Es gibt keinen Grund mehr, früh aufzustehen. Also wachen wir gemütlich auf, setzen uns um acht Uhr an den Frühstückstisch und genießen, dass wir uns nicht selbst um das Frühstück kümmern müssen. Wir bummeln den Vormittag über durch die Stadt, trinken im Craft Center einen Milchshake, schaffen es sogar, online einzuchecken.
Nach einem leckeren Mittagessen in der Wilden Ente fahren wir zurück zur Casa Piccolo und machen es uns noch einmal am Pool gemütlich. Natürlich mit der Lektüre über das Sperrgebiet, die wir vormittags in der Bücherkiste erstanden hatten … Wir unterhalten uns noch eine ganze Weile mit einem deutschen Paar, das gerade seine erste Namibia-Reise hinter sich hat. Die beiden klingen, als hätte der Virus namibiensis sie auch erwischt.
Frankfurt International Airport – willkommen zu Hause!
Irgendwann lässt es sich nicht mehr weiter hinauszögern. Claudia hat sich bereits von uns verabschiedet, um ihren Kindern bei der Schwimmgala zuzuschauen. Und wir nehmen nun auch Abschied – schweren Herzens, aber immerhin mit ganz konkreten Plänen für ein nächstes Mal. Die Wagenrückgabe am Flughafen geht schnell, weil ausnahmsweise nicht jeder Löffel nachgezählt wird und dank des Online Check Ins müssen wir uns auch nicht lange an den Schaltern anstellen.
Wir ertragen weitgehend stoisch die Reisegruppen in der Wartehalle und versuchen im Flieger, möglichst viel Schlaf zu bekommen. Was diesmal gar nicht so einfach ist, denn der Flug ist ziemlich turbulent. Pünktlich um kurz vor sechs setzen wir auf: We have just landed on Frankfurt International Airport. Der letzte Blick auf die mit der namibischen Flagge bemalte Tragfläche treibt mir ein, zwei Tränen in die Augen. Wie jedesmal.
Wir warten auf unser Gepäck, finden sogar unsere beiden Klapphocker auf dem Sperrgepäckband und rufen dann Anke an. Wir finden es immer wieder heldenhaft, dass sie uns zu nachtschlafender Zeit am Flughafen abholt. Irgendwie ist es doch auch schön, wieder zu Hause zu sein. Wieder bei unseren Freunden zu sein. Und spätestens die von einem Ohr zum anderen strahlenden Gregor und Henry lassen uns den Abschiedsschmerz von Namibia vergessen. Kurzzeitig jedenfalls …
Fazit:
4.226 Kilometer Straße, davon 1.804 auf Schotter und durch Sand, 676 Fotos (nach dem Aussortieren) und 6 neue Stempel im Pass. Reine Zahlenspielereien, die mehr nach Strapazen, als nach Urlaub klingen. Ja, mag sein – aber für uns sind diese Zahlen die Statistik einer Reise, die uns einmal mehr durch Länder geführt hat, von denen wir nicht genug bekommen können.
Zum guten Schluss bleibt wieder einmal nur eine einzige Frage offen: Wie kann man sich eigentlich nicht hoffnungslos, rettungslos, unsterblich in dieses Land verlieben?
Mehr Fotos zu dieser Reisedurch Namibia und Botswana findet ihr unter Fotogalerie > Reisen quer durch Afrika > Namibia Botswana 08/2009.