Samstag, 19. & Sonntag, 20. April 2025
Och nö. Unsere Einkaufspläne stehen diesmal unter keinem guten Stern. So, wie es aussieht, hat unser geliebter Kalahari Meat Market an Ostern komplett geschlossen.
Jedenfalls stehen wir vor verschlossener Tür, als wir kurz vor neun dort unser beef fillet, ein paar Lammchops und Knobibaguette kaufen wollen. Wir überlegen kurz, ob wir bis neun Uhr warten und hoffen, dass sie einfach etwas später aufmachen, verwerfen den Gedanken dann aber wieder. Durch den verhinderten Lebensmitteleinkauf gestern müssen wir heute Vormittag noch zum Spar und wollen deshalb keine Zeit mit (vermeintlich sinnlosem) Warten vertrödeln.
Fleisch bekommen wir auch im Spar und inzwischen kann man das dort sogar vakuumieren lassen. Also kaufen wir schnell ein, was wir für die Tour noch brauchen, Dirk besorgt im MTC-Shop eine namibische Sim-Karte und dann machen wir uns auf den Weg in die Kalahari.
Die B1 ist langweilig wie immer – wobei wir auch hier immer wieder ungläubig staunen, wie viel Gras entlang der Strecke steht, wie grün das Land in Teilen ist. Wir biegen irgendwann ab nach Stampriet, tanken, die Teerstraße wird zur (gut fahrbaren) Schotterpad und nach etwas mehr als vier Stunden sind wir am Ziel: dem Wildmoor Nature Camp. Die Eagle’s Nest-Campsite sah auf Fotos so schön aus, dass ich uns hier einfach eingebucht hatte.
Doofer Farmer, tolle Campsite
Franco, der Farmer – ist uns direkt suspekt. Was nicht nur, aber auch daran liegt, dass sein zweiter Satz eine Frage in Richtung unseres Landys ist. Warum wir mit so einem *** Auto durch Namibia führen? Ok, man kann Landys für die zweitbeste Wahl in Namibia halten (und das würden wir nicht einmal bestreiten; Namibia ist Toyota-Land). Aber so ein Satz als Begrüßung?!
Er lässt sich dann noch darüber aus, dass die Deutschen ja immer Eagle’s Nest buchen würden, obwohl er doch auch eine Dune-Site hätte und die sei viel besser. Wir könnten ja mal überlegen, ob wir für die zweite Nacht umziehen wollten. Seltsamer Typ. So wenig sympathisch wir Franco finden, so gut gefällt uns die Campsite. Und weil wir hier ja campen und nicht Freundschaft schließen wollen, ist das die viel entscheidendere Erkenntnis.
Wir richten uns ein, bewundern den Ausblick und genehmigen uns dann erst einmal ein Willkommensbier. In der Landschaft um uns herum wogt weiß-silbrig glänzendes Gras im Wind. Das sieht schon genial aus. Und ist wirklich fotogen. Wie übrigens auch die riesigen Sattelschrecken, die es hier in Massen gibt. Ich kann gar nicht aufhören, diese faszinierend hässlichen Insekten zu fotografieren …
Was folgt, ist das klassische und so geliebte Abendprozedere: Sundowner, grillen, am Feuer sitzen. Eigentlich wollten wir auch noch Sternenfotos machen, aber zum Sonnenuntergang ziehen Wolken auf, um uns herum blitzt es und nachts bekommen wir auch ein paar Tropfen ab … Am Ende machen wir wettertechnisch in der Kalahari also dort weiter, wo wir im letzten Oktober aufgehört haben. Schräg 😳
Unser Abendmenü heute:
rosa gegrilltes Elandfilet, dazu Knobibaguette mit Käse und ein Vrede en Lust Merlot
Sonnenschein = Stromproduktion
Für heute ist nichts geplant außer Ankommen und Ausruhen. Und das leiten wir gleich einmal mit spätem Aufstehen ein (viertel nach acht, falls es jemanden interessiert). Wir frühstücken gemütlich, waschen ab, stellen mal wieder fest, dass Freiluftduschen einfach genial, aber bei Wind auch ganz schön chilly sind und saugen dann erst einmal die Landschaft in uns auf.
Dann folgt ein spannender Moment: Dirk baut das Solarpanel auf, das Markus uns eingebaut hat. Und: It works! Das ist schon genial, denn jetzt sind wir selbst auf Campsites ohne Stromanschluss autark und müssen nicht am zweiten Tag den Motor laufen lassen, um die Kühlschrankbatterie zu laden.
Der Rest des Tages vergeht mit Lesen; Dirk nimmt noch ein 360°-Panorama auf der Campsite auf und dann ist es auch schon wieder Zeit für, ganz genau, für den Sundowner, das Grillen und das am Feuer sitzen. Heute übrigens dick eingesprüht mit AntiBrumm, weil die Moskitos uns (vor allem mal wieder mich) gestern ziemlich aufgefressen haben. Die doofen Seiten der guten Regenzeit …
Unser Abendmenü heute:
perfekt medium gegrillte Springbocklende, dazu Avocado und Knobibaguette sowie ein L’Avenir Merlot. Leeeeecker!
Die Tour Namibia & KTP 2025 | Tierischer Fokus gibt’s auch auf FindPenguins.
Wir freuen uns, wenn ihr uns folgt und mitreist.
Unsere geplante Reiseroute:
Die letzte Schrecke sieht gar nicht echt aus 🤣… Das Einstiegsbild ist traumhaft. Wie im Feenland!