Dienstag, 25. Januar 2011: Fotorausch zum Sonnenuntergang

Aufstehen zum Sonnenaufgang, Thermoskanne füllen und losfahren: Ja, wir waren wieder im afrikanischen Rhythmus und wir fühlten uns dabei wie immer pudelwohl. Am Tag zuvor hatten wir auf dem Sightings Board in Twee Rivieren gesehen, dass es in Kij Kij Löwen gab. Also hatten wir uns für den Morning Drive vorgenommen, über die Dünenstraße nach Kij Kij zu fahren und dort – hoffentlich – Löwen zu sehen. Aber es schien, als hätten wir unsere Sichtungen schon aufgebraucht, denn außer einem Pärchen Löffelhunde zeigte sich kein einziges Tier und auch in Kij Kij standen nur ein paar Gnus und Springböcke am Wasserloch.

Wir beschlossen, dem Nossob noch ein Stückchen nach Norden zu folgen. Die irritierend grüne Landschaft war wie ausgestorben, die Tiere schienen sich alle im Auob aufzuhalten. Doch der KTP wäre nicht der KTP, wenn er in einem solchen Moment nicht mit einer Überraschung um die Ecke käme: eine Gepardenmutter mit vier Jungen. Eine solche Sichtung stand ganz oben auf unserem Wunschzettel! Fotografisch nicht ganz optimal, weil zu weit weg und gegen die Sonne, waren wir trotzdem zufrieden, denn die jungen Geparden mit ihrem Wuschelkopf sind einfach zu witzig anzuschauen.

Löffelhund, Geparden und ein Gaukler

Vorgeschmack auf einen traumhaften Sonnenuntergang

Nach einer Weile verschwanden sie in den Dünen und wir fuhren weiter. Ein paar gute Vogelsichtungen – darunter ein Gaukler – hatten wir noch, das war es dann für diesen Tag. Zurück in Kieliekrankie machten wir uns einen gemütlichen Nachmittag. Also vielmehr ich machte es mir gemütlich und schaute Dirk zu, wie er verzweifelt versuchte, eine Maus davon zu überzeugen, dass es draußen viel schöner ist als in unserer Hütte. Ich zumindest hatte dabei extrem viel Spaß, was man leider nicht von allen Beteiligten sagen konnte …

Später fuhren wir noch einmal raus bis Kamqua. Dort lagen dann auch “unsere” Geparden friedlich unter einem Baum, machten allerdings keinerlei Anstalten, sich zu bewegen. Wir staunten noch über die riesigen Springbockherden, die sich an den Wasserlöchern tummelten, viel mehr hatte der Nachmittagsdrive nicht mehr zu bieten. Dafür bot der Sonnenuntergang am Abend ein sensationelles Schauspiel, die leichte Bewölkung verstärkte den gigantischen Effekt noch und wir konnten uns kaum satt sehen.

Lecker grillen, ein Gute Nacht-Bier, dann verzogen wir uns nach drinnen, weil der Südafrikaner rechts von uns offenbar Angst im Dunkeln hatte und der Meinung war, er müsse die knallhelle Lampe anlassen. Typisch Südafrikaner, ohne grelle Beleuchtung geht bei denen gar nichts … Drinnen begegneten wir dann der ersten Fledermaus in diesem Urlaub, es sollte nicht die letzte bleiben. Letztlich sind sie ja harmlos, gelten aber als Tollwutüberträger und sind mir deshalb schlichtweg nicht geheuer.

Adler, Springböcke und Sonnenuntergang in Kieliekrankie