Eine der kürzesten Strecken der Tour stand an, unser Ziel für diesen Tag hieß Livingstone, gerade einmal 300 Kilometer auf guter Teerstraße. Aufstehen um halb sieben war also früh genug. Dirk duschte mutig, ich traute der spannungsgeladenen Dusche nicht – ein Zettel in der Männerdusche erklärte das Phänomen übrigens: Die Farm versucht sich offenbar derzeit gemeinsam mit einem wissenschaftlichen Institut an einer Niedervolt-Anlage. Und seitdem brizzelt es in der Dusche eben ein bisschen. Alles kein Problem, so lange man beim Duschen Schuhe mit Gummisohlen trägt. Und ach ja, weil das alles so ein klein wenig unangenehm ist, sei derzeit auch der Preis für die Campsite reduziert.
Wir räumten noch eine Weile im Auto hin und her, amüsierten uns über eine Flying Bockwurst (aka Kalahari Helicopter) und fuhren dann ganz gemächlich nach Livingstone. Die Polizeikontrollen waren auch diesmal völlig relaxt. Auf unsere Unterkunft in Livingstone, das ZigZag Zambia, waren wir sehr gespannt, denn mit Lynne hatte ich einen langen und unglaublich netten Mailverkehr geführt. Wir wurden nicht enttäuscht! Das ZigZag Zambia ist eine süße, kleine Unterkunft (wobei das „klein“ vor allem in den Zimmern deutlich wird, übergroße Körperfülle ist da hinderlich). Und Lynne ist eine ausgesprochen sympathische, wuselige Person, die uns alle Ausflüge perfekt organisiert hatte. Viele Ausflüge!
Wir genehmigten uns mittags Bier und Burger im ZigZag, saßen im Schatten unter den Bäumen und freuten uns auf den ersten der Ausflüge: ein Sunset Cruise auf dem Sambesi, in einem small boat, das war mir beim Buchen über Lynne wichtig gewesen. Ich wollte auf keinen Fall auf so einem pseudo-kolonialen Schiff mit 150 anderen Touristen landen. Und das klappte auch, wir hatten ein Boot mit gerade einmal acht weiteren Touristen. Der Gin Tonic war lecker, die Fahrt wunderschön inklusive gähnender Hippos, ja, so stellt man sich Afrika-Kitsch am Sambesi vor.