Eingewöhnungsphase …

Sonntag, 06. Januar 2019

blühender Strauch an der Lake Okere Campsite, Neuseeland

Heute ist der Tag. Der Tag, an dem wir endlich unseren Camper abholen. Wir sind super gespannt auf das, was uns erwartet. Nur gut, dass das Taxi pünktlich ist – sonst wären wir vor Anspannung geplatzt 🙂

Und weil das Taxi pünktlich ist, stehen wir locker eine halbe Stunde zu früh bei Eurocampers auf der Matte. Wir hatten Sicherheitspuffer eingerechnet. Den braucht sonntags aber kein Mensch. Genervt ist deshalb bei Eurocampers niemand. Stattdessen kommt die Frage: „Mögt ihr einen Kaffee?“ Yes, we like the Kiwis!!!

Wir warten auf Jonas. Und damit das nicht zu lange dauert, macht Isabell mit uns schon mal den Papierkram. Und dann steht er da, unser Camper, und Jonas weist uns ein. Jonas ist uns sofort sympathisch – wie Dirk abends so schön meint: „Das war weniger eine Fahrzeugübergabe, als mehr eine Einweisung unter Freunden.“ Kann auch daran liegen, dass die beiden Jungs nach zwei Minuten gesprächstechnisch nicht mehr in Neuseeland, sondern in Namibia sind …

Der Camper ist einfach geil. Sorry für die Ausdrucksweise, aber was wahr ist, muss gesagt werden. Kompakt, super durchdacht und, womit wir gar nicht gerechnet hatten, mit einem riesigen Kofferraum. Das Thema „Taschen verstauen“ ist damit komplett erledigt. Ein Welcome Package mit einer Flasche Wein, einer schon auf uns ausgestellten Top 10 Holiday Parks-Karte und einem schönen Block (Anke hätte ihre Freude dran!) liegt auch im Auto. Wir sind super happy mit unserer Entscheidung, den Camper bei Vantastic gemietet zu haben.

Also los geht’s. Als nächstes müssen wir einkaufen. Isa hatte uns den Pak’n’Safe empfohlen und da fahren wir jetzt auch hin. Dirk hatte vorher rumgemosert. Bäh, einkaufen. Keine Lust. Wie doof. Ich will los. Ihr dürft einmal raten, wer in diesem riesigen Supermarkt jetzt voll in seinem Element ist. Wir shoppen also fröhlich und bekommen (bis auf Risotto-Reis und Reisewaschmittel) auch alles, was auf unserer Liste steht.

Und dann kommt der Kassierer. Und der sorgt dafür, dass ich nach drei Tagen Neuseeland Auswanderungsgedanken bekomme. Ihr kennt die Kassierer(innen) in unseren Supermärkten? Bestenfalls mal schief lächelnd? Hmmhmm. Hier geht es damit los, dass uns eine nette Angestellte darauf aufmerksam macht, dass weiter hinten freie Kassen sind. Und der Kassierer hat Spaß an seinem Job. Räumt die Sachen nach dem Scannen in die Taschen im Einkaufswagen. Und beachtet dabei noch Dirks System der „Warentrennung“. Sen-sa-tio-nell!!!

Einkauf erledigt. Uns fehlt zwar noch ein Liquor Store für Whiskey und Gin, aber der findet sich sicherlich in den nächsten Tagen. Jetzt wollen wir erst einmal Richtung Rotorua. Die Fahrt bis dahin ist völlig entspannt. Cruising. In der Gegenrichtung ist irrinnig viel los – die Aucklander kommen aus den Sommerferien auf Coromandel zurück. Und wir fühlen uns bestätigt, Coromandel links liegen zu lassen. Viel zu voll!

Also Rotorua. Wir haben uns auf CamperMate „Affordable Willow Haven Holiday Park“ ausgeguckt und steuern darauf zu. Da sagt ein handgeschriebenes Schild aber schon deutlich : „Sorry, no vacancies.“ Ups. Damit hatten wir nicht gerechnet. Aber wir sind ja, Afrika sei Dank, inzwischen flexibel. Dann fahren wir eben zum Waitete Trout Stream Holiday Park.

Der gefällt uns beim Reinfahren nicht wirklich, alles zu eng, irgendwie zu sehr Campingplatz Castrop-Rauxel. Entsprechend sind wir nur bedingt unglücklich, als auch dort kein Platz mehr für uns ist. Die Frage ist nur: Was nun? Wir setzen alles auf eine Karte und fahren zur DOC-Campsite am Lake Okareka. Die hat zwölf Plätze. First come, first served. Und es ist inzwischen kurz nach sechs.

Tschakka, wer wagt, gewinnt. Wir finden ein Plätzchen, quetschen uns in die Lücke und sind happy. Über die Campsite. Und über unseren Vantastic Camper – hier können wir nämlich wunderbar mit anderen Campervans vergleichen. Und dabei schneidet unser Camper eindeutig am Besten ab.

Wenn es jetzt noch etwas leerer, etwas einsamer wäre … So ein klein wenig müssen wir uns noch daran gewöhnen, dass Campen in Neuseeland eben etwas völlig anderes ist als in Namibia. Was uns aber komplett verblüfft, ist die Tatsache, dass es hier zwar propevoll ist, aber trotzdem unglaublich ruhig und gesittet zugeht. Wir hätten nie gedacht, dass das überhaupt geht.

Wir schnappen uns unsere Picknickdecke, eine Flasche Weißwein und ein paar Chips und genießen den Abend am Seeufer. Glaubt mir, es gibt schlimmere Schicksale …

Dirk auf der Campsite am Lake Okere, Neuseeland

am Ufer der Lake Okere Campsite, Neuseeland

3 thoughts on “Eingewöhnungsphase …

  • 8. Januar 2019 at 19:43
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    Könnt ihr bitte etwas von dieser entspannten Grundhaltung der Neuseeländer importieren?!? Es klingt soooo entspannend!

  • 8. Januar 2019 at 14:13
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    Also von den Bildern im Netz her, sieht’s bei euch doch ganz propper am See aus. Naja, die Großzügigkeit von namibischen Sites gibt’s da eher nicht, aber ihr habt das genau richtig gemacht. Der Blickwinkel machts…. und den habt ihr ja wie beschrieben mit einer Flasche Weißwein und Chips (gab’s danach noch etwas richtiges??) gut gewählt. Hinaus auf den See.
    🙂

    • 8. Januar 2019 at 14:14
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      …aber wo ist das Bild dieses genial-durchdachten-freundschaftlich-übergebenen-Superduperklassecampers?

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