Lang, langweilig, wo ist die Bar?

Samstag, 05. Oktober 2019

Es gibt Orte, die haben ihren eigenen Charme. Und die Bar in Roy’s Camp gehört dazu. Wir lieben diese Bar. Und versacken dort auch regelmäßig. Mal sehen, wie das heute ausgeht.

Die Strecke bis zu Roy’s Camp ist allerdings lang und langweilig, deshalb machen wir es kurz: 520 Kilometer Teerstraße liegen zwischen Windhoek und Roy’s Camp. Immer geradeaus. Ok, nein, stimmt nicht. Vier bis fünf Kurven finden sich auf der Strecke. Langgezogene Kurven. Mit dem Landy schaffen wir auf Teer eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 85-90 km/h. Da zieht sich so eine Strecke ganz schön lang. Und es wird auch nicht spannender, wenn man in Otjiwarongo noch Brot kauft und in Grootfontein tankt.

Wir waren nach dem Frühstück aufgebrochen und erst einmal zum Kalahari Meat Market gefahren. Deren Rinderfilet mögen wir nämlich lieber als das der Klein Windhoek Schlachterei (die dafür das bessere Wild hat). Was für ein Luxus, wenn man aus dem Sortiment zweier toller Metzgereien wählen kann :). Zum Rinderfilet wandert noch Knobibaguette in den Kühlschrank.

Danach der zweite Versuch, den Reifendruck auf ein Teerstraßen-geeignetes Maß zu bringen. Erfolgreich. Ja und dann die besagten 520 Kilometer Teerstraße. Kurz vor vier kommen wir in Roy’s Camp an und werden wie immer supernett begrüßt. Die Campsite hat sich ein wenig verändert, seit wir das letzte Mal da waren – allerdings ist auch diesmal eine seltsame holländische Wohnmobil-Reisegruppe da und belagert den Platz.

Es sei etwas voll, meint der nette Typ an der Bar, sie hätten da ein paar „nasty people on the campground“. Später fragen wir uns, wen er damit meint, denn neben den Holländern sind ein international besetzter Overlander und eine skurrile spanische Familie auf der Campsite. Sei’s drum. Er würde uns einen Platz zeigen, wo wir die eine Nacht gut stehen könnten. Gesagt, getan, der Platz ist völlig okay und sogar etwas abseits von allen anderen. Wir sind zufrieden. Und widmen uns nun der Bar.

Zwei Sundowner und ein im besten Sinne solides Abendessen später freuen wir uns auf die erste Nacht in unserem Zelt. Endlich wieder.