Sierra de Gredos: Gipfelstürmer – fast jedenfalls …

Reisebericht Spanien 2009 - Sierra de Gredos

Wir hatten in unserer Tourplanung ein Problem namens Ávila: Es konnte ja nicht sein, dass wir in Kastillien herumfahren, aber nicht nach Ávila kommen. Nur wann? Die Stadt passte nie so recht, also konnten wir sie auch nach Toledo „einschieben“. Beschlossene Sache, auf dem Weg in die Sierra de Gredos besichtigen wir Ávila.

Und dazu gibt es nur wenig zu sagen: Schönes Städtchen, aber atmosphärisch bei Weitem nicht so dicht wie Toledo, mit einer beeindruckenden Kirche (in der man offiziell natürlich nicht fotografieren darf – das störte aber niemanden) und den fast schon obligatorischen Störchen auf jedem größeren Turm. Ende. Das war Ávila und wir waren froh, dass wir dort entgegen unserer ersten Planung keine Übernachtung gebucht hatten, denn ein halber Tag reicht völlig aus. Also volle Kraft voraus, die Sierra de Gredos wartet.

Ich hatte immer von einer „kleinen“ Sierra bei Ávila gesprochen, wenn ich von unserer zweiten Etappe erzählt habe. Ein klein wenig untertrieben vielleicht, wenn man bedenkt, dass die höchsten Gipfel der Sierra de Gredos doch immerhin fast 2.600 Meter erreichen … Korrigiere also: Die zweite Etappe führte uns in die Sierra de Gredos – eine Sierra mit ziemlich hohen Bergen!

Und wer uns kennt, der ahnt auch schon, was nun kommt: Natürlich sind wir da hochgelaufen! Zumindest ein Stück weit bis auf 2.200 Meter, das hat völlig gereicht, denn als Bergziegen machen wir uns einfach nicht so gut. Und die Wanderung hatte auch immerhin 600 Höhenmeter auf 14 Kilometern zu bieten. Eine Anstrengung, die sich lohnt, denn der Blick auf die (selbst Anfang Juni noch verschneiten) Berge des „Circo de Gredos“ ist einfach nur gigantisch und die Laguna Grande, Scheitelpunkt der Wanderung, liegt schlichtweg postkartenartig kitschig unterhalb der zackigen Gipfel.

Doch, ja, der Abstecher in die Sierra de Gredos und damit in die Natur hatte sich absolut gelohnt. Auch weil wir gleich mehrfach einem Gredos-Steinbock Auge in Auge gegenüberstanden. Für (Wild-)Tierfans wie uns genau der richtige Anreiz, auf einen Berg zu klettern! Nicht ganz so einfach fällt uns das Fazit unserer Unterkunft, der Casa de Arriba in Navarredonda de Gredos.

Das Haus stammt von 1791 und ist wunderschön restauriert und renoviert, der Blick aus dem Garten ist ein Traum und das Essen lecker. Allerdings waren wir die einzigen Gäste und Teresa sprach kein Englisch (bemühte sich auch nicht, stattdessen bekamen wir eine Kostprobe in „Turbospanisch“). Unser Spanisch reicht zwar für die nötigste Verständigung, aber nicht für längere Unterhaltungen – das war schade und gab uns irgendwie das Gefühl, am falschen Platz zu sein …

Hotel: La Casa de Arriba (tolles altes Haus, leider mit einer Besitzerin, die nur Spanisch spricht und auch kaum Interesse zeigt, sich mit ihren Gästen zu unterhalten – wir würden uns wohl eher eine andere Unterkunft suchen)

Sierra de Gredos: schöne Landschaft mit sehr guten Wandermöglichkeiten – für uns eine angenehme Abwechslung zum Städtemarathon

Anreise: Wo geht’s denn hier raus?

Reisebericht Spanien 2009 - Toledo

 

Mitten in der Nacht stand das Taxi vor der Tür, auf zum Flughafen, rein in den Flieger und endlich in den Urlaub! Spanien olé, wir hatten schon länger mal wieder Lust auf das Land am südwestlichen Ende Europas und wollten dort zwei Wochen verbringen.

Normalerweise ein Fall für sorgfältige Reiseplanung Monate im Voraus. Damit hatten wir auch angefangen – und dann wollten uns die angemailten Hotels einfach nicht antworten. Uns doch egal, wir lassen uns nicht ärgern, dann bleibt es eben bei den Buchungen für die ersten Nächte und wir lassen den Rest auf uns zukommen.

