Tag 14, 11.09.2013: Ein fast perfekter Tag

Halb sieben, Zeit zum Aufstehen. Noch einmal liegt ein Fahrtag vor uns, aber glücklicherweise kein ganz so langer wie gestern. Wir frühstücken bei erstaunlich kühlen Temperaturen und machen uns bereit – aber noch nicht für die Fahrt, oh nein. Wir haben noch etwas ganz anderes vor: Unser Auto bekommt einen individuellen Hauch, wir kleben die ersten Aufkleber auf!  Natürlich macht „One Life Live It“ den Anfang, dann folgen Warzenschweine und Elefanten unter der Windschutzscheibe. Ha, sieht klasse aus!

Das Aufregendste an der Fahrt zur Riverdance Lodge ist noch der Getränkekauf in Rundu, das sagt wohl alles. Kurz nach halb zwei sind wir an der Riverdance Lodge, bekommen Campsite Nummer drei zugewiesen – und beglückwünschen uns wieder einmal zu unserem guten Händchen bei der Wahl unserer Unterkünfte. Wir schauen direkt auf den Okavango, gegenüber ist Angola. Zur Campsite gehört auch ein eigenes, festes Badezimmer mit Gasboiler und eine überdachte Spüle. Hier lässt es sich aushalten, auch wenn die Moskitos mich schon wieder auffressen. Aber damit war zu rechnen bei einer Lodge am Fluss und wir sind dank Anti-Brumm bestens gewappnet.

Reisebericht Namibia Botswana

Nach dem ersten Nachmittagsbier wird Dirk unruhig und ich weiß genau warum: Die Aufkleber -Aktion heute Morgen hat ihn angefixt, er will jetzt auch die restlichen Aufkleber anbringen. Das geht aber nicht, es ist zu heiß – laut Anleitung soll es nicht wärmer als 24 Grad sein. Das übertreffen wir locker. Dann wenigstens vorbereiten, um morgen früh weiter aufzukleben. Das Ergebnis: Die vordere Hälfte des Landys strahlt frisch geputzt, weil Dirk gewischt und gewienert hat.

Eigentlich gibt es vorne an der Bar WiFi und eigentlich bekommt man dort auch Rock Shandy. Uneigentlich gibt es an diesem Nachmittag keines von beidem. Na gut, dann tappern wir eben zurück zu unserer Campsite und vertreiben uns die Zeit bis zum Sundowner damit, dass ich Dirk bei Bohnanza vernichtend schlage. Eine richtig heiße Dusche, ein Sundowner und ein riesiges Steak auf dem Feuer. Der Abend ist herrlich. Wenn da nur nicht die Sache mit den Hunden in diesem Urlaub wäre … Irgendwie entwickelt diesmal auf jeder zweiten Campsite der Haus- und Hof-Hund freundschaftliche Gefühle für uns und bietet uns seinen Schutz an – am liebsten im Austausch gegen Streicheleinheiten oder Fressbares.

Auch in der Riverdance Lodge kommt wieder ein Hund angerannt, auch ihm erklären wir sehr nett, dass er von uns nichts zu erwarten hat. Da Hundilein aber offenbar nicht mit leeren Pfoten nach Hause kommen will, schnappt er sich kurzerhand Dirks Arbeits- und Grillhandschuhe und flüchtet. Mein Mann wie ein Berserker hinterher und weg sind die beiden, verschluckt von der afrikanischen Nacht. Fünf Minuten finde ich das brüllend komisch. In den nächsten fünf Minuten frage ich mich, wo Dirk eigentlich steckt. Und dann finde ich das gar nicht mehr lustig. Irgendwann taucht er dann fröhlich grinsend und mitsamt Handschuhen im Gebüsch wieder auf, als sei nichts gewesen. Ich bin stinksauer und bleibe das auch erst einmal …

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Tag 13, 10.09.2013: Langweilige Teerpad

