen Burger. Alles gaaaaanz entspannt. So schön.

Ganz gegen unsere Gewohnheit (vor allem gegen Dirks Gewohnheit) shoppen wir noch ein paar T- und Sweatshirts, bevor wir zurück nach Ponsonby wandern. So langsam spüren wir von der ganzen Lauferei tatsächlich unsere Beine. Mensch, was sind wir Schluffis. Ok, wir nehmen den Bus 🙂

Ein entspannter Nachmittag auf dem Balkon und eine ganz einfache Abendessen-Entscheidung: Wir gehen nochmal ins Prego! Die Nudeln waren so lecker und die Atmosphäre so schön, dass wir keine Lust haben, uns etwas anderes zu suchen. Morgen holen wir den Camper ab. Wir sind schon so ein ganz kleines Bisschen aufgeregt …

Ein Wort zu Auckland: Schönheitspreise wird die Stadt wohl auch nach Abschluss der ganzen Bautätigkeiten nicht gewinnen. Aber wir haben uns wohl gefühlt. Die Atmosphäre ist toll, die Leute nett und das Freizeitangebot groß. Wir können uns definitiv vorstellen, mal wieder nach Auckland zu kommen.  Nur das Bussystem ist … naja … sagen wir mal „optimierungsfähig“.