Unsere Tourplanung war durchaus etwas krumm – und das hatte einen Grund: Natürlich mussten wir in die Westfjorde, um Papageientaucher zu sehen. Aber nach den Erlebnissen im März wollten wir auch unbedingt nochmal zur Gletscherlagune Jökulsárlón. Und das machte die Tour eben etwas krumm.
Unser vorletzter Urlaubstags stand deswegen ganz im Zeichen der Gletscher. Nach den Wasserfällen am Tag zuvor jetzt also Wasser in gefrorener Form. Und wieder einmal stellten wir fest, dass uns nicht nur flirrende Hitze, sondern auch eisige Atmosphäre absolut beeindruckt. Auf dem Weg zu den Gletschern kamen wir erst einmal an einem anderen typisch isländischen Motiv vorbei: an Núpsstaður, einem Grassodenhof. Klar, dass wir auch dieses Motiv dankend mitnahmen …
Nach der Fahrt durch die vulkanisch-schwarze Landschaft waren wir dann am ersten Ziel für diesen Tag angekommen. Im März hatten wir am Svínafell nur einen kurzen Stopp machen können, diesmal hatten wir alle Zeit der Welt, dort herumzuklettern. Und taten das natürlich auch. Wir folgten weiter dem Weg aus dem März und nahmen auch den Zwischenstopp am Fjallsárlón mit. Die Gletscherlagune dort ist zwar deutlich kleiner als die berühmte am Jökulsárlón, dafür tummeln sich dort aber auch fast keine Touristen. Noch nicht … Wir jedenfalls verfielen trotz aufziehender Wolken und damit fehlenden Lichts schon am Fjallsárlón in den altbekannten Fotorausch.
Und der wurde nur noch schlimmer, als wir zum Höhepunkt des Tages endlich am Jökulsárlón angekommen waren. Dort hatten wir bereits im März recht viele Touristen gesehen, diesmal waren es wahre Massen. Egal. Die Lagune ist groß genug, um sich aus dem Weg zu gehen. Und es ist einfach keine Option, dort nicht hinzufahren, die Motive sind schlichtweg zu gigantisch. Auch wenn man sich im Sommer genauso die Finger abfriert wie im Winter. Na ja, fast jedenfalls. So ein Gletscher macht es ganz schön kalt drumherum!
Wir verbrachten zwei Stunden am Jökulsárlón, Strand-Bilder und Wasser in meinen Schuhen inklusive, dann machten wir uns auf den Weg zum Abendessen im Fosshotel Skaftafell. Nicht ohne noch einmal kurz für ein Foto in der Abendsonne zu stoppen. Ach ja, das Hotel – also sagen wir mal so: Es war besser als das Fosshotel in Reykholt, aber große Fans der Foss-Hotels werden wir nicht mehr.