Istanbuler Verkehrsmittel

Freitag, 22.04.2011

Es passiert selten, aber es passiert: Wir waren noch satt vom Abendessen und beschränkten uns auf ein kleines Frühstück. Mit dem schönen Nebeneffekt, dass wir schon um kurz nach neun startklar waren. Wir hatten gelesen, dass man am besten morgens früh in die Yerebatan-Zisterne gehen sollte. Prima, das bekamen wir hin. Obwohl wir die hundert Meter zum Hotel noch einmal zurückgelaufen waren, um das Stativ zu holen. Das wir dann am Eingang abgeben mussten, weil Stative nur gegen Gebühr erlaubt sind. Eine winzige Gebühr von 1.000 Türkischen Lira. Also dann ohne Stativ. Prima.

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Lale my Love

Donnerstag, 21.04.2011

Wer lieber schauen statt lesen möchte, für den gibt es Istanbul auch als Fotos.

Ich habe mich verliebt. Verliebt in Lale, wie sie da am Ufer des Bosporus in der Sonne stand. Das Istanbuler Tulpen-Festival (Tulpe = türk. Lale) hatte dafür gesorgt, dass die ganze Stadt voller blühender Tulpen war. Und eben auch das Ufer des Bosporus, an dem wir auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel entlang fuhren. Die bunten Tulpen, das tiefblaue Wasser des Bosporus, die Frühlingssonne – ich war nach weniger als zehn Minuten hin und weg.

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Samstag, 29. Januar 2011: Der Unterschied zwischen Hockey und Cricket

Das hätten wir nun wirklich nicht gedacht: Als wir morgens aufwachten, zeigte die Uhr tatsächlich halb acht. Offenbar waren die vergangenen Tage anstrengender gewesen, als wir sie empfunden hatten. Der ausgiebige Schlaf hatte uns gut getan, wir saßen topfit beim Frühstück und hielten uns danach erst noch einmal eine Weile im Garten der Casa Piccolo auf. Irgendwann machten wir uns auf den Weg in die Stadt zum obligatorischen Urlaubsendprogramm. Im Craft Center erstanden wir Willino, den kleinen Bruder von Willi the Nili, der seit unserem ersten Namibia-Besuch bei uns im Wohnzimmer wohnt. Und natürlich noch ein Milchshake auf der Terrasse des Craft Centers, also zumindest erst einmal auf der Terrasse, von dort flüchteten wir aber sehr schnell vor dem nächsten wirklich knallharten Platzregen.

Beim Bummel durch die Stadt stellten wir dann mal wieder fest, dass Windhoek eben doch ein Dorf ist: Klar, es war Samstag, für uns ein ungewöhnlicher Abreisetag. Und wir hatten nicht auf der Rechnung, dass die Läden spätestens um ein Uhr fast alle schließen. So ein Mist, wir wollten doch auch noch in der Casa Anin nach Bettwäsche schauen. Es war kurz nach eins, als wir dort ankamen – und es war natürlich schon geschlossen. Doppelt ärgerlich, weil wir diesmal ja so wunderbar wenig Gepäck dabei hatten, dass wir die Bettwäsche problemlos hätten transportieren können.

Die üblichen Aufgaben zum Urlaubsende

Ändern ließ sich das nicht, wir beschlossen, dann wenigstens im Bougainvillea Shopping Center zu Mittag zu essen. Gute Entscheidung, es war lecker und wir bekamen auch noch einen Rock Shandy. Am frühen Nachmittag waren wir dann wieder in der Casa Piccolo, packten langsam unsre Sachen zusammen und gewöhnten uns an den Gedanken, dass so eine Woche ganz schön schnell vorbeigeht. Wir waren für 16 Uhr bei Savanna zur Wagenrückgabe mit anschließendem Flughafentransfer einbestellt – auch so eine Sache, die uns nicht gefallen hat. Das hieß nämlich auch, dass wir viel zu lange am Flughafen rumsitzen würden. Aber es war Samstag und folglich unzumutbar, dass wir das Auto nach vier zurückgeben würden.

Also gut, die Rückgabe ging schnell und zusammen mit einem anderen deutschen Pärchen wurden wir zum Flughafen gefahren. Unterwegs bekamen wir nochmal einen kräftigen Regenguss mit, so kräftig, dass unser Fahrer nur noch Schritttempo fuhr und die Warnblinker anmachte, um überhaupt noch gesehen zu werden. Heftig! Das Glück war mit uns, ein paar Kilometer vor dem Flughafen hörte der Regen auf. Wir gaben unser Gepäck auf, eingecheckt hatten wir wie immer schon vormittags online. Und dann hieß es warten, warten, warten; ziemlich langweilig auf einem kleinen Flughafen wie Windhoek. Immerhin hatte das Wetter weiterhin ein Einsehen, wir konnten uns mit einem Abschieds-Windhoek Lager nach draußen setzen und schon mal die nächste Tour durchplanen.