Reisebericht Namibia Botswana Roy's Rest Camp

Unsere Tourplanung war ja wieder einmal leicht seltsam – erst fahren wir in den äußersten Westen Namibias, dann wollen wir in die Central Kalahari. Aber so sind wir nun einmal und deshalb leben wir auch damit, dass wir zwischendurch langweilige Fahrtage auf langweiliger Teerpad überstehen müssen. Heute ist wieder so ein Tag. Wir sehen zu, dass wir nicht allzu spät auf Duncan’s Campsite aufbrechen und steuern zunächst Outjo an. Wir unterstellen, dass es dort halbwegs vernünftige Einkaufsmöglichkeiten gibt, schließlich ist es der letzte größere Ort vor Etosha. Wir hoffen auf einen Spar, finden aber nur einen OK. Der macht seinem Namen alle Ehre, ist ganz okay, aber Mais, Fleisch und Schafskäse bleiben auf dem Einkaufszettel stehen.

Otjiwarongo wäre der Einkaufsort der Wahl gewesen, stellen wir später fest. Im dortigen Super-Spar bekommen wir sogar ein kleines Fläschchen Olivenöl. Damit sind meine Spaghetti Aglio Olio in der Central Kalahari gerettet. Die weitere Fahrt ist lang und langweilig, aber gegen drei Uhr am Nachmittag haben wir es geschafft und biegen ab in die Einfahrt von Roy’s Rest Camp. Die Campsite ist voll besetzt, welch Kontrast zum letzten Mal. Vor allem eine gut 20-köpfige Gruppe Holländer mit Wohnmobilen sorgt für Trubel … Wir sind froh, dass wir vorgebucht haben.

Das Abendessen lassen wir heute kochen. Wir haben schon im letzten Jahr in Roy’s Rest Camp gegessen und gute Erinnerungen daran und auch diesmal ist es lecker. Vor allem aber gefällt uns die Bar, die wir intensiv (vielleicht sogar ein bisschen zu intensiv) nutzen. Jedenfalls liegen wir gegen neun wieder im Zelt, schauen durchs Zeltdach noch kurz in den Sternenhimmel und sind dann auch wieder einmal ruckzuck eingeschlafen.

Tag 12, 09.09.2013: Bis zu den Knien im Staub

Die lange Fahrt von gestern bringt uns gut zwei Stunden „Vorsprung“ für die heutige Etappe. Das nutzen wir und schlafen gemütlich aus. Erst kurz nach sieben krabbeln wir aus dem Zelt, frühstücken in aller Ruhe und packen dann zusammen. Ich freue mich riesig auf den Tag, denn die Fahrt durch die Khowarib-Schlucht ist für mich ein Highlight der ganzen Tour. Und Dirk hat mir für heute außerdem spektakuläre Bulldust-Fotos versprochen. Das kann doch einfach nur super werden.

Erst einmal ist wenig super, denn wir stehen vor einer Felswand und unser Navi behauptet beharrlich, da müssten wir rauf. Nun denn, mal wieder eine Bewährungsprobe für Landy und Fahrer. Zum ersten Mal auf dieser Tour will Dirk dann doch lieber mit echter Untersetzung statt mit dem inzwischen heiß geliebten ersten Gang fahren. Grundsätzlich bestimmt die richtige Idee, aber kann den Schalthebel so viel knüppeln wie er will, es funktioniert nicht. Bis irgendwann gar nichts mehr geht. Ok, alles auf Anfang, tief durchatmen und schon klappt es – war gar nichts falsch, Dirk hatte lediglich die Hebelstellung falsch interpretiert und war somit immer in einer anderen Stellung als angenommen. Das kann nur schiefgehen.

So kommen wir dann auch die Steigung hoch, der Landy hat zwar spürbar seine Mühe mit dem losen Untergrund, bleibt aber gewohnt zuverlässig, säuft nicht ab und schafft sich tapfer nach oben. Uff, das war mal ein Einstieg in den Khowarib-Trail.  Schwierig und doch absolut lohnenswert, denn die Landschaft haut uns schier aus den Socken. Wir kommen wieder einmal kaum voran, weil wir alle paar Minuten Aussichts- und Fotostopps einlegen müssen. Einfach herrlich und nach der Anfangs-Hürde auch gut zu fahren. Bis jetzt jedenfalls.

