Sonntag, 31. März & Montag, 01. April 2024
Wir sind eingeschneit. Also so ein bisschen. Als wir morgens die Tür unseres Cottages öffnen, hat sich davor ein kleiner Schneeberg angesammelt. Lustig. So lange, bis wir etwas weiter schauen … Die Auffahrt zur Straße ist meterhoch mit Schnee zugeweht. Ob der der Farmer mit seinem Trecker dagegen ankommt?
Der gute Mann räumt bereits kräftig vor dem Haupthaus und den beiden Cottages und wir sind gespannt, wie wir hier wohl rauskommen. Wir frühstücken erst einmal in aller Ruhe, packen zusammen und beladen schon mal das Auto. Der Besitzer ruft Dirk etwas zu, die beiden diskutieren kurz – und dann ist klar: Über den regulären Weg kommen wir tatsächlich nicht raus. Aber hinten um das Haupthaus rum, da geht es wohl. Im Windschatten des Hauses hat sich nicht ganz so viel Schnee angesammelt. Das klappt tatsächlich und so sind wir dann auf dem Rückweg nach Keflavik.
Eigentlich hatten wir für heute Nachmittag einen Heliflug gebucht, denn wir wollten unbedingt den ausgebrochenen Vulkan aus der Luft sehen. Leider macht uns der isländische Wind einen Strich durch die Rechnung. Heliflug abgesagt 😞 Nun denn, so haben wir jetzt jede Menge Zeit für den Rückweg und können uns ein paar Abstecher leisten. Den ersten machen wir zum Glanni, einem ganz malerisch gelegenen Wasserfall direkt an der N1. Beim Aussteigen bläst uns schneidend kalter Wind entgegen, immer wieder fallen ein paar Schneeflocken vom Himmel. Länger als für ein paar Fotos halten wir uns nicht auf.
Weil wir viel Zeit haben, entscheiden wir uns für einen Umweg am Hvalfjörður entlang. Das ist landschaftlich wunderschön; ich nötige Dirk immer wieder zum Anhalten, weil ich fotografieren will. Allerdings fallen mir dabei auch jedesmal fast die Finger ab, weil es so unglaublich eisig und windig und einfach nur kalt ist.
Den Höhepunkt unserer heutigen Island-Wetter-Erfahrung erleben wir dann am Þórufoss. Beim Aussteigen reißt es mir fast die Autotür aus der Hand; ich beginne zu ahnen, warum die Dame bei der Autovermietung mehrfach meinte, wir sollten die Türen festhalten … Es stürmt so heftig, dass wir beide Schwierigkeiten haben, auf den Beinen zu bleiben. Und das will wirklich etwas heißen! Ich hätte gerne noch etwas länger fotografiert (und das Objektiv gewechselt), aber daran ist hier nicht zu denken. Wir haben genug damit zu tun, nicht an und über die Klippe geweht zu werden … Und so treten wir jetzt endgültig den Rückweg an.
Wir übernachten heute im Courtyard Reykjavik Keflavik Airport. Geplant war das anders, wir wollten die letzte Nacht eigentlich im Northern Lights Inn in Grindavik verbringen. Aber das ist wegen des aktuell brodelnden Vulkanausbruchs nicht möglich. Also machen wir das Beste draus, nehmen uns ein Hotel am Flughafen und gerade einmal zwei Minuten von Lava Car Rental entfernt. Dann haben wir es morgen früh wenigstens nicht weit. Unser Flug geht um kurz nach sieben, das heißt früüüüh aufstehen. Wir essen superlecker in Antons Mamma Mia, beschließen den Urlaub an der Hotelbar und stellen den Wecker …
Der Wecker klingelt um 04:30 Uhr und pünktlich um 5 Uhr stehen wir bei Lava Car Rental. Alleine. Drin ist alles dunkel. Ich hasse so etwas. Aber es ist am Ende halb so wild, ein paar Minuten später kommen zwei Angestellte, wir geben das Auto zurück und ein Fahrer bringt uns zum Flughafen. Wo dann alles ganz planmäßig seinen Gang geht, beim Start sehen wir den rauchenden Vulkan und mittags sind wir dann auch schon wieder zu Hause. Voller wunderbarer Eindrücke von dieser Tour und wieder einmal darin bestärkt, dass wir den europäischen Norden einfach supergerne mögen.
Hätten wir nicht schon wieder unser nächstes Reiseabenteuer im Kopf … würden wir jetzt vielleicht auch gleich die nächste Nordtour planen 😁