Gewagt, gewagt, revolutionär geradezu und für uns ein völlig neues Reisekonzept. So revolutionär, dass wir beinahe zwei Wochen Urlaub auf dem Mietwagenparkplatz am Madrider Flughafen gemacht hätten … Das lag allerdings nicht an den Hotels, sondern an mangelhafter Beschilderung und irgendwann hatten wir auch die Ausfahrt gefunden. Toledo war besser ausgeschildert, welch ein Glück!

Toledo: Mittelalter zum Anfassen

Dos cañas, por favor! Den Spruch hatten wie beide ziemlich schnell gelernt. Kein Wunder, wir beschränken uns ja auch gerne auf das Wesentliche und bei den hohen Temperaturen konnten wir das Gelernte richtig oft anwenden. Dirk war zwar anfangs skeptisch – Null-Zwei ist ein Kölsch, kein Bier! -, ließ sich aber doch binnen eines Tages überzeugen, dass diese Mini-Portionen an Bier perfekt sind, wenn man den ganzen Tag durch die Stadt läuft. Und dazu dann Tapas, was will man mehr (außer zur Abwechslung vielleicht eine copa de tinto)?

A propos Stadt: Wir haben in Toledo nicht nur die Bars und Cervezerias gesehen, sondern auch jede Menge Kultur. Das Städtchen ist zwar nicht überwältigend spektakulär, aber mit seinen vielen verwinkelten Gässchen, den als Sonnenschutz darüber gespannten Tüchern und den vielen alten Häusern und Kirchen richtig hübsch. Als Auftakt also perfekt geeignet.

Die Kathedrale ist riesig, ein wilder Stilmix und Ausdruck katholischen Wahnsinns – zumindest würden wir das so beschreiben. Denn architektonisch gefällt uns die Kirche ausnehmend gut. Die „Innenausstattung“ ist aber mindestens mal gewöhnungsbedürftig, weil viel zu überladen, zu barock, zu neonbeleuchet. Das Monasterio de San Juan de los Reyes gefiel uns da schon besser – und zwar nicht nur, weil im Garten des Kreuzgangs ein Orangenbaum steht …

Hotel: Abad Toledo (hübsches kleines Hotel mit nettem Personal, angenehm gelegen – ja, da würden wir beim nächsten Mal wieder wohnen)

Toledo: unglaublich dichte Atmosphäre trotz zahlreicher Touristen, eine unbedingt sehenswerte Stadt, in der wir uns auch einen zweiten Besuch vorstellen können.

Negative Anmerkung am Rande: Es nervt gewaltig, dass in den meisten Kirchen, Museen und sonstigen Gebäuden das Fotografieren einfach kategorisch verboten ist und es auch keine gesonderten Fototickets gibt, wie wir das zum Beispiel aus England kennen.

La Palma 2008

Wir hatten uns schon im Herbst für La Palma entschieden – und trotzdem die größten Probleme gehabt, noch eine Flug zu bekommen. Dank intensiver Hilfe durch Las Casa Canarias, bei denen wir auch Häuschen und Mietwagen gebucht hatten, bekamen wir dann doch noch zwei Plätze im Flieger: La Palma, wir kommen!

21.03.2008 – 28.03.2008: eine Woche Auszeit

Anreise mit Hindernissen

Der Hinflug sollte uns direkt von Frankfurt nach Santa Cruz bringen. Sollte … Drei Tage vor Abflug dann die Nachricht: Auch der Hinflug würde über Fuerteventura gehen und damit eine gute Stunde später als geplant erst auf La Palma landen. Ärgerlich, aber sei’s drum. Es wurde dann noch etwas mehr Verspätung, weil uns am Karfreitag ein Schneeschauer in Frankfurt festhielt. Auf La Palma konnten wir dann aber gleich in der Gepäckhalle unseren Mietwagen in Empfang nehmen, die Taschen kamen zügig auf dem Band angerollt, jetzt war Urlaub. Oder?!

Wie in der Buchungsbestätigung gefordert, riefen wir den Vermieter unseres Häuschens an um anzukündigen, dass wir nun am Flughafen losfahren würden. Er zögerte, fragte nochmal nach – und legte dann auf mit den Worten: „Ich rufe sie gleich zurück!“ Au weia, das klang nicht gut. Er hatte sich im Tag geirrt, das Häuschen war noch belegt – was dramatisch klang, war eigentlich ein Glücksfall, denn er lud uns ein, im Lokal seiner Frau, direkt am Meer, zu Abend zu essen, während er das Häuschen auf Vordermann brachte.