Reisebericht Namibia Botswana Khowarib-Schlucht

Das, was da vor uns auftaucht, sieht nicht sonderlich bequem aus: tiefe (also so richtig tiefe) Spurrillen und dazu der klassische hohe Wall in der Mitte. Das schauen wir uns vorher doch lieber mal zu Fuß an. Wir finden einen Weg, der außen herum führt, ja, das sollte gehen. Wir schlendern ganz entspannt zum Landy zurück, als zwei weitere Autos kommen, denen wir mitten im Weg stehen. Also kurzes Jogging, losfahren und dann erwischt uns zum ersten Mal der Bulldust. Den erkennt man unschwer daran, dass man nichts mehr erkennt, weder im Auto noch draußen. Überall ist nur noch blickdichter, fieser, feinster Staub.

Der Weg durch die Khowarib-Schlucht macht uns richtig Spaß. Wasser, steile Abfahrten, steinige Anstiege, Flussbetten (leider gerne mit Wellblech), es ist alles dabei, was das Offroad-Herz sich wünscht. Landschaftlich ist die Schlucht sowieso traumschön und fahrerisch ist sie anspruchsvoll, aber letztlich gut zu bewältigen. Irgendwann sind wir durch, schön war’s, aber heimlich bin ich ein kleines Bisschen enttäuscht, weil aus meinen Bulldust-Fotos nichts geworden ist. Wenn ich da geahnt hätte, wie intensiv die Beziehung zwischen dem Bulldust und mir noch werden würde …

Nach der Schlucht führt der Weg zunächst noch eine ganze Weile durchs Flussbett und wird dann zur fast schon langweiligen Sandpiste. Bis man plötzlich auf etwas blickt, das aussieht, wie ein gigantischer Spielplatz für Männer. Große Sandhaufen, tiefe Löcher, Fahrspuren mittendurch, irgendwie scheinen nur noch die Bagger zu fehlen. Tatsächlich ist das ganze Bulldust in Massen und vom Feinsten. Jabbadabbadoo, dann komme ich ja doch noch zu meinen Fotos! Dafür muss ich zwar zu Fuß durch den Bulldust und versinke teilweise mehr als knietief darin, aber der Einsatz lohnt sich, es werden starke Bilder.

Reisebericht Namibia Botswana Khowarib-Schlucht Bulldust

Wir wühlen uns durch mehrere dieser Bulldust-Löcher und danach ist der Landy innen wie außen von einer dicken Staubschicht bedeckt. Wow, das war mal eine Erfahrung. Der Rest der Strecke ist dagegen komplett unspektakulär mit viel Wellblech und als wir endlich die Teerstraße erreichen, sind wir darüber tatsächlich einmal glücklich. Auf Duncan’s Campsite angekommen, wischen wir erst einmal eine gute Stunde lang den Staub aus dem Auto …

Die Campsite ist hübsch, aber das Gehabe drumherum (Vorbuchung inklusive Bezahlung obligatorisch, kein Schild an der Straße, damit bloß niemand unangekündigt kommt) ist uns irgendwie zu viel, zu abgedreht. Wir gönnen uns ein Belohnungsbier, gehen dann zum Sundowner über und grillen uns Sirloin Steak mit Kartoffeln und Knobibrot. Die Sternenfotos scheitern diesmal an aufziehender Bewölkung.

Reisebericht Namibia Botswana

Tag 11, 08.09.2013: Über Stock und Stein

Eine warme Dusche am Morgen lassen wir uns nicht nehmen. Tracks4Africa gibt uns als Fahrtzeit fünfeinhalb Stunden an, da haben wir genug Zeit für einen entspannten Morgen. Wobei – zumindest meine Entspannung lässt zu wünschen übrig, weil der Himmel schon wieder völlig wolkenverhangen ist. Ich muss allerdings zugeben, dass es schon spannend aussieht, wie die niedrigen Wolken an den Dünen zu kleben scheinen.

Wir starten – und finden trotz Navi erst einmal nicht vom Campground runter. Ja, so sind wir eben … Irgendwann landen dann aber sogar wir auf der Schotterpad und müssen feststellen, dass unser Navi uns nicht auf den Weg schicken mag, den Dirk ausgesucht hatte. Hmm, dann also mit Gewalt, wir setzen einen weiteren Wegpunkt entlang der Strecke, der eindeutig ist, und schon gibt das Navi klein bei. Weichei!

