Also das mit der guten Nacht hat leider nur bedingt geklappt. Im Zelt war es warm, weil wir wegen der Affen die Regenplane als Schutz aufgezogen hatten. Draußen machten irgendwelche Frösche (von uns Klapperfrösche genannt, weil sie geklappert haben wie Störche) einen Heidenlärm. Und unser Campsite-Nachbar schnarchte so laut, dass es selbst Dirk zu viel wurde.
Als der Wecker um zehn vor sechs klingelt, beschließen wir deshalb eine Planänderung: Statt Frühstück vor dem Bootsausflug lieber noch eine halbe Stunde Schlaf. Um sieben treffen wir Richmond, unseren Bootsführer. Der ist ein netter Kerl und gibt sich alle Mühe, hat aber gegen das Wetter keine Chance: Es ist gnadenlos diesig, fast völlig bedeckt und beinahe kühl. Wir sehen entsprechend wenig und an Fotos ist bei diesem Licht kaum zu denken. Schade, denn ein paar Kingfisher waren trotz des Wetters unterwegs. Nun denn, wir trösten uns damit, dass wir hier unten bisher nur ganz selten Tage mit komplett schlechtem Wetter erlebt haben und verabreden uns mit Richmond für vier Uhr am Nachmittag.
Es ist kaum zu glauben, aber nach den zwei Stunden auf dem Boot ist uns richtiggehend kalt. Wir stellen den Tisch zum Frühstücken in die Sonne und wärmen uns an den Kaffeetassen. Zwei Stunden später kommt von Dirk ein: „Mensch ist das schon wieder heiß heute …“ Man kann es uns halt nicht recht machen. Wir verbringen den Tag lesend auf der Campsite, bis es Zeit ist, zum Nachmittags-Boat Trip aufzubrechen. Das Licht ist deutlich besser geworden und auch wenn die richtig guten Sichtungen ausbleiben, so sind wir zufrieden mit der (Foto-)Ausbeute und genießen einfach die Bootstour auf dem Okavango.
Viel Zeit zum Duschen bleibt uns danach nicht, denn um viertel vor sieben wartet schon wieder unser „Shuttle Boat“, um uns zum Abendessen zum Haupthaus zu bringen. Auch mal wieder schön, sich einfach nur bekochen und bedienen zu lassen … Das Essen ist lecker und wir schlagen zu, als seien wir ausgehungert. Kein Wunder, dass wir noch einen Jägermeister brauchen, bevor uns das Boot zurückbringt. Drüben trinken wir an der Bar noch ein Bier mit Jack, stellen fest, dass er das Thakadu in Ghanzi ebenso sehr schätzt wie wir, dann fallen wir ins Bett – der morgige Tag wird lang!