Unser letzter Tag in Mosambik. Zeit für ein Fazit. Wir haben uns in diesem Land gut erholt, wir haben die wunderschönen Strände genossen. Und das war’s dann auch. Mosambik ist im reinen Wortsinn schwierig zu „erfahren“, selbst wenn die Hauptstraße weitgehend sehr gut ausgebaut ist. Mit der Zeit konnten wir immer besser verstehen, warum die nette Dame in der Casa Rex es einfach nicht fassen konnte, dass wir mit dem Auto und nicht mit dem Flugzeug angereist waren.
Mosambik als Fly-In – ja, das ist sicherlich schön, aber schlichtweg nicht unsere Art zu reisen. Mosambik um intensiv zu tauchen oder zu schnorcheln – garantiert eine Reise wert, aber einfach nicht unsere Leidenschaft. Mosambik als Selbstfahrer – beschwerlich, vor allem weil die (für uns) schönen Unterkünfte zu dünn gesät sind. Und außerhalb der südafrikanischen Ferien sollte man besser sowieso nicht kommen. Aber währenddessen?! Will sagen: Wir haben in Mosambik eine schöne, erholsame Woche verbracht, an die wir uns gerne erinnern. Haken dran.
Natürlich ist das ein subjektiver Eindruck und vielleicht lag es auch an uns. Aber das gewisse Etwas, dieses Prickeln hat uns gefehlt. Und auch die so oft zitierte Freundlichkeit der Mosambikaner haben wir nur selten – zum Beispiel beim Mittagessen in der Strandbar – erlebt. Viel häufiger waren wir mit Gleichgültigkeit und Desinteresse konfrontiert. Das alles klingt, wenn ich es so schreibe, viel negativer, als wir es empfunden haben. Unsere Erwartungen an ein touristisch gerade aufblühendes, quirliges Land waren wohl zu groß gewesen. Spaß hatten wir trotzdem. Und das Brot ist in Mosambik viel, viel, viel besser als in Südafrika! Jawoll!
Die Bäckersfrau mit den Bananen
A propos Brot: Wir waren morgens kurz nach Sonnenaufgang aus dem Zelt gekrabbelt, hatten geduscht und uns zum Aufbruch gerüstet. Und dann stand sie da: „Want fresh bread?“ Ja können die denn hier Gedanken lesen? Wir kauften der jungen Frau, die so unvermittelt auf der Campsite stand, zwei Brote und einen ganzen Bund Bananen für 50 Meticais ab (ein gutes Geschäft für beide Seiten, wie uns schien …). Das Frühstück für unterwegs war gerettet. Es konnte losgehen, nächster geplanter Halt: Bilene, irgendein Campingplatz würde sich dort doch wohl finden, oder?
Wir verließen das Barra Lighthouse mit einigermaßen gemischten Gefühlen. Ein traumhaft schöner Platz, eine gigantische Aussicht, eigentlich auch gepflegte Waschräume und eine Bar mit klasse Blick auf den Strand und den Sonnenuntergang. Unser Pech nur, dass der Manager nicht da war. Die Folge: Die beiden „Aufpasser“ machten sich einen faulen Lenz, die Bar blieb geschlossen und die Waschräume wurden in den zwei Tagen, die wir da waren, auch nicht gereinigt. War uns egal, wir waren die einzigen Gäste, denn der Franzose war auch schon abgereist. Hinterließ aber doch einen eher unangenehmen Eindruck.
Der Weg nach Bilene war eine angenehme Halbtagestour. Jedenfalls, was die Strecke anging. Das Wetter entwickelte sich weniger angenehm, die Wolken wurden immer dichter und dunkler, irgendwann tropfte es dann auf die Windschutzscheibe. In Bilene stellten wir erfreut fest, dass die touristische Infrastruktur dort besser war, als in Xai Xai. Wir entschieden uns, einem Schild zum „Laguna Camp“ hinterher zu fahren – und diese Entscheidung war gut. Ein netter südafrikanischer Besitzer begrüßte uns samt verspieltem Hund, erklärte, es seien alle Campsites frei, wir könnten uns eine aussuchen.
Na dann. Und das waren tolle Campsites, groß, mit einem Sichtschutz, eigener Toilette und eigener Dusche. Mit Sonnenschein wäre es perfekt gewesen. Aber wir lassen uns ja vom Wetter nicht ärgern, wir doch nicht. Wir tranken eben ein Bier mehr, diesmal zum Wärmen, statt zum Kühlen – und staunten in der Dämmerung über die Hunderte von Fledermäusen, die aus einem alten Gemäuer gerade einmal fünfzig Meter von uns entfernt zum nächtlichen Beutezug starteten. Ein beeindruckendes Spektakel zum Abschied aus Mosambik.
Bitte lächeln, wir sind Deutsche!
Ein Wort noch zu den Polizeikontrollen: Harmlos. Zumindest, was wir berichten können. Und es bewahrheitete sich tatsächlich, was wir mehrfach gelesen hatten. Ein Hinweis an den Polizisten, dass wir Deutsche sind, half ganz offensichtlich. In einer Kontrolle wurden wir rausgewunken, der Polizist war höflich, aber streng. Wo kommt ihr her, wo wollt ihr hin, das übliche Frage-Antwort-Spiel. Dann der Führerschein. Und wie schon bei seinem Kollegen vor ein paar Tagen hellte sich die Miene sofort auf: „Ah, you’re Germans!“ Vielen Dank, gute Fahrt.
Zufall oder nicht, irritierend fanden wir das allemal. Aber wenn’s hilft … Zu schaden scheint es keinesfalls.