Mit jedem Kilometer, den wir fahren, kommen wir den Wolken näher. Und kombiniert mit dieser gigantischen Weite können wir uns kaum sattsehen. Der erste Fotostopp lässt wieder einmal nicht lange auf sich warten. Irgendwann reißt die Wolkendecke abrupt ab, vor uns liegt strahlend blauer Himmel. Wir fahren auf teilweise ziemlich wellblechiger Pad durch den Sawurogab. Die Strecke lässt sich recht gut fahren und die Ausblicke entschädigen uns mehr als genug für das zeitweise Gerüttel.

Reisebericht Namibia Botswana Sawurogab Hoanib

Wir sehen einiges an Tieren, vor allem Giraffen und Oryx, die für vernünftige Fotos jedoch leider zu scheu sind. Gegen Mittag erreichen wir den Hoanib und biegen ab in dessen breites Flussbett mit fast weißem Sand und großen Bäumen. Es ist eine hübsche Szenerie und der weiche Sand eine willkommene Abwechslung zum Wellblech. Aber gegen den rauen Charme des Sawurogab wirkt der Hoanib fast schon langweilig. Wir erwarten hier eigentlich Elefanten, aber die zeigen sich nicht.

Unser Weg führt uns aus dem Hoanib wieder heraus in den Obias und damit zum Obias Rock Arch, einem ganz lustigen, aber nicht sonderlich spektakulären Loch im Fels. Für ein wirklich gutes Foto sind wir zur falschen Tageszeit dort, die Sonne kommt aus der für uns falschen Richtung. Aber der Obias Rock Arch bietet uns ein schattiges Plätzchen für eine kühle Cola. Und das ist dann wieder ganz witzig …

Unser Tagesziel sind eigentlich die Giribies Plains, wo wir wild zelten wollen. Landschaftlich gefällt es uns dort sehr gut, einmal mehr besticht die Landschaft durch Weite – nur das mit der Einsamkeit klappt nicht ganz, denn riesige Kuhherden bevölkern die Ebene. Das ist uns irgendwie zu viel Zivilisation. Ja, das kann man albern finden und vermutlich ist es das auch. Aber so richtig Lust darauf, hier zu campen, haben wir beide nicht.

Reisebericht Namibia Botswana Hoanib

Weil es gerade einmal halb drei ist, beschließen wir weiterzufahren. Dirk hatte von einer schönen Community Campsite am Eingang der Khowarib-Schlucht gelesen. Durch die Schlucht wollen wir morgen sowieso fahren und wenn wir heute die zwei zusätzlichen Stunden auf der Piste investieren, können wir morgen rumtrödeln, so viel wir wollen. Das ist ein Plan! Also weiter Richtung Sesfontein.

Fürchterlich sei die Straße zwischen Purros und Sesfontein, das zumindest hatten wir in einigen Reiseberichten gelesen. Stimmt nicht. Sie ist noch sehr viel schlimmer. Auf schlimmstem Wellblech und Geröll windet sie sich durch die Berge, die Ausblicke sind so fantastisch wie die Straße schlecht ist – eine Belastungsprobe für Auto, Reifen und Nerven. Gleich zweimal kommen wir auf den gut 40 Kilometern an Autos mit Reifenpanne vorbei. Das sagt alles.

Wir sind ziemlich geschlaucht, als wir endlich in Sesfontein ankommen. Dabei haben wir dank unserer Tour durch die Trockenflüsse ja nur einen kleinen Teil der offiziellen Straße fahren müssen. Wir wollen uns gar nicht vorstellen, wie man sich fühlt, wenn man die volle Distanz erleiden muss. In Sesfontein wird getankt und wir hoffen, dass die Straße ab hier wie versprochen besser wird. Wird sie auch und zwar richtig gut, so dass wir gegen viertel vor fünf endlich das Khowarib Community Camp erreichen.

