Donnerstag, 22. Dezember 2022
Ich gehe nicht in Wasser, in dem Fische herumschwimmen. Ja, ja, das ist ein wenig albern. Aber ich grusele mich einfach davor, nicht zu sehen, was um mich herumschwimmt, kreucht, fleucht und was-weiß-ich was noch alles. Mir reicht es völlig, auf Meer zu starren – ich muss da nicht rein. Eigentlich.
Jetzt haben wir aber im nächsten Jahr eine Tour auf dem Plan, bei der es schlichtweg nicht akzeptabel wäre, auf die geplanten Schnorchelausflüge zu verzichten. Also habe ich Mauritius zum Schnorchel-Trainingsparcours erklärt. Wir hatten uns vor der Tour im Internet ein paar vermeintlich gute Schnorchelspots ausgesucht. Le Morne gehört auch dazu und weil der Strand so traumhaft schön ist, soll das Abenteuer also hier starten.
Eine Schnorchelmaske mit einklippbaren Sehstärkengläsern in der Hand stehe ich folglich an diesem Morgen am Strand von Le Morne und frage mich, ob das alles so eine gute Idee ist. Immerhin ist das Wasser selbst schon so wunderbar klar, dass man ziemlich gut sieht, was und wer sich darin so alles tummelt. Wir schwimmen los, das mit der Maske und vor allem mit dem Sehen klappt ziemlich gut – und ich gebe es zu: Als mir das erste bunte Fischlein entgegenschwimmt, finde ich das schon ganz spannend.
Die Strömung ist ziemlich stark, man muss ein wenig achtgeben, dass man nicht zu weit abgetrieben wird, aber alles gut zu machen. Wir schnorcheln, wir testen Filmen und Fotografieren mit der GoPro. Und sind am Ende ganz zufrieden: Wir haben ein paar bunte Fische gesehen (die wir später mal näher bestimmen müssen), eine große Seenadel – und jede Menge Seeigel, die ich jetzt eher weniger gebraucht hätte. Ich finde Schnorcheln gar nicht so schlimm, wie befürchtet (vielleicht mag ich es sogar ein bisschen ☺). Und was die GoPro unter Wasser leistet, das ist schon beeindruckend. Ja, okay, es reicht vielleicht nicht ganz für National Geographic, aber für den ambitionierten Hausgebrauch ist das allemal prima.
Wir hatten morgens noch überlegt, ob wir mit unseren abklingenden Erkältungen tatsächlich den Schnorchelausflug wagen sollten. Aber vor allem Dirk hatte genug von „langsam, langsam“ – und in der Tat fühlen wir uns nach dem Schnorcheln fast fitter als vorher. Die Bewegung, die Luft und das Salzwasser waren eine gute Kur. Gegen Mittag packen wir dann unsere Sachen zusammen und fahren zurück ins La Mariposa. Der Nachmittag verbringt sich mit Blick aufs Meer, einem kühlen Bier und MyCity ganz von selbst. Wir sind entspannt, wir genießen den Urlaub. Seufzen immer mal wieder ganz wohlig. Und werden abends mit einem Sonnenuntergangs-Kitschmotiv verwöhnt, das seinesgleichen sucht …