Über Stock und Stein, durch Sand und Staub
Freitag, 26.09.2014
Es war nachts ziemlich kalt geworden, weshalb wir uns mit dem Aufstehen etwas Zeit ließen. Zu viel jedoch auch nicht, denn wir wollten den Rückstand von gestern aufholen und das bedeutete, dass wir im Richtersveld-Park bis zur Kokerboomkloof-Campsite kommen mussten. Wir brachen also nach dem Frühstück zügig auf geradewegs Richtung Süden. Nach ein wenig Kilometern beobachteten wir eine Nebelwand, die sich vom Meer aus ins Landesinnere zog. Noch waren wir davon nur fasziniert …
Wir fuhren folglich auch irgendwann ins Graue hinein, es wurde spürbar und fast unangenehm kühler. Nun denn, das würde ja nicht ewig dauern. Aber es wollte leider auch nicht besser werden. Hmm … Noch störte uns das nicht weiter, im Gegenteil, beim Fahren war bewölkt und kühl ja durchaus angenehm. Wir tankten in Rosh Pinah und waren erstaunt, wie trubelig der Ort war. Noch ein paar Kilometer bis zum Oranje, dann waren wir an der Grenze. Wieder einmal eine lustige Grenzstation, so klein und irgendwie am Ende der Welt. Das übliche Prozedere, Formular ausfüllen, kurz schwätzen, dann war das auch erledigt und wir fuhren zum Fluss und somit zur Fähre. Ein echtes Schauspiel! Für die paar Meter über den Orange River mussten wir tatsächlich Schwimmwesten überziehen.
So, damit waren wir also auf der südafrikanischen Seite. Wir bezahlten die Überfahrt, erledigten die SANParks-Formalitäten und anders als im KTP mussten wir hier diesmal auch noch ganz offiziell einreisen, zwei neue Stempel im Pass. Gegen Mittag waren wir unterwegs zur Kokerboomkloof – leider immer noch bei wolkenverhangenem Himmel. Und das änderte sich auch erst einmal nicht, was besonders schade war, weil die Landschaft gerade über den nicht ganz so einfachen, sehr steinigen und steilen Akkedis-Pass traumhaft schön war. Wir kamen gut voran bis De Hoop, ungefähr die halbe Distanz bis Kokerboomkloof, und waren entsprechend entspannt. Was wir nicht ahnten: Das üble Stück kam erst noch, nämlich jetzt.
Wir nahmen die Strecke am Oranje entlang und fanden uns unverhofft in einem großen Sandkasten wieder. Landschaftlich ein Traum, dumm nur, dass wir eine Durchschnittsgeschwindigkeit von nicht einmal 15 km/h zustande brachten. Trotzdem fanden wir das am Ende ganz witzig – hey, es war schließlich offroad! Weniger begeistert waren wir davon, dass die Kühlschrank-Batterie schon wieder nicht laden wollte. Erneut die Sicherung? Wir hielten unterwegs an, Dirk tauschte sie aus, aber das hatte keinen Effekt. Ups … Wir hatten keine Zeit, uns jetzt länger damit zu beschäftigen, wir wollten schließlich vor Einbruch der Dunkelheit noch die Campsite erreichen. Sicherung und holprige Strecke stressten uns ein wenig. Nun denn, irgendwann blieben nur noch ein paar steile Abfahrten und am späten Nachmittag waren wir endlich in der Kokerboomkloof – und einfach nur hin und weg von Landschaft und Rundumblick.
Wir vertagten das Problem mit der Sicherung auf den nächsten Tag und genossen fürs Erste die Campsite mit einem Sundowner und lecker gegrilltem Rinderfilet. Allerdings bei ziemlich heftigem Wind und Temperaturen, die uns nach dem Essen schnell ins Zelt trieben.