Hier ist uns sehr schnell klar, dass wir heute alles richtig gemacht haben: eine Campsite mit toller Aussicht und eigenem Bad, da setzt doch gleich Entspannung ein und das schlimmste Geruckel ist (fast) vergessen. Entsprechend relaxed wird der Abend trotz namibischer Studentengruppe auf der Nachbar-Campsite. Wir versuchen uns nach dem Grillen wieder einmal am Projekt Sternenfotos, die Nacht ist wunderbar klar, eigentlich perfekt. Nur wir sind zu doof. Ok, Lerneffekt: Beim nächsten Mal stellen wir die Kamera vorher so ein, wie wir sie brauchen.

Reisebericht Namibia Botswana Sesfontein Khowarib

Tag 10, 07.09.2013: Erwartungen nicht erfüllt – super!

Es gibt so Tage, die beginnt man mit ganz bestimmten Erwartungen. Und am Ende stellt man fest, dass man das alles so gar nicht erwartet hatte. Das kann gut sein oder auch nicht … Heute war so ein Tag und heute ist es gut, dass einiges passiert, was wir nicht erwartet hatten. Der Wecker klingelt kurz nach sechs. Wir blinzeln aus dem Zelt, gönnen uns zehn Minuten Aufstehzeit und packen dann unsere Sachen zusammen. Schnell noch Haare waschen, das Frühstück fällt aus, denn wir wollen früh los und den kühlen Morgen ausnutzen.

Die Strecke führt uns bald durch ein sehr steiniges Flussbett, was elendes Geruckel, aber auch wieder einmal tolle Landschaft zur Folge hat. Irgendwann stehen da zwei Giraffen einfach nur fotogen unter einem Baum, das kann ich mir nicht entgehen lassen. Nur die Sonne steht blöd, deshalb laufe ich ein Stück zur Mitte des Flussbetts – und bleibe abrupt stehen. Irgendetwas brummt mich da von weiter hinten an. Ich warte kurz, mache einen Schritt, es brummt wieder, das ist mir nicht ganz geheuer und ich beschließe umzudrehen. Das Giraffenfoto ist auch so ganz nett geworden.

Wir fahren gemütlich weiter und keine zwei Minuten später starren wir beide fasziniert auf den Weg: Vor uns rennt ein Leopard wie von der Tarantel gestochen vorbei. Ein Leopard? Also den hatten wir nun wirklich nicht erwartet. Wir rüsten die Kameras mit den Teleobjektiven aus und hoffen, den Leoparden noch einmal zu sehen, aber das klappt nicht. Trotzdem eine geniale Sichtung.

Reisebericht Namibia Botswana Palmwag Flussbett

Wir fahren weiter durchs (trockene) Flussbett, es bleibt holprig und die Landschaft ist deutlich wüstenartiger, als wir erwartet hatten. Teilweise blicken wir einfach auf Nichts. Auf sehr schönes Nichts allerdings. Nachdem wir morgens ohne Frühstück aufgebrochen waren, macht sich langsam der Hunger bemerkbar. Auf einer Hügelkuppe halten wir an und bauen unseren Tisch auf: Schöner kann man nicht frühstücken als mit einem Blick in diese unendliche, sagenhafte Weite. Eine ganze Stunde lassen wir uns Zeit und kosten dieses Gefühl völliger Zufriedenheit voll aus, dann geht es weiter Richtung Purros. Wellblech und traumhafte Landschaft wechseln sich ab, eine tolle Strecke.

Und dann kommen wir an den Hoarusib. Und der führt Wasser, so richtig ordentlich Wasser. Damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet. Nachdem die erste Wasserdurchfahrt völlig harmlos war, fängt die Sache an uns Spaß zu machen. Ich hole mir nasse Füße beim Durchwaten der Wasserstellen, Dirk manövriert den Landy durch und gibt sich (zumindest manchmal) Mühe, es für die Fotos gut aussehen zu lassen. Am Nachmittag erreichen wir Purros, eine Ansiedlung von Hütten umgeben von Sand und Staub. Wir steuern die Community Campsite an und bekommen einen Platz zwischen Bäumen zugewiesen. Toll schattig, auch wenn mir so ein klein bisschen die Sicht in die Weite fehlt. Wir duschen (kalt, denn es gab ein kleines Missverständnis wegen der Uhrzeit zum Anfeuern des Donkeys), lecker gegrilltes Sirloin zum Abendessen, so mögen wir das.

Reisebericht Namibia Botswana Hoarusib