Reiseplanung

Welcome to Frankfurt – bei minus fünf Grad

Der Flieger startete wieder erstaunlich pünktlich, die Frage, ob es ein turbulenter Flug war oder nicht, konnte zwischen Dirk und mir bisher nicht geklärt werden. Ich bin ja immer noch der Meinung, dass er die Turbulenzen nur geträumt hat. Genervt haben die beiden in der Reihe vor uns, die uns fast auf den Knien lagen. Mensch Leute, dann fliegt halt Business Class, aber begreift, dass es in der Economy keine Liegesitze gibt. Ich finde so etwas wirklich … nicht druckreif. Mit uns zusammen flog übrigens auch die namibische Hallenhockey-Nationalmannschaft. Die Jungs und Mädels waren auf dem Weg nach Köln zur Vorbereitung um dann ab dem 08. Februar 2011 bei der Weltmeisterschaft im polnischen Posen anzutreten. Die Crew fand das toll, vor allem die weiblichen Flugbegleiter waren ganz offensichtlich beeindruckt von den durchtrainierten Jungs. Allerdings zeigte sich nach der Landung in Frankfurt, dass offenbar doch nicht jeder so genau wusste, mit wem er es zu tun hatte. Nach dem üblichen „Welcome to Frankfurt …“ kam nämlich der Nachsatz: „And good luck to our national Cricket team!“ Pause. Gelächter. Neue Ansage: „Ahem, sorry, to our national Hockey team.“ Applaus.

So stiegen wir also zehn Minuten vor der Zeit gut gelaunt grinsend aus dem Flieger, bekamen halbwegs zügig unser Gepäck, fanden auch die Transportkiste auf dem Sperrgepäckband und warteten dann zitternd und frierend bei minus fünf Grad auf Anke. Die kam zum Glück sehr schnell, der Bäcker in Kriftel öffnete gnädig schon vor der eigentlichen Zeit für uns und dem Frühstück stand nichts mehr im Wege. Nichts bis auf zwei Jungs, die uns im Schlafanzug entgegenkamen und erst einmal spielen wollten. Schließlich waren wir eine Woche Spielen im Verzug … Ja, wir waren wieder zu Hause.

Abschied von Afrika

Fazit: Es war eine kurze Reise, eine zu kurze, aber das wussten wir vorher. Der Januar als Reisezeit hat uns sehr überzeugt. Ja, es ist entweder gnadenlos nass oder fast unerträglich heiß. Na und? Dafür erlebt man die Natur zu kaum einer anderen Zeit so intensiv und wir hatten auch noch niemals so viele Tiersichtungen. Wüssten wir es nicht besser, hätten wir den Kgalagadi für einen Zoo gehalten, in dem man die Tiere zwingend sehen muss. Es war also (hoffentlich) nicht die letzte Namibia- und Kalahari-Reise in unserem Winter.

Was wir bei der nächsten, dann wieder großen Tour allerdings mit dem Mietwagen machen, wissen wir noch nicht so genau. Savanna war es definitiv nicht. Doch wieder Budget, die so wunderbar unkompliziert sind? Oder Kea, deren Autoausstattung uns in Südafrika so überzeugt hat? Mal sehen, wir werden eine Lösung finden.

Freitag, 28. Januar 2011: Aufatmen zum Abschied

In der Nacht hatten wir das aufgeregte Bellen der Schakale gehört, normalerweise ein Zeichen dafür, dass sich ein Raubtier in der Nähe herumtreibt. Am Wasserloch war aber alles ruhig. Wir standen wieder früh auf, genossen das letzte KTP-Frühstück für diesmal und packten dann unsere Sachen zusammen. Wir würden in Mata Mata ausreisen und waren gespannt, denn bislang war bei jedem unserer Aufenthalte im Kgalagadi der letzte Game Drive ein ganz besonderer gewesen. Diesmal auch?

Zunächst war alles ruhig, wir sahen die Hyänen nördlich von Urikaruus noch einmal, ansonsten zeigten sich bis auf die allgegenwärtigen Springböcke kaum Tiere. Dann sahen wir aus der Ferne schon, dass am 14. Bohrloch mehrere Autos standen. Das konnte eigentlich nur bedeuten: Raubkatzen in der Nähe! Was uns verwirrte, war die Tatsache, dass am Wasserloch seelenruhig vier Oryx standen und tranken. Das wiederum sprach eindeutig gegen Raubkatzen. Egal, wir stellten uns natürlich neugierig zu den anderen Autos.

Hyänen nördlich von Urikaruus

Holländer und die Spielregeln

Gute Entscheidung, denn plötzlich tauchten hinter einem Baumstamm ganz charakteristische Punkte auf: Geparden. Unsere Geparden. Beide. Wir waren doppelt glücklich, denn so nah hatten wir sie noch nie gesehen und offenbar waren die beiden wieder zusammen. Jetzt wurde auch klar, warum die Oryx so ruhig am Wasserloch standen: Sie sind zu groß und mit ihren langen, scharfen Hörnern keine Beutetiere für die Geparden.

