Mittwoch, 04. April 2012

Fotoserie im Reisebericht Südtirol

Ist Südtirol eigentlich schon Italien? Die Frage stellte sich uns, denn wir hatten so viel Schönes gehört von gutem Essen, von leckeren Weinen und von tollen Radwanderwegen. Aber Italien?!

Italien hatten wir für uns eigentlich abgehakt; wir können diesem Land einfach nichts abgewinnen. Und trotzdem, Südtirol, das reizte uns schon … Am Ende einigten wir uns darauf, dass Südtirol ganz bestimmt genauso unitalienisch sein würde, wie das Elsass definitiv unfranzösisch ist. Und wenn diese Annahme korrekt war, dann würden wir Südtirol ganz bestimmt mögen. Theorien à la Schaube!

Vor allem wollten wir radfahren, aber natürlich reizte uns auch die alpine Bergwelt – Fotomotive, die wir auf unseren Reisen sonst nur selten vor die Linse bekommen. Für beides waren wir auf gutes Wetter angewiesen. Und das kann Anfang April in Südtirol klappen, muss aber nicht. Am Ende war der meistgesagte Satz dieses Urlaubs: Also bei schönem Wetter …

Wir suchten uns drei Etappen raus: Bozen, weil von dort schöne (und flache) Radtouren starten. Aldein, weil der Gasthof Krone angeblich so leckeres Essen macht. Und Glurns, weil wir zum Abschluss auch noch die nordwestliche Ecke mitnehmen wollten. Wir waren sehr gespannt, was uns erwarten würde. Urlaub in Europa – für uns mittlerweile ein echtes Abenteuer …

Fotos der Tour gibt es wie immer in der Foto-Galerie > Touren in Europa > Südtirol 04/12.

Es war also soweit, endlich wieder Urlaub, endlich wieder auf Reisen gehen und das nicht nur für ein langes Wochenende, sondern für ganze zehn Tage. Mit dem Auto … Für uns war das ein Abenteuer – Flugzeug, ja, das können wir. Aber Auto? Aufgaben wie Volltanken, Luftdruck prüfen, Ölstand messen & Co. grenzten nahe an Überforderung 😉 Und wie um alles in der Welt sollten all diese Reisetaschen in unseren armen Mini passen?

Aber alles passte, der Fahrradträger saß bombenfest und nach einem ausgiebigen Frühstück waren wir gegen halb neun auf dem Weg nach Südtirol. Die Autobahnen waren unerwartet voll und wir fuhren von einem Stau in den nächsten; glücklicherweise waren alle eher klein – ich hasse Tagesbaustellen! Wir nahmen es gelassen, wir hatten schließlich den ganzen Tag Zeit.

Insgesamt klappte alles gut, auch die vorher bereits bezahlte Video-Maut für den Brenner funktionierte bestens und so kamen wir irgendwann am späten Nachmittag in Bozen an. Wir hatten für fünf Nächte im Hotel Scala Stiegl reserviert. Die große Frage, die wir uns vorher gestellt hatten: Wo würden wir wohl den Fahrradträger in dieser Zeit abstellen können? Denn wir hatten keine Lust, den permanent mit uns herumzufahren. War alles kein Problem, wir bekamen eine eigene, abschließbare Garage – die perfekte Lösung für uns.

Wir checkten also ein, freuten uns über ein schönes, großes Zimmer und machten uns dann auf zu einem ersten Spaziergang durch Bozen. Vom Hotel waren es fünf Minuten zu Fuß bis in die Altstadt und was wir dort sahen, gefiel uns gut. Bozen war uns auf Anhieb sympathisch – damit hätten wir gar nicht unbedingt gerechnet. Und nachdem auch das Abendessen im Weißen Rössl ausnehmend lecker war, wussten wir: Der Urlaub hatte begonnen! Wir fingen also an Pläne zu schmieden, die alle begannen mit den Worten: Bei schönem Wetter … Denn das machte uns noch Angst, die Wettervorhersage war grausam.