Ein ewiges Hin und Her

Montag, 26. September 2016

Es gibt Pfannenbrot ...

Es tropft. Und zwar von oben. Viel zu wenig, um als echter Regen durchzugehen, aber durchaus passend zu unserer Stimmung. Der Himmel ist um kurz nach sieben wolkenverhangen und wir trauen dem Frieden nicht. Also besser mal aufstehen und das Zelt zusammenklappen.

Wir machen uns Rühreier mit Speck zum Frühstück und schauen zu, wie es aufklart. Wolken? Hier? Ach was! Gegen viertel nach neun hören wir Martins Farm-Landy antuckern. Martin bietet uns erneut an, wir könnten im Farmhaus duschen. Und diesmal nehmen wir dankend an. Wir stinken inzwischen ziemlich …

So eine echte heiße Dusche sorgt doch gleich für ein viel besseres Gefühl. Nebenbei können wir gleich nochmal Mails checken und feststellen, dass mein Bruder unsere PUKs gemailt hat. Super, dann haben wir jetzt zumindest wieder funktionierende Handys. Das ist ein Anfang.

Leider geht der Tag weniger erfreulich weiter. Martin ist mit seinem Latein am Ende, auch der Telefonjoker Gunther weiß nicht mehr weiter. So langsam beschleicht uns der Verdacht, dass sich zu Hause ein kleiner Chaos-Troll in unser Gepäck geschmuggelt hat, der jetzt seinen Schabernack mit uns treibt.

Martin probiert zwar noch alles Mögliche aus; wir fangen aber an, darüber nachzudenken, wie wir den Landy nach Windhoek bekommen. Und wie wir zumindest noch eine gute Woche durch Namibia und Botswana touren können. Und weil wir sowieso nichts Besseres zu tun haben, backt Dirk uns leckeres Brot für Sandwiches …

Martin ist sich inzwischen sicher, dass es an irgendeinem Steuerelement liegt. Zieht er den Landy an, dann kommt der Motor und läuft problemlos. Nur aus dem Stand starten lässt er sich partout nicht. Wir sind ziemlich deprimiert. Und andererseits auch heilfroh, dass uns das genau hier passiert ist. Nicht auszudenken, wenn der Landy irgendwo in der Kalahari oder mitten im Richtersveld seinen Dienst versagt hätte.

Der Plan: Wir lassen den Landy bei Martin stehen und er repariert ihn. Dass er das hinbekommt, dessen ist er sich sicher. Er kann nur nicht sagen, wie lange er braucht und welche Ersatzteile nötig sein werden. Wenn er fertig ist, bringt er den Landy nach Windhoek. Und wir besorgen uns einen Mietwagen und machen zumindest noch den Kalahari-Teil der Tour. Jetzt brauchen wir nur noch möglichst schnell einen campingfähigen Mietwagen …

Dirk telefoniert mit Budget und Asco, aber beide erklären, es sei Hochsaison und kein Wagen verfügbar. Irgendwie gönnt uns jemand den Urlaub diesmal nicht. Und dann doch ein Lichtblick. Martin meint, es könnte durchaus der unwahrscheinliche Fall eingetreten sein, dass einfach nur alle vier Glühkerzen am Ende sind. Er wird das morgen prüfen. Wir warten, bangen und hoffen.