Perfekt – ein Auftakt mit Tapas und dann die Begeisterung über das Häuschen. Was chaotisch begann, versprach nun doch allmählich ein entspannter Urlaub nach unserem Geschmack zu werden.

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Alle Wetter … an einem Tag …

Es war uns klar, dass La Palma uns keine volle Woche Sonnenschein bescheren würde. Dazu war es zu früh im Jahr und die Insel, die Isla Verde, könnte ihrem Namen ohne ordentliche Regenfälle nicht gerecht werden. Dass wir allerdings an einem Tag Sonnenschein, blauen Himmel, dichten Nebel und Eisregen erleben würden, damit hatten wir nicht gerechnet.

Wir hatten jeden Tag Sonnenschein, vor allem gegen Abend klarte es regelmäßig auf. Wir hatten jedoch auch fast jeden Tag dunkle Wolken und nicht selten ein paar Regentropfen. Zumindest auf unserer Seite der Insel – auf der Ostseite waren die vereinzelten Tropfen dann regelmäßig ein dichter Regenvorhang. Anschaulicher als auf La Palma lässt sich die Funktion von Bergen als Wetterscheide wohl kaum erklären!

Alles in allem war das Wetter völlig in Ordnung. Und den vorletzten Tag haben wir sogar bei strahlendem Sonnenschein mit Gambas, Tortilla und einer kühlen Flasche Weißwein an unserem Pool zugebracht …

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Hallo Straße?!

Es war uns durchaus klar, dass La Palma sehr bergig ist. Es war uns auch klar, dass damit die eine oder andere Steigung verbunden sein würde. Es war uns jedoch nicht klar, dass die Straßen so steil sind, dass man sie erst sieht, wenn das Auto langsam nach vorne kippt …

Zugegeben, das ist ein kleines bisschen übertrieben. Aber nur ein ganz kleines Bisschen. Die Straße zu unserem Häuschen war tatsächlich erst zu sehen, wenn man an der „Kante“ stand. Und beim Wandern, ja, da merkte man die Steigungen, gerade in den Barrancos, ziemlich schnell in den Waden.

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Vulkane, Schluchten, kleine Sträßchen

Obwohl die Insel recht klein ist: Langeweile kommt auf La Palma so schnell nicht auf. Wandern kann man immer und überall, Barrancos rauf und runter, die Örtchen sind hübsch, mit engen Gässchen, Treppen und Brunnen – Fotomotive, ganz klar. Landschaftlich reizvoll ist natürlich vor allem der Kontrast zwischen dem tiefblauen Atlantik und der grünen Insel, am besten noch mit einem Drachenbaum im Vordergrund. Und die karge Vulkanlandschaft im Süden ist ein spannender Kontrapunkt zur ansonsten blühenden Insel.

Die Wege auf den Vulkan sind allerdings steil (okay, das ist nichts neues auf La Palma), sie sind steinig (rutschig!) und an einigen Stellen sehr schmale Grate – das ist dann nicht mehr ganz so witzig, wenn man oben auf dem Vulkan auf einem solchen Grat steht und ein derart heftiger Wind weht, dass man nicht sicher ist, ob der nächste Schritt auch trifft …

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Tapas, Tapas, Tapas!

Wir wollten die eine Woche vor allem zur Erholung nutzen. Und dazu gehört für uns beide natürlich immer gutes Essen und guter Wein. Beides findet sich auf La Palma problemlos: Tapas in Tazacorte, Croquetas de Atún an „unserem“ Kiosko in Tijarafe, Gambas, Tortilla und nicht zu vergessen das frische Obst, das uns unser Vermieter vorbeigebracht hatte.

Dazu ein Glas Wein, ein gutes Buch und zwischendurch immer wieder mal ein Blick auf den Sonnenuntergang, ganz ehrlich: Braucht man noch mehr? Wir jedenfalls haben uns damit rundum wohl gefühlt und waren durchaus traurig, dass die eine Woche schon wieder um war.

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Fazit: La Palma ist unglaublich steil, eigentlich fast zu steil für uns. Aber die Insel ist auch sehr, sehr schön – und das Häuschen und der Kiosko sorgen dafür, dass man die steilen Wege schnell vergisst. Wir würden sofort wieder in den Flieger steigen!

Mehr Fotos von La Palma finden sich übrigens unter Fotogalerie > Touren in Europa > La Palma 03/2008

Italien – Sizilien 2005

Wir können ja nicht dauernd nach Afrika fliegen … So fing damals die Diskussion über das nächste Urlaubsziel an. Aber wohin denn sonst? Nach ein wenig Stöbern im Internet konnten wir uns recht schnell auf Sizilien einigen: vor dem Winter nochmal kräftig Sonne tanken, ausgiebiges Kulturprogramm und massenweise lohnende Fotomotive.