Weniger ruhig war leider ein Holländer, der anfing, den Fotograf im Auto vor uns anzublaffen, er solle gefälligst Platz machen, damit auch andere fotografieren könnten. Witzige Idee, offenbar aus Frust über einen schlechten „Tribünenplatz“ heraus geboren. Die klare, wenn auch ungeschriebene Regel in afrikanischen Nationalparks lautet schlichtweg: Wer zuerst kommt, kann sich den besten Platz aussuchen, wer später kommt, muss nehmen, was übrig ist. Ganz einfach. Aber es ist im Leben wie im Fußball: Die Holländer haben das Spiel einfach nicht verstanden.

Für die Geparden war das alles eindeutig zu viel Trubel, sie verzogen sich recht schnell in Richtung der Dünen. Wir versuchten noch, sie auf der oberhalb des Wasserlochs vorbeiführenden Straße zu erwischen – gute Idee, leider waren wir etwas zu langsam und sahen sie nur noch hinter dem nächsten Dünenkamm verschwinden. Der Rest der Fahrt bis Mata Mata war dann unspektakulär, nicht einmal die Löwen in Craig Lockhart zeigten sich. Wir waren trotzdem mehr als zufrieden, verabschiedeten uns aus dem Kgalagadi und reisten in Namibia ein. Die Einreise war letztlich unproblematisch wie immer, neu war nur, dass die Grenzbeamtin diesmal genau wissen wollte, wo wir die nächsten Tage verbringen werden. Warum das so wichtig war, keine Ahnung – vielleicht wollte sie sich auch nur nett mit uns unterhalten.

Geparden am 14. Bohrloch

Wieder zurück in Windhoek

Die Fahrt nach Windhoek war langweilig wie immer, wir kamen zügig voran und wurden auch diesmal einfach durch die Polizeikontrolle durchgewunken. Also keine Diskussionen über nationale und internationale Führerscheine. Puh, ich war erleichtert. Der Himmel war wieder zugezogen, Windhoek bekam wirklich viel Regen diesmal. Ankommen in der Casa Piccolo, Milchshake und Kuchen in der Wilden Ente (Cheese für Dirk, Carrott für mich), Siesta und dann Abendessen in Joe’s Beerhouse. Wir entschieden uns für den Gemsbok, der auch diesmal wieder sehr lecker war. Dirk hing allerdings ein wenig in den Seilen, war todmüde, deshalb kürzten wir das Abendessen so weit wie möglich ab, fuhren zurück, fielen in die Betten – und waren ruckzuck eingeschlafen.

Casa Piccolo in Windhoek

Donnerstag, 27. Januar 2011: Wo ist Nummer 2?

Giraffe, Taube, Hyäne und Gepard im Kgalagadi

Wir waren früh wach. Noch früher als sonst, was auch daran lag, dass die Fledermäuse einen Heidenlärm in viel zu hoher, schriller Tonlage veranstaltet hatten. War nicht schlimm, so hatten wir genug Zeit, in aller Ruhe mit bester Aussicht auf das Wasserloch zu frühstücken und dann zum Morning Drive aufzubrechen. Wir fuhren nach Süden bis Montrose, sahen allerdings weder Löwen noch die beiden Geparden. Es zeigten sich ohnehin kaum Tiere. Langsam hatten wir den Eindruck, dass die Sichtungen bei schlechtem, sprich nassem Wetter deutlich besser waren als bei gutem, sprich sonnigem.

Da wir noch früh waren, fuhren wir auf dem Rückweg an Urikaruus vorbei noch Richtung Mata Mata. Und siehe da, hier hatten wir mehr Glück: eine Hyäne mit ihrem Jungen und in Craig Lockhart zuverlässig wie fast immer ein Löwenrudel faul unter dem Baum. Wir blieben dort noch eine Weile stehen, auch wenn die Löwen sich kaum bewegten. Dafür beobachteten wir einen kleinen Falken, der immer wieder die Tauben am Wasserloch jagte. Auf dem Weg zurück sahen wir dann doch noch einen Geparden. Wo war der zweite? Wir waren ernsthaft beunruhigt, denn der Gepard schien nervös und wir hatten am Tag zuvor gehört, dass ein Löwenrudel den Geparden einen Springbock-Kill abgejagt hatte. Ob der zweite Gepard dabei verletzt worden war?

Zurück in Urikaruus machten wir uns angesichts der hohen Temperaturen wieder einen faulen Nachmittag, grillten und hofften auf erneuten Besuch am Wasserloch. Diesmal allerdings vergebens. Der Abend verlief absolut ruhig und ereignislos.