Wir waren voller Tatendrang, wie immer im Urlaub. Also raus aus den Federn, die Vorhänge aufgezogen – und bittere Enttäuschung: Draußen sah es alles andere als frühlingshaft-freundlich aus, das Wetter gab sich eher novembertauglich grau in grau und auch noch kühl. Na gut, wir frühstückten erst einmal und würden dann weitersehen.
Wirklich ärgern lassen wir uns im Urlaub von keinem Wetter, wir beschlossen, den Tag zu nutzen, um Bozen ausgiebig zu erkunden. Dirk wollte sich vorher noch um die Fahrräder kümmern, damit wir – bei zutreffender Wettervorhersage – dann am nächsten Tag wenigstens gleich würden losradeln können. Kommentare über Männer und ihr Verhältnis zur Überprüfung eigener Meinungen verkneife ich mir an dieser Stelle. Fakt ist, dass wir den Tag auch dazu nutzten, in einem Bozener Fahrradgeschäft noch eine Luftpumpe zu kaufen, um Dirks Rad wieder flott zu machen – und das lag nicht daran, dass wir keine Luftpumpe dabei gehabt hätten. Neue Räder, neue Ventile – prüfen muss man da nicht, ob die alte Pumpe noch passt …
Ich hatte Stoff zum Lästern, Dirk ließ es stoisch über sich ergehen und wir machten uns einen schönen Tag in Bozen, schlenderten durch die Altstadt und aßen natürlich auch ein Würstel. Als es anfing stärker zu regnen, wollten wir uns zu Ötzi ins Museum flüchten – aber eine gefühlt unendlich lange Schlange, die draußen in eben jenem Regen anstand, ließ uns zu dem Entschluss kommen, dass Museen ja sowieso nicht unsere Welt sind.
Es war also ein gemütlicher Tag, den wir mit einem sensationell leckeren Abendessen im Restaurant Nussbaumer. Einfache italienische Küche, ein gigantisch leckerer Büffelmozzarella und ein genialer Grappa. Super!