Erst der Abend versöhnt uns
Mittwoch, 24.09.2014
Nachts hatte es ordentlich geregnet, aber das Zelt hielt zum Glück dicht. Wie immer krabbelten wir um kurz vor sechs nach draußen; es war unser Abreisetag aus dem KTP. Das Wetter schien wieder schön zu werden – irgendwie mittlerweile typisch, dass es schön wird, wenn wir den Park verlassen. Aber immerhin durften wir so nochmal auf schöne Fotos hoffen. Blöderweise fehlten dafür auf dem ganzen Weg bis Mata Mata die Motive, will sagen die Tiere …
Wir waren durchaus enttäuscht, andererseits hatten wir gestern gleich mehrere tolle Sichtungen – und mal ehrlich, wenn die Tiere fehlen, bleibt auch mehr Zeit für ein Abschlussfrühstück in Kamqua. Um es kurz zu machen: Kurz nach eins waren wir wieder in Namibia, hielten ein Schwätzchen mit dem Grenzbeamten und machten uns auf zur Mesosaurus Campsite.
Unterwegs hatten wir noch einen Stopp eingeplant: Als wir im Februar hier waren, hatten wir ein Foto von uns mitten in einer Blümchenwiese gemacht. Dieses Foto wollten wir nun zur Trockenheit wiederholen. Gesagt, getan, alles prima. Bis auf die Tatsache, dass Dirks neue Sonnenbrille den Belastungstest nicht bestand. Interessanterweise war auch sie oben rechts gebrochen. Was macht der Kerl eigentlich mit den Brillen? Unangenehm war, dass Dirk nun mindestens bis Keetmanshoop ohne Sonnenbrille würde fahren müssen. Wer weiß, wie grell das Licht in Namibia sein kann, der weiß auch, wie unangenehm das ist.
Wir kamen nachmittags am Mesosaurus an, unterhielten uns kurz mit Giel und freuten uns auf das Bush Camp. Diesmal mussten wir es mit einem anderen deutschen Paar und drei namibischen jungen Leuten teilen. Natürlich wären wir lieber allein gewesen, aber es war auch so recht witzig, denn die Namibier gaben abends an der (unbefeuerten) Feuerstelle noch Lieder mit Gitarrenbegleitung zum Besten und übernachteten dann in ihrem PKW. Ja, ja, die Jugend 🙂
Den Sundowner nahmen wir mitten in den Köcherbäumen, dann grillten wir uns wieder leckeres Fleisch aus dem Kalahari Meat Market, ein südafrikanischer Rotwein und das alles endlich einmal unter einem sternenklaren Himmel und bei erstaunlich angenehmen Temperaturen. So hatten wir uns das vorgestellt! Und so saßen wir dann auch für unsere Verhältnisse noch sehr lange am Feuer und genossen ganz einfach nur.
Irritierendes Detail am Rande: Ich hatte kurz mein Handy angemacht, damit wir uns mit Hilfe von Stellarium am Sternenhimmel orientieren konnten. Und obwohl es am Mesosaurus kein Netz gibt, schaffte es mein Handy offenbar, ein verirrtes Signal aufzufangen und mir per SMS mitzuteilen, dass auf meiner Mobilbox zwei Anrufe seien. Gleich zwei? Ich war ziemlich beunruhigt, aber Aufklärung würde es erst morgen geben – ich schaffte es nicht, ein weiteres Mal Netz zu bekommen.