Klang gut, da wollten wir hin. Ausnahmsweise haben wir nicht alles selbst organisiert, sondern über Umfulana gebucht. Eine gute Entscheidung! Die Flüge mit Alitalia waren auch schnell gefunden – aber dazu schon vorab: Es war der erste und sicherlich der letzte Urlaub, in den wir mit Alitalia geflogen sind …

Ankunft auf Umwegen …

01.+02. Oktober 2005

Ein Direktflug nach Sizilien war nicht zu bekommen, also hatten wir mit Umsteigen gebucht: Frankfurt – Mailand – Catania. Mit reichlich Verspätung hob der zweite Flieger dann auch irgednwann in Mailand ab, nahm Kurs Richtung Catania, ein traumhaft sonniger Tag mit einem sensationellen Ausblick auf den Ätna. Der Flieger ging in den Landeanflug, yippie, gleich konnte der Urlaub beginnen – wenn, ja wenn der Pilot nicht in diesem Moment beschlossen hätte, doch lieber nicht zu landen, sondern durchzustarten. Kein schönes Gefühl …

Es war ihm zu windig in Catania, deshalb flogen wir nach Palermo, wo Busse bereitstanden. Statt also den Tag emütlich mit einem Bummel durch Syrakus, unsere erste Station, zu beginnen, verbrachten wir vier Stunden im Bus und kamen irgendwann am Abend endlich in Syrakus an. Ein schnelles Abendessen, todmüde ins Bett fallen und den nicht ganz idealen Urlaubsauftakt einfach abhaken.

Der nächste Tag war dann schon freundlicher, wir konnten inzwischen auch über die ganze Geschichte lachen und machten uns einen gemütlichen Tag in Syrakus, aßen abends unter einem riesigen Olivenbaum und waren gespannt, was die nächsten zwei Wochen so bringen würden.

Sizilien_2005

Balkone, Säulen, Mosaike

03.+04. Oktober 2005

Wir wollten die Insel gegen den Uhrzeigersinn „erfahren“ und machten uns auf den Weg Richtung Agrigent. Auf dem Weg lag Noto, die Barockstadt mit den bekannten Balkonen, die wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Sehenswert sind die Häuser dort allemal und gerade, wenn man denkt, man hätte den einen Balkon jetzt aus allen möglichen und unmöglichen Winkeln fotografiert, entdeckt man doch noch eine neue Möglichkeit. Und dann sind da ja auch noch die anderen Balkone .. man hat’s nicht leicht, schon gar nicht im Urlaub …

Alle hatten uns von der Villa Romana del Casale vorgeschwärmt, die Mosaike seien so toll. Mosaike?! Eigentlich ja nicht gerade unser Interessengebiet … Aber wir hatten noch Zeit, das Wetter war schön und zumindest der Weg zur Villa sah landschaftlich vielversprechend aus. Warum also nicht? Um es kurz zu machen: Wir waren tief beeindruckt! Und werden nie wieder behaupten, dass Mosaike langweilig sind.

Am nächsten Tag dann, endlich: das Valle dei Templi! Eine Vielzahl an Tempeln auf einer ziemlich überschaubaren Fläche, einige davon mit Kapitellen von mehreren Metern Durchmesser. Das muss man gesehen haben – und bei Regen darauf achten, dass die Schuhe rutschfeste Sohlen haben. Wir hatten einen fiesen Regenguss abbekommen, der Himmel war grau in grau und wir wollten gerade den Rückweg antreten, als sich am Horizont doch ein kleiner blauer Fleck zeigte. Sollten wir warten? Na klar! Es hat sich gelohnt, am Ende hatten wir jeden Tempel einmal mit grauem und einmal mit blauem Himmel fotografiert …

Und nach all der Kultur durfte es dann auch wieder ein bisschen Natur sein: Bei inzwischen strahlendem Sonnenschein kletterten wir auf der „Scala dei Turchi“ herum und schauten uns am späten Nachmittag auch noch die witzig blubbernden Vulcanelli di Macalubbe an.

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Noch mehr Tempel in der Landschaft

05.+06. Oktober 2005

Das Tal der Tempel war durchaus sehenswert, hatte uns atmosphärisch aber nicht wirklich fesseln können. Deshalb waren wir, was die weiteren Tempelbesichtigungen anging, durchaus skeptisch. Und sollten unsere Meinung ändern: Schon die Anlagen in Selinunt ließen uns staunen und das nicht nur wegen der Größe, sondern auch wegen der traumhaften Lage und der gesamten Wirkung der Anlage.

