Landy? Check! Plakette? Ups …

Donnerstag, 03. Oktober 2019

Der Horizont ist vom nahenden Sonnenaufgang gelblich-rot gefärbt. Die Landschaft drumherum ist in Brauntönen gehalten. Wir sind im Landeanflug. Auf Windhoek. In ein paar Minuten haben wir endlich wieder namibischen Boden unter den Füßen.

Wir sind viel zu früh. Zumindest, wenn man den Flugplan als Maßstab nimmt. Dann sind es vierzig Minuten. Oder viel zu spät. Wenn man Niki-Maßstäbe ansetzt. Dann sind es mindestens ein paar Monate.

Der Flug war unspektakulär, das übliche Gerüttel über Zentral-Afrika – den Äquator zu überfliegen, fühlt sich immer wieder wie ein Ritt auf einer Schotterstraße an 🙂 – und mit unseren tollen neuen Noise Cancelling-Kopfhörern war es auch lautstärketechnisch ein ruhiger Flug …

Dank Reihe 6 sind wir ruckzuck aus dem Flieger draußen und folglich auch als eine der ersten durch die Passkontrolle durch. Die Zeit büßen wir beim Warten auf unser Gepäck zwar weitgehend wieder ein, aber das ist uns egal – wir sind da, jetzt kommt es auf ein paar Minuten nicht mehr an.

Markus kann uns diesmal nicht abholen, Heike hat ein Taxi organisiert und der Fahrer wartet auch schon draußen auf uns. Dirk zieht noch schnell Geld, ich frage am Air Namibia-Schalter nach, ob unsere neuen Rewards-Karten tatsächlich hinterlegt wurden. Wurden sie, ich bin beeindruckt.

Klappt alles wie am Schnürchen. Irritierend. Auf Hohewarte holt Heike den Landy aus der Garage (ich mag diesen Traktorklang!), wir laden unser (wieder einmal mit lebensnotwendigen Unsinnigkeiten vollgestopftes) Gepäck ein, von uns aus kann es jetzt losgehen. Denken wir, bevor mich irgendetwas an der Straßenplakette stört.

Moment mal, die ist doch mit dem Aufkleber von letztem Jahr an der Windschutzscheibe angeklebt. Kann nicht sein. Ich lunze um die Ecke – ups, das ist die alte Plakette. Abgelaufen im Januar 2019. Heike ist kurz verwirrt und dann genervt. Sie habe die neue Plakette Markus gegeben. Aber der habe sie offenbar nicht angebracht. Erreichbar ist er weder per Funk noch auf dem Handy.

Aha. Und jetzt? Wir fügen uns in das drohende Schicksal, morgen wohl bei Natis (der namibischen Straßenverkehrsbehörde) vorbeifahren und denen erklären zu müssen, dass wir ein Duplikat brauchen. Seufz. Jetzt fahren wir erstmal nach Windhoek, wir haben Hunger und freuen uns auf ein Frühstück bei Claudia. Zehn Minuten später fängt der Mexikaner auf Dirks Handy an zu jodeln. Markus.

Offenbar hat Heike ihn doch noch erreicht (und ihm gehörig die Meinung gegeigt). Wir verabreden uns am Tor vor seiner Campzufahrt. Also umdrehen, ein paar Kilometer zurück und dann warten. Es dauert nicht allzu lange, da kommt er angebraust. Wir nehmen es sportlich, so haben wir Markus wenigstens nochmal kurz getroffen. Ist ja schon immer witzig mit ihm.

Jetzt also auch Plakette – check! Bei Claudia bekommen wir dankenswerterweise wirklich noch ein ausgiebiges Frühstück, auch unser Zimmer ist schnell fertig und wir können mit Sack und Pack „einziehen“. Wir haben, siehe oben, wieder lauter Kram für den Landy mitgebracht und fangen damit an, den Kiwi-Aufkleber anzubringen und die Aufbewahrungshülle unter meiner Sonnenblende zu montieren.

Übrig bleibt das neue Aufbewahrungssystem für die Hecktür. Und dafür müssen Löcher gebohrt werden. Ein Fall für Gunter – bei dem Dirk sowieso noch einmal vorbeifahren muss, weil sich die Batterie, obwohl voll geladen, binnen Stunden fast komplett entlädt. Sagt jedenfalls unser Batteriemonitor. Habe ich schon mal erwähnt, dass ich Batterien nicht mag?

Also auf zu Gunter. Für Dirk ja mittlerweile auch schon ein Routinebesuch am Anfang einer Tour. Anderthalb Stunden später fährt er wieder bei Claudia auf den Hof. Batterie durchgemessen – alles in bester Ordnung. Vermutung: Der Batterie-Monitor zickt. Und vor allem ist das Aufbewahrungssystem an der Hecktür montiert. Kostenpunkt: nix natürlich. Ein paar Namdollar sind in die Kaffeekasse gewandert, that’s it. Ich mag die Art hier unten, einfach zu helfen, wenn’s passt, und das ganz selbstverständlich.

Wir nutzen also den Nachmittag, um die ganzen kleinen Taschen an die Hecktür zu fädeln, genießen den Rest des Nachmittags und lassen uns wie üblich abends im Sardinia das Essen schmecken. Der Urlaub hat begonnen!

One thought on “Landy? Check! Plakette? Ups …

  • 7. Oktober 2019 at 11:17
    Permalink

    Hallo ihr beiden Schlümpfe,

    was könnt ihr denn mit euren neuen Rewards-Karten alles tolles machen?
    Und woher wusstet ihr, welches euer Fahrer ist? So ganz klassisch mit einem Schild auf dem der Nachname steht?

    Wäre ja auch irgendwie zu einfach, wenn alles wie am Schnürchen läuft. Aber das mit Plakette und Batterie doch alles auch für afrikanische Verhältnisse ruck-zuck erledigt worden. Toll! Und ich muss schon nachdenken, wann euer letzter Urlaub ohne Batterieprobleme war *grins*

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