Irgendwann … Anfang Januar 2019
Da kann man schon mal durcheinander kommen. Gestern sind wir zu Hause losgeflogen. Also laut Kalender eigentlich vorgestern. Aber wenn man es genau bedenkt, dann … Hmmm.
Zu Dirks Leidwesen habe ich einen Heidenspaß damit, dass unsere Sprache mit einem Ritt durch die Zeitzonen nicht wirklich klarkommt. Um das Thema und damit meinen Göttergatten aber nicht zu sehr zu strapazieren, jetzt doch einfach mal die Fakten: Das Taxi hat uns an Neujahr (fast) pünktlich abgeholt und wir haben ziemlich genau um drei Uhr nachmittags die Haustür hinter uns zugezogen.
Der Flug nach Shanghai war dann auch superpünktlich, hob gegen viertel nach sechs am Abend in Frankfurt ab, so dass wir gute zehn Stunden später chinesischen Boden unter den Füßen hatten. Also um halb fünf morgens. Äh, nee. Halb zwölf vormittags. Ortszeit Shanghai. 02. Januar.
Die Chinesen gaben sich auch alle Mühe, uns die drei Stunden Wartezeit vergnüglich zu gestalten. Raus aus dem Flieger, zu einem Schalter, an dem unsere Bordkarten ausgetauscht wurden. Dann bitte alle Passagiere nach Neuseeland sammeln und einem kleinen Chinesen hinterherlaufen. Einmal durch den Health Check – Fieber-Tele-Messung. Ok, Test bestanden, Stempel aufs Tickets. Zum Gate tappern, hinsetzen, warten.
Ja, wir sitzen in Reihe 24, Plätze J und K. Warum wollte der Typ das wissen? Dann sollten wir uns doch bitte am Counter melden. Hä?! Unsere blaue Reisetasche hatte Verdacht erregt. Ok, da war auch jede Menge Elektronikkram drin. Sie bräuchten den Schlüssel, um die Tasche zu durchsuchen. Seufz. Eine Viertelstunde später bekamen wir den Schlüssel zurück – und unsere Powerbank. Die dürften wir nur im Handgepäck transportieren. Okaaaay …
Na und dann war auch schon Zeit zum Boarden. Pünktlich. Der fiese Gegenwind auf der Strecke verhinderte dann leider eine ebenso pünktliche Landung in Auckland. Wir hatten vier Minuten Verspätung. Skandal! Wir hatten vorher mit Rob gemailt, bei dem wir im Ponsonby Manor House wohnen würden. Na ja, so zwei Stunden dauerte es üblicherweise vom Landen, bis wir bei ihm ankämen. Das schien uns doch arg optimistisch.
Aber es stimmte am Ende fast auf die Minute. Trotz Bio Security Checks am Flughafen. Echt bemerkenswert, wie effizient das abläuft. Ein vorab gebuchtes Supershuttle brachte uns also nach Ponsonby, wo wir gegen halb zehn morgens (oder abends … dann aber einen Tag vorher) ankamen. Gute 30 Stunden von Tür zu Tür waren wir jetzt unterwegs.
Und hier sind wir nun im Ponsonby Manor House. Rob ist ein netter Typ, erklärt uns einiges – und leider auch, dass unser Zimmer erst gegen elf Uhr fertig sein wird. Wir nutzen die Zeit für einen ersten Spaziergang durch Ponsonby. Ein nettes Viertel, hübsche irgendwie viktorianisch angehauchte Häuschen und viele Cafés, Restaurants und Bars. In einem davon, dem Café Cezanne, essen wir eine Kleinigkeit und tappern dann zum Ponsonby Manor zurück.
Da ist unser Zimmer dann auch tatsächlich bald fertig – und wir sind beeindruckt von dem Blick auf die Skyline von Auckland. Jep, das kann sich sehen lassen. Das Zimmer selbst ist eher klein, aber fein. Das nehmen wir bei diesem Ausblick und einem gar nicht kleinen Balkon aber gerne in Kauf.
Wir sind von der langen Reise deutlich weniger angeschlagen, als wir vermutet hatten, und nutzen den Nachmittag, um schon mal in die City und zum Hafen zu spazieren und uns einen ersten Überblick zu verschaffen. Bei der Gelegenheit essen wir auch gleich etwas, denn wir befürchten – zu Recht, wie sich herausstellen sollte – dass wir abends dann doch zu müde sein werden.
Mal ehrlich: Auckland ist hässlich. Und wird auch durch die zahlreichen Baustellen in der Innenstadt (zumindest vorerst) nicht hübscher. Aber: Auckland ist auch total charmant. Stadtteile wie Ponsonby sind richtig hübsch, es gibt richtig viele Grünanlagen und Parks und die Lage am Wasser ist sowieso toll. Und wer braucht schon Schönheit, wenn er Charme hat? 🙂
Wir sind langsam müde und nach drei Stunden auch etwas fußlahm, weswegen wir mit dem Bus zurück nach Ponsonby fahren. Das klappt super, dauert aber gefühlt ewig. Wir kaufen im Supermarkt noch schnell ein paar Kleinigkeiten ein und sind am frühen Abend zurück in unserer Unterkunft. Mich rafft die Müdigkeit dann auch recht schnell dahin, um halb neun kann ich die Augen endgültig nicht mehr aufhalten. Dirk hält ein wenig länger durch – mit der Betonung auf „länger“ im Vergleich zu „lang“ …
Ein laaaaanger Tag geht zu Ende. Und ein laaaaanger Urlaub beginnt!
Na gut, dann knüpfen wir hier mal nahtlos an.
Zunächst natürlich mit Fragen über Fragen: space shuttle ist bekannt, aber was ist ein Supershuttle?
Und wieso Verspätung? Nach dem Pünktlichkeitsbegriff der DB hättet ihr noch 1 min 59 sec. später da sein können, bis ihr verspätet gewesen wärt.. aber gut. Nach so vielen Zeit- und Sprachzonen wollen wir mal nicht so sein 🙂
Und was lese ich da noch? Ihr wollt euch „treiben lassen“? Ach kommt schon! Das ist dann doch eher „treiben lassen im festgelegten Zeitfenster“ ;-D; Nee, macht das mal und wir freuen uns mit euch, dass ihr so schön relaxen könnt.
Herzlich Willkommen in Neuseeland, ich als alter Kiwi kann das ja sagen *lach*!
Dies war dann auch vorerst mein letzter Kommentar, für uns geht es in den Skiurlaub mit gaaaanz viel Schnee.
Liebe Grüße und viel Spaß