Montag, 28. Januar 2019
Plitsch. Platsch. Plitschplitschplatsch. Es hat die ganze Nacht geregnet. Das sind keine gute Aussichten für die Fahrt auf dem Milford Sound. Oder eben gerade doch?!
Die Fahrt von der Cascade Creek-Campsite dauert eine gute dreiviertel Stunde; landschaftlich wieder mal sehr schön – und naaaaaaass! Zumindest denken wir das, bevor wir durch den – nicht wirklich vertrauenserweckenden – Homer Tunnel fahren. Auf der anderen Seite ist es … noch viel nasser. Und nebliger.
Das ist letztlich ganz normal für den Milford Sound, denn er gilt als eines der regenreichsten Gebiete der Erde mit jährlich zwischen 6.000 und 8.000 Milimetern Niederschlag. In Wiesbaden bekommen wir davon ein knappes Zehntel. Wir sind also nicht sonderlich überrascht, dass es Bindfäden regnet.
Wir haben uns für die Tour mit Real Experiences um neun Uhr entschieden, auch wenn die Wetterfrösche ein Aufklaren gegen Nachmittag vorhersagen. Das stimmt hier sowieso nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % 🙂 Und die frühe Tour ist in der Regel nicht ganz so voll, was sich heute wieder bestätigt. Das Schiff ist höchstens zu einem Viertel gefüllt.
Der Milford Sound präsentiert sich vernebelt; schade, so einen kleinen Sonnenstrahl hätten wir uns schon gewünscht. Andererseits sorgt der Regen dafür, dass die Felswände aussehen, als seien sie ein einziger Wasserfall. Und das wiederum ist mehr als beeindruckend. Wir bekommen eine Idee davon, was Rudyard Kipling dazu bewegt haben könnte, den Milford Sound als „achtes Weltwunder“ zu bezeichnen.
Das Schiff fährt auf den Milford Sound hinaus, Richtung Tasman Sea – wow, da wird es dann mal richtig unruhig. Welcome to the Roaring Forties. Würde man von hier aus immer Richtung Westen fahren, träfe man erst nach etwa sechs Wochen wieder auf Land. Argentinien. Keine andere Landmasse reicht so weit nach Süden.
Nach anderthalb Stunden legt das Schiff wieder an – nachdem es uns vorher direkt unter einen der vielen Wasserfälle navigiert hat. Hey, da kann man echt klatschmass werden 🙂 Das also war der Milford Sound. Wir treten den Rückweg nach Manapouri an. Dort im Motorhome hat es uns so gut gefallen, dass wir da heute einfach nochmal übernachten.
Je weiter wir uns vom Milford Sound entfernen, desto besser wird das Wetter. Wir stoppen unterwegs noch ein paarmal – auch an den Mirror Lakes, die heute tatsächlich schön spiegeln. In Te Anau kaufen wir ein. Ratet mal, was da in den Einkaufswagen wandert. Na klar, Grillgut! Denn wir haben ja gelernt, dass es im Manapouri Motorhome & Caravan Park einen tollen Grillplatz gibt.
Wir sind am frühen Nachmittag auf der Campsite; Dirk wirft nach kurzen innerfamiliären Streitigkeiten Handtücher und ein paar meiner T-Shirts in die bereitgestellten Waschmaschinen. Und dann widmen wir uns dem Abendessen. Dem Grillen. Inzwischen scheint die Sonne von einem strahlend blauen Himmel und wir schwelgen in einem Traum von Lammkoteletts mit Rotwein. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen, lasst Bilder sprechen …
Bei den Bildern wäre sonniges Wetter doch echt langweilig. So habt ihr eine super Stimmung eingefangen. Also mir gefällt’s sehr.
Und zu den gegrillten Lammracks…da schreib ich jetzt nichts…ich muss mir schon Taschentücher holen!
Ok…ein kleines „YUMMMMMYYYYYY“ kann ich mir dann doch nicht verkneifen 😉
Habe ich schonmal gesagt, dass ich von Wasserfällen nicht genug bekommen kann?!? Und da sie nicht weghüpfen oder -fliegen können, kann ich alle anderen auch stundenlang mit Begeisterungsrufen nerven 🙂 ( und wenn die dann weghüpfen…. Naja, anderes Thema :-)…).
Es sieht nach einem unglaublichen Urlaub aus!