Nachhaltig beeindruckt hat uns dann Segesta: Der Tempel wurde nie fertiggestellt (man vermutet da, was sonst, Geldmangel!) und liegt – eher untypisch – in einer Senke. Trotzdem oder gerade deswegen strahlt der Tempel eine unglaubliche Ruhe aus. Für uns der schönste und „stimmigste“ Tempel, den wir auf Sizilien gesehen haben.

Eines haben wir auf Sizilien gelernt: Haben wir früher die Natur gerne zugunsten des Kulturprogramms zurückgestellt, so hat sich das inzwischen umgekehrt. Es zieht uns raus, wir wollen laufen, Ruhe und Einsamkeit genießen – und dafür eignet sich der Naturpark Lo Zingaro im Nordwesten recht gut. Auch wenn es da Schlangen gibt …

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Ein Kloster und Wanderungen im Hinterland

07.-09. Oktober 2005

Man darf es kaum zugeben, aber wir haben Palermo einfach links liegen gelassen. Die Stadt reizte uns nicht, wir hatten die Schwerpunkte anders gesetzt – und das auch nicht bereut, wenngleich viele Freunde uns immer weider von Palermo vorgeschwärmt hatten. Eines wollten wir uns aber auf dem Weg nach Cefalu nicht entgehen lassen: das Kloster Monreale. Wer sich für Kreuzgänge begeistern kann, ist dort auf keinen Fall fehl am Platze, die sehr üppige Klosterkirche ist Geschmackssache, aber auf jeden Fall auch einen (oder zwei oder drei) Blick(e) wert.

In Cefalu erlebten wir – durchaus unerwartet – den heftigsten Hagelschauer, an den wir uns bislang erinnern können. Entsprechend schnell waren die Straßen überflutet, die Kanalisation schaffte es nicht mehr das ganze Wasser aufzunehmen und bergauf fahren wurde zum Abenteuer. Entsprechend froh waren wir, dass unser Ziel im Hinterland, in der Madonie, lag. Dort haben wir uns in der Casa Migliaca schnell heimisch gefühlt und die nächsten Tage mit Wanderungen (okay, Dirk würde sagen Spaziergängen) verbracht. Einfach herrlich entspannend!

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Eine Insel mit zwei Bergen …

10.+11. Oktober 2005

Die eolischen Inseln, zu denen auch Stromboli gehört, liegen nördlich von Sizilien. Unser Ziel hieß Salina, wo wir die nächsten zwei Tage vor allem mit Fischessen, großen Eisbechern und der „Besteigung“ der beiden Berge, na ja, Hügel, verbrachten. Regengüsse verfolgten uns hier auch, dumm, wenn das auf einer Wanderung passiert und man – warum denn auch? – keinerlei Regenschutz dabei hat. Wir lernen es halt einfach nicht, also werden wir eben immer wieder nass. Solange wir drüber lachen können …

Salina ist auf jeden Fall ein wunderschöner Ort, übrigens mit ziemlich vielen Schlangen, in der Ferne der rauchende Stromboli, dort hätten wir es auch noch ein paar Tage länger ausgehalten.

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Vulkan in den Wolken

12.-15. Oktober 2005

Der Urlaub ging seinem Ende entgegen, der Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes sollte der Ätna werden – der darauf aber wenig Lust hatte und sich lieber in dichten grauen, vor allem nassen, Wolken verhüllte. Schade, denn wir hätten den Vulkan natürlich gerne in seiner ganzen Pracht bewundert, letztlich war die Lichtstimmung mit vereinzelt durchbrechenden Sonnenstrahlen in den Lavafeldern aber durchaus Entschädigung genug.

Die letzten Tage verbrachten wir in Taormina, einem sehr quirligen, liebenswerten Städtchen. Und mit Telefonaten mit Alitalia, weil unser Rückflug leider gestrichen worden war und wir deshalb den Umweg über Rom nehmen mussten …

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Fazit: Sizilien ist eine Reise wert, gar keine Frage. Ob es jedoch mehr als eine Reise für uns wird? Falls ja, dann auf jeden Fall mit einem Schwerpunkt im Hinterland, in der Madonie oder auch der Nebrodi und dann sicherlich auch eher im Frühsommer als im Herbst, denn die Insel war doch schon wieder sehr karg.

Mehr Fotos dieser Reise finden sich unter Foto-Galerie > Touren in Europa > Sizilien 10/2005