Sonntag, 17. September 2017
Das Reisefieber steigt. Und einen ersten Höhepunkt erreicht die Fieberkurve traditionell am Sonntag vor dem Abflug – Packtag! In unserem Schlafzimmer sieht es kurzzeitig aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen.
Wir haben Übung im Vorbereiten und Packen und lassen uns davon (fast) nicht mehr stressen. Trotzdem brauchen wir auch heute wieder knapp drei Stunden, bis endlich alles in den Taschen verstaut ist. Diesmal haben wir dabei gleich eine besondere Herausforderung: Die Tour hat in diesem Jahr tatsächlich ein paar zivilisierte Stationen, für die wir „gesellschaftsfähige“ Kleidung und vor allem Schuhe brauchen. Schuhe … Viel zu voluminös! Dirk beschließt, dass die Schuhe ganz zuletzt eingepackt werden. Also erst, wenn auch die Fleischgabel da ist.
Fleischgabel?! Dazu müssen wir ein paar Tage zurückblicken. Vor knapp zwei Wochen rutscht mir nämlich für einen kurzen Moment das Herz in die Hose. In meinen Posteingang flattert eine Mail von Claudia. Völlig unerwartet, völlig ungewöhnlich. Da wird doch in Windhoek nichts passiert sein?
Nein, im Gegenteil, alles ganz harmlos, es ging lediglich um besagte Fleischgabel. Die hätte vor einigen Wochen mit Claudias Schwager den Weg nach Namibia finden sollen, hatte sich aber verspätet und sucht nun Asyl in unserem Gepäck. Und vorausgesetzt, das gute Stück findet noch rechtzeitig vor Donnerstag den Weg zu uns nach Wiesbaden, gewähren wir dieses Asyl natürlich gerne.
Zumal wir mittlerweile sicher sein können, dass wir tatsächlich wie üblich mit Übergepäck reisen dürfen. Die Air Namibia hat es nach knapp neun Monaten heißer Diskussion nämlich geschafft, unsere abgelaufenen Vielflieger-Karten zu erneuern; die neuen Platinum Rewards-Karten liegen reisefertig bei unserem Handgepäck.
Dass die Sache mit dem Übergepäck gesichert ist, hat allerdings fatale Folgen. Denn dann könnten wir doch … Schließlich will der Platz im Gepäck ausgenutzt sein. Dann könnten wir doch zusätzlich zur neuen Action Cam auch die alte mitnehmen. Und der alte Kamerabody meiner 5D wäre doch total praktisch für die Nachtfotografie und, ach ja, der neue Tankdeckel muss ja auch noch mit. Nicht zu vergessen … dieses und jenes … nd am Ende sind die Taschen wieder hart am Limit. Aber jetzt ist das Meiste gepackt, ein bisschen Kleimkram fehlt noch, das ist harmlos.
Und damit kommt der schlimmste Part vor dem Urlaub. Was uns – ok, vor allem mir – immer wieder zusetzt, ist das gefühlt endlose Warten , dass es endlich losgeht. Ganz schlimm wird das, wenn alles erledigt ist und es nur noch darum geht, dass der Abflugtag endlich da ist. An diesem Punkt sind wir jetzt. Es sind noch vier Tage. Soooo lang …
Joh ! 3 Stunden nur fürs Packen…. das wünschte ich mir auch mal. Nach ca. 1 h verlässt uns nämlich normalerweise die Lust und dann stückelt sich das alles so zusammen und schwupps, ist der Nachmittag auch schon rum.
Also. Ihr habt alles richtig gemacht. Und solange euer ganzes Gepäck noch aufs Bett passt… 😀