Strandurlaub mal anders

Die Campsite am Fluss gehört uns

Mit dem Landy unterwegs im Richtersveld

Sonntag, 28.09.2014

Wir hatten es nicht eilig. Eigentlich. Unser Ziel war die De Hoop Campsite direkt am Oranje, dafür hatten wir den ganzen Tag Zeit. Allerdings waren wir dort, man erinnere sich, ja bereits vor einigen Tagen vorbeigekommen und wussten deshalb, dass es zum einen recht voll war und dass zum anderen die richtig schönen Campsites direkt am Fluss ziemlich schnell belegt sein würden. Wenn denn überhaupt eine frei wäre … Folglich stressten wir uns zwar nicht, trödelten aber morgens beim Zusammenpacken auch nicht herum und peilten an, am frühen Mittag dort zu sein.
Die Strecke im Richtersveld führte uns einmal mehr durch wunderbare Landschaften, mal steinig, mal wirklich „Nichts“, dann auch mal wieder sandig. Wir tuckerten ganz gemütlich mit entsprechend vielen Fotostopps in Richtung Orange River. Wo wir tatsächlich gegen halb zwei ankamen – gerade noch rechtzeitig. Wir hatten Glück und sahen sofort, dass gleich die erste Campsite (bei Ankunft aus westlicher Richtung) frei war. Super, direkt am Oranje, zwei große, schattenspendende Bäume und keine Notwendigkeit, das Auto noch über die nächsten Huckel bis zu den anderen Campsites zu hieven. Und dieser Ausblick: weißer Sandstrand, im Hintergrund die Berge, der vor sich hin gurgelnde Oranje. Hach ja …

Wir waren froh gelaunt – ganz im Gegensatz zu den Südafrikanern, die eine halbe Stunde später kamen. Ein älteres Ehepaar mit der erwachsenen Tochter und vor allem Mama hätte uns am liebsten aufgefressen, weil wir ihnen die Campsite weggeschnappt hatten. Ich muss gestehen: Bei den Blicken, die sie uns zuwarf, kam bei mir eine leichte Schadenfreude auf.

Wir verbrachten einen entspannten Nachmittag am Flussufer, beobachteten einen Schlangenhalsvogel beim Fischfang, es ging uns einfach gut – und das änderte sich auch nur marginal, als der Wind wieder einmal auffrischte. Diesmal zwar nicht gepaart mit eisiger Kälte, dafür wirbelte er den Sand auf, der direkt am Oranje so fein ist wie Staub. Die letzten Reste davon werden wir wohl noch lange Zeit in allen möglichen Ritzen unserer Campingausstattung wiederfinden. Klassisches, geliebtes Abendprogramm: Sundowner, lecker grillen, schlafen gehen – diesmal konnten wir bei halbwegs angenehmen Temperaturen sogar das Zelt mal wieder nach oben aufmachen und in die Sterne schauen.

Kühlschrank-Status: Die Batterie lud nur noch, wenn sie Lust hat. Und die hatte sie vor allem, wenn das Auto eine Weile gestanden hatte. Wir ließen also nebenbei auch noch ganz malerisch den Motor eine Weile laufen, damit die Kühlschrankbatterie auflud. So romantisch, dieses Tuckern des Dieselmotors …

Einfach nur grandiose Landschaft

Campsite direkt am Oranje

Graureiher mit Fisch

Die De Hoop-Campsite direkt am Oranje