Wir waren früh wach. Noch früher als sonst, was auch daran lag, dass die Fledermäuse einen Heidenlärm in viel zu hoher, schriller Tonlage veranstaltet hatten. War nicht schlimm, so hatten wir genug Zeit, in aller Ruhe mit bester Aussicht auf das Wasserloch zu frühstücken und dann zum Morning Drive aufzubrechen. Wir fuhren nach Süden bis Montrose, sahen allerdings weder Löwen noch die beiden Geparden. Es zeigten sich ohnehin kaum Tiere. Langsam hatten wir den Eindruck, dass die Sichtungen bei schlechtem, sprich nassem Wetter deutlich besser waren als bei gutem, sprich sonnigem.
Da wir noch früh waren, fuhren wir auf dem Rückweg an Urikaruus vorbei noch Richtung Mata Mata. Und siehe da, hier hatten wir mehr Glück: eine Hyäne mit ihrem Jungen und in Craig Lockhart zuverlässig wie fast immer ein Löwenrudel faul unter dem Baum. Wir blieben dort noch eine Weile stehen, auch wenn die Löwen sich kaum bewegten. Dafür beobachteten wir einen kleinen Falken, der immer wieder die Tauben am Wasserloch jagte. Auf dem Weg zurück sahen wir dann doch noch einen Geparden. Wo war der zweite? Wir waren ernsthaft beunruhigt, denn der Gepard schien nervös und wir hatten am Tag zuvor gehört, dass ein Löwenrudel den Geparden einen Springbock-Kill abgejagt hatte. Ob der zweite Gepard dabei verletzt worden war?
Zurück in Urikaruus machten wir uns angesichts der hohen Temperaturen wieder einen faulen Nachmittag, grillten und hofften auf erneuten Besuch am Wasserloch. Diesmal allerdings vergebens. Der Abend verlief absolut ruhig und ereignislos.