Freitag, 30. März 2018
War das ein Lärm in dieser Nacht! Und er kam nicht aus der Geisterbahn … Es hatte abends bereits geregnet und der Regen wurde in der Nacht immer heftiger, so dass es teilweise klang, als würden wir unter einem rauschenden Wasserfall schlafen.
Auch morgens regnet es immer noch heftig. Für unsere geplante Bird Watching Tour lässt das nichts Gutes ahnen. Wir sind trotzdem pünktlich und wie verabredet um zwanzig nach fünf an der Rezeption, wo wir Allen, unseren Guide für die Tour, treffen.
Wir fahren ein paar Kilometer bis zu einem kleinen Hotel mit Garten, das der Agentur gehört, die auch die Bird Watching-Touren organisiert. Ein toller Garten, drumherum offenes Gelände und zwischendrin immer mal ein paar Bäume. Perfekt zum Vögel beobachten. Eigentlich.
Den gefiederten Kerlen ist es nämlich viel zu nass. Wobei sich Allen alle Mühe gibt, uns zumindest ein paar Vögel zeigen – und als wir später beim Frühstück mit ihm zusammen eine Liste machen, stehen da auch immerhin fast dreißig verschiedene Arten drauf.
Wir stapfen ein wenig durch den Regen, drehen mit dem Auto noch eine Runde und bekommen neben Tukanen immerhin einen Amazonas-Kingfischer zu sehen. Das gefällt mir! Weniger gefällt mir die Tatsache, dass bei dem Wetter an vernünftige Fotos überhaupt nicht zu denken ist.
Hey, that’s why the rain forest is called rain forest. Damit hat Allen recht und auch wenn wir eine leichte Enttäuschung nicht verbergen können, akzeptieren wir Natur immer wieder gerne als Natur und damit als unplanbar. Allen ist allerdings anzumerken, dass er uns irgendwie entschädigen möchte.
Das tut er, indem er uns in dem kleinen Hotel zum Frühstück einlädt – und damit trifft er bei uns den richtigen Nerv. Es gibt O-Saft, Kaffee, Gallo pinto mit Rührei, Käse und einer Art saurer Sahne, während wir auf den schönen Garten schauen und der Regen fröhlich weiterpladdert. Wir mögen das 🙂
Auf dem Rückweg zeigt uns Allen noch ein Faultier und bringt uns dann zurück zum Arenal Nayara. Wir checken aus; vor uns liegen gute drei Stunden (knappe hundert Kilometer) bis zum Tenorio-Vulkan, wo wir die nächsten beiden Nächte verbringen wollen.
Die Fahrt zieht sich, was auch am Grau in Grau der Wolken liegt. Im kleinen Örtchen Bijagua de Upala finden wir nach kurzer Navi-Verwirrung dann auch die Tenorio Lodge und freuen uns wieder einmal darüber, dass man hier überall mit einfach nur leckeren Fruchtsäften begrüßt wird.
Unser Zimmer ist richtig nett und hat eine große Glasfront, die den Blick auf den Tenorio freigibt. Wenn der sich nicht gerade hinter dicken Wolken versteckt. Noch immer kommen vereinzelte Schauer runter. Wir essen abends in der Lodge und planen die nächsten Tage …