Freitag, 18. Oktober 2019
Wo ist der Stempel? Wir stehen im Grenzgebiet zwischen Namibia und Botswana und schauen einem namibischen Beamten beim Blättern in Dirks Pass zu.
Weil wir das Spiel aber kennen und deshalb wissen, dass der Stempel 1) wichtig und 2) in unseren vollgestempelten Pässen schwer zu finden ist, sind wir natürlich vorbereitet. Es ist mittlerweile Routine, dass wir direkt nach einer Ein- oder Ausreise erst einmal schauen, wohin der Beamte denn gestempelt hat. Sonst gibt’s bei der nächsten Aus-, respektive Einreise nämlich Stress.
Wir lassen ihn also eine Weile suchen und weisen ihn dann darauf hin, dass der gesuchte Stempel auf Seite 13 zu finden ist. Ok, auch das ist bei gefühlten zehn Stempeln und hellgrauen Seitenzahlen in Schriftgröße 6 noch eine Herausforderung für den Mann in Uniform. Irgendwann findet er den Stempel (oder gibt auf?) und winkt uns durch. Wir sind ziemlich erleichtert.
Nein, nicht wegen der Stempelgeschichte. Die ist normal und harmlos. Sondern vielmehr, weil wir es absolut pannenfrei und ohne jedes Problem von Ghanzi bis nach Namibia geschafft haben. So ein klein wenig angespannt sind wir ja doch, ob der Landy durchhalten wird. Weshalb wir heute Morgen auch auf das Frühstück verzichtet und uns gegen sieben Uhr auf den Weg gemacht haben.
Jetzt sind wir also schon mal in Namibia. Und damit kann es nur noch maximal lästig, aber nicht mehr „schlimm“ in welcher Hinsicht auch immer werden. Es sind noch grob geschätzt 300 Kilometer Teerstraße bis Windhoek. Die würden wir im blödesten Fall mit einem Abschlepper hinter uns bringen können; da ist ja jetzt auch keine administrative Hürde in Form einer Grenze mehr zwischen uns und unserem Ziel.
Aber die Sorgen sind unbegründet. Der Landy hält durch. So divenhaft er sich manchmal anstellt, so zuverlässig ist er dann doch, wenn es drauf ankommt. Nachdem aus der geplanten Frühstückspause unterwegs nichts wird, sind wir schon am frühen Nachmittag in Windhoek. Wir waren am Ende einer Tour selten so froh, endlich wieder in der Casa Piccolo zu sein.
Wir nutzen den Tag, um schon mal den Landy aufzuräumen und unsere Taschen soweit möglich und sinnvoll flugfertig zu machen. Dirk telefoniert mal wieder mit Gunter und regelt, dass Markus den Landy nächste Woche vorbeibringt. Bevor das Auto jetzt wieder für ein Jahr Pause hat, will Gunter prüfen, ob sich nicht doch noch irgendwo Wasser angesammelt hat, wo es nicht hingehört. Einen rostigen Landy brauchen wir nun wirklich nicht.
Und abends, na klar, das ist keine Überraschung mehr: Abends lassen wir uns im Stellenbosch wieder bestes Fleisch schmecken!