Endlich wieder allein

Wir grillen in unserer Höhle

Landschaft rund um Mirabib

Samstag, 04.10.2014

Das war eine Nacht zum Vergessen. Und auch der Morgen ließ sich nicht besser an, es war immer noch windig, diesig, der Himmel wolkenverhangen. Was war denn diesmal bloß mit dem Wetter los? Müde und unausgeschlafen beschlossen wir, das Frühstück ausfallen zu lassen. Bei diesem Wind und Wetter würde das keinen Spaß machen. Also packten wir zusammen, tankten und machten uns direkt auf den Weg nach Solitaire. Vielleicht würden wir dort ja etwas zum Frühstück bekommen.
Solitaire hatte uns immer gefallen, diese Tankstelle mitten im Nichts, die sich dank Moose und Apfelkuchen vom kleinen Shop zur weltberühmten Drehscheibe entwickelt hatte. Diesmal allerdings … Wir bekamen zwar zwei getoastete Sandwiches, die, sagen wir mal, ganz okay waren. Aber die Angestellten waren über alle Maßen unfreundlich und unmotiviert. Entschuldigung, dass wir hier etwas kaufen möchten. Wir befürchten nach diesem Erlebnis, dass Solitaire sich nach dem Tod von Moose noch eine Weile lang mit seinem Ruf wird halten können und dann völlig den Bach runtergeht. Denn diese Behandlung bei mittelmäßiger Qualität werden sich auch Touristen nicht lange bieten lassen.

Das Ganze trug nun auch nicht dazu bei, dass unsere Laune stieg. Schmunzeln mussten wir allerdings dann doch noch. Da kam ein Kleinbus mit einer Gruppe älterer britischer Touristen – und vor allem die Männer schlichen erst einmal ganz bewundernd um unseren Landy herum. Ist halt auch ein tolles Auto! Unser Ziel für heute war Mirabib, der erste Stopp auf dem Weg dorthin war die Höhle, in der sich seinerzeit Henno Martin und Hermann Korn versteckt hatten.

Vom Parkplatz ist das ein Fußweg von ca. einer Viertelstunde, der uns beiden trotz Hitze ganz gut tat. Noch besser tat uns die kühle Cola danach. Wir hatten eigentlich vor, nicht auf dem direkten Weg nach Mirabib zu fahren, sondern noch ein bisschen Landschaft mitzunehmen. Allerdings deckten sich die Kilometer-Angaben auf unserem Navi so überhaupt nicht mit denen im GPS und auf der Karte. Da war etwas faul. Und weil wir sowieso müde und genervt waren und auch das Wetter bestenfalls als mittelprächtig zu bezeichnen war, beschlossen wir dann doch, Mirabib direkt anzusteuern.

Am frühen Nachmittag hatten wir die weithin sichtbaren Granitfelsen erreicht und suchten uns eine Campsite aus. Wir entschieden uns für die offizielle Nummer 5 (?), recht groß und vor allem mit einem Felsvorsprung, der fast schon höhlenartig den ganzen Tag über Schatten bietet und unter den im Zweifel sogar das Auto mit Dachzelt passt (nur, falls es mal wieder windet oder regnet). Es windete nicht, es regnete nicht, das Wetter wurde besser, der Himmel klarte auf und nach einer Pause waren wir auch beide wieder deutlich fitter und besser gelaunt. Sogar duschen klappte perfekt (okay, ein bisschen windete es doch und das war ***kalt!).

Hier waren wir allein und konnten nach Herzenslust den Motor laufen lassen, um die Batterie aufzuladen … Also zumindest fast allein, auf der anderen Seite der Felsen müssen Camper gewesen sein, die hatten mit ihrem Landy nämlich kurz um die Ecke gelunzt, aber schnell wieder umgedreht, als sie sahen, dass wir die Campsite bereits belegt hatten. Endlich mal wieder ein Sundowner ohne Wind und ohne zu frieren. Zum Grillen eine wohltemperierte Flasche Rotwein, so musste das sein, das war genau unser Ding!

Campen versteckt hinter Felsen

So ein Campingplatz gefällt uns

Abendessen mit Rotwein