Der letzte Tag in Windhoek ist immer ziemlich seltsam. Einerseits genießen wir ihn immer, wir fühlen uns hier inzwischen ein bisschen wie zu Hause, wir mögen es, den Nachmittag im Garten der Casa Piccolo zu verbummeln, mit Claudia oder Katharina Schwätzchen zu halten … Andererseits rückt der Abflug unerbittlich näher und wir müssen Abschied nehmen. Aber zu Hause warten Freunde, die wir gern wiedersehen möchten. Es ist schwierig. Diese widersprüchlichen Gefühle begleiten uns auch heute wieder.
Wir könnten bequem ausschlafen, denn wir haben kaum etwas vor. Aber aus Gewohnheit sind wir vor sieben schon auf den Beinen und können so fast alleine frühstücken – die italienische Reisegruppe kommt zum Glück erst, als wir fast schon fertig sind. Den Vormittag wollen wir nutzen, um bei LA Sports ein paar Veränderungen am Landy zu besprechen. Wir wollen ein Schubladensystem einbauen lassen, außerdem sollen zwei Reservekanister und einer der Reservereifen aufs Dach. Das Schubladensystem kann uns LA Sports besorgen und einbauen, für die Dachkonstruktion verweisen sie uns an Cymot, weil unser Roof Rack von dort ist. Gut, darum kümmern wir uns dann beim nächsten Mal.
Wir trinken noch einen Milchshake im Craft Center, dann machen wir uns im Garten der Casa Piccolo breit. Der Nachmittag verläuft faul wie immer, ein kurzes Schwätzchen mit Claudia und viele lustig Lästereien mit Katharina zwischendurch, dann naht der Zeitpunkt zum Aufbruch. Wir wollen erst zum Flughafen und versuchen, wieder auf die Premium Economy upzugraden – und das klappt auch tatsächlich! Nur unser Gepäck werden wir noch nicht los, Check In ist erst ab 18 Uhr.
Also gut, dann fahren wir eben erst zur Etango Ranch. Und erfahren dort, dass Robert wieder nicht da ist … Diesmal kann er allerdings nichts dafür, diesmal ruft unerwartet die Reservisten-Pflicht. Seine Frau Carmen empfängt uns aber sehr nett, wir regeln den Papierkram und haben ein ganz gutes Gefühl dabei, den Landy hier stehenzulassen. Obwohl Dirk ihn natürlich am liebsten eingepackt und mit nach Hause genommen hätte …
Zurück zum Flughafen, einchecken (diesmal nur gut 45 Kilo) und dann in die Lounge. Der Flieger hebt pünktlich ab, ich winke dem Kreuz des Südens noch einmal zu – zehn Stunden später fliegen uns zwei blonde Jungs in die Arme und ein großer Blonder grinst dazu … Wir sind wieder daheim. Auch irgendwie schön. Vor allem, weil wir wissen, dass es auch diesmal wieder nur ein Abschied auf Zeit war.
FAZIT: Nach 5.000Kilometern mit dem Landy sind wir begeistert. Ja, es ist total hirnrissig, sich ein Auto in Afrika zu kaufen. Aber es macht Spaß – und deshalb war es auch richtig. Auf der Tour haben uns vor allem die vier Tage im Kaokoveld unglaublich gut gefallen. Diese Weite, die einem den Kopf, das Herz und die Seele freipustet, ist schlichtweg unbeschreiblich. Und der Virus wird nicht schwächer, wir planen schon wieder die nächsten beiden Touren …