Ein bedeckter Himmel am Morgen ist unschön, aber nicht weiter ungewöhnlich. Dass sich diese Wolkendecke über 500 Kilometer bis kurz vor Windhoek nicht auflöst, ist dann aber doch seltsam. Nach einem Full English Breakfast im Thakadu starten wir kurz nach acht Richtung Windhoek. Das Aufregendste an der ganzen Fahrt ist der Grenzübertritt von Botswana nach Namibia. Und der verläuft wie gewohnt schnell und problemlos, binnen zwanzig Minuten haben wir ein paar Stempel mehr im Pass und sind in Namibia …
Auf dem Weg zur Casa Piccolo wollen wir bei Robert Grellmann auf der Etango-Ranch vorbeischauen. Dort soll der Landy unterkommen, wenn wir nicht da sind. Dirk hatte unser Kommen vor drei Wochen per Mail angekündigt, aber das scheint untergangen zu sein. Robert ist nicht da und Harold, der uns begrüßt, weiß von nichts. Wir sollen doch einfach morgen kommen, dann könnten wir das Auto auch gleich da lassen. Hmm, ich finde das alles etwas chaotisch, doch was hilft das schon?
Weil wir sowieso gerade am Flughafen sind, versuchen wir gleich noch, am Air Namibia-Schalter auf die Premium Economy upzugraden. Das geht hier nur am Abflugtag. Ein erfolgreicher Nachmittag sieht irgendwie anders aus, wir sind beide etwas bedröppelt. Das ändert sich schlagartig, als wir in der Casa Piccolo ankommen. Da schafft es Katharina binnen einer halben Minute, dass wir schallend lachen. Oh yes, wir fühlen uns hier einfach nur sauwohl.
Dirk sortiert Kisten und Taschen, vermisst das Auto von vorne bis hinten, um zu Hause ein paar Sachen fürs nächste Mal vorzubereiten. Und ich mache genau das hier – Reisebericht schreiben. Auf der Bank vor dem Office, da gibt es halbwegs Empfang und da kann ich dann auch immer mal das Tor auf- und zumachen, während Katharina mit neuen Gästen rumspringt. Als Lohn gibt’s eine kalte Cola (ungeschüttelt, versprochen).
Wir räumen noch eine Weile lang unseren Kram von einer Seite auf die andere – faszinierend, was wir so alles dabei haben … Am Ende schaffen wir es mit etwas Mühe, unser komplettes Fluggepäck auf drei Reisetaschen zu verteilen. Der Rest bleibt hier. Dirk erreicht Robert Grellmann telefonisch, wir verabreden uns für fünf Uhr morgen Nachmittag. Zum Abendessen haben wir uns wieder für das Sardinia entschieden; Schnecken zum Vortisch, Filetsteak als Hauptgang und zum Abschluss Irish Coffee. Es hat auch schöne Seiten, wieder in Windhoek zu sein.