Dienstag, 10. April 2012

Wir wollten mit dem Auto eine Tour durch die Dolomiten machen und das Bergpanorama genießen. Die Ausblicke entlang der Strecke ließen auch durchaus grandiose Bergmotive erahnen, leider hatten wir kaum Fernsicht, es war ziemlich diesig. Dirk machte das Fahren auf den kurvenreichen Sträßchen natürlich einen Heidenspaß … Irgendwann reichte es aber und die dünne Wolkendecke wollte einfach nicht aufreißen.

Was nun? Wir waren in der Nähe von Seis – warum also nicht einen Ausflug auf die berühmte Seiser Alm? Allzu viel versprachen wir uns bei diesem Wetter davon zwar nicht, aber etwas Besseres fiel uns nicht ein und dann waren wir wenigstens auch mal auf der Seiser Alm. Also erstanden wir die für meinen Geschmack sündhaft teuren Tickets für die Gondelbahn und fuhren nach oben.

Ein bitter kalter Wind erwartete uns – und die ersten Wolkenlücken. Hoffnung! Die Touri-Orte dort oben erschreckten uns ein wenig; wir sahen zu, dass wir von dort wegkamen und liefen auf gut Glück einem Wegweiser „Puflatsch-Umrundung“ hinterher. Nach kaum fünf Minuten Gehzeit waren wir mutterseelenalleine, das Wetter wurde immer besser und wir genossen in aller Ruhe das Alpenpanorama. Nach etwa einer Stunde gemütlichen Spaziergangs erreichten wir die Nordseite. Knöchelhoher schmelzender Schnee erwartete uns, das war dann doch zu matschig und glitschig und so ließen wir die Umrundung Umrundung sein und wanderten fröhlich einfach denselben Weg zurück zur Gondelbahn.

Reisebericht Südtirol: auf der Seiser Alm

Na bitte, es hatte ja doch noch geklappt, ein Spaziergang bei schönem Wetter auf der Seiser Alm. Vergnügt schlängelten wir uns über die Landstraße wieder ins Tal. Es war gerade einmal früher Nachmittag und die Gelegenheit bot sich, endlich einmal Wein zu kaufen. Dirk hatte den Brunnenhof in Mazzon aufgestöbert und zu dem fuhren wir nun auch. Der Winzer war uns auf Anhieb sympathisch, erklärte uns seinen Wein und die Leidenschaft fürs Winzerdasein war ihm anzumerken. Der Wein schmeckte uns gut, wir entschieden uns für Blauburgunder (Pinot Noir) und Gewürztraminer – und mussten lernen, dass der Südtiroler Wein selbst direkt beim Winzer durchaus teuer ist. Machte nichts, geschmeckt hat er, dann zahlen wir auch gerne.

In aller Ruhe tuckerten wir danach zurück nach Aldein und freuten uns schon auf das Abendessen. Zuerst ein ganz feines Carpaccio, gefolgt von einem Kräutersüppchen, dann ein Hirschbraten, so gigantisch lecker, so auf den Punkt und so geschmackvoll zart, wie wir es bei Fleisch sonst nur aus dem südlichen Afrika kennen, und noch ein leckerer Nachtisch. Einfach wieder ein Traum!

Reisebericht Südtirol: auf der Seiser Alm