22. Dezember 2008: Abfotografieren!

Nach der Tour in den Süden war am Montag der Norden dran. Obwohl Mauritius keine riesige Insel ist, unterscheiden sich Norden und Süden doch ganz stark voneinander: im Süden dichte Wälder, Berge, niedrigere Bevölkerungsdichte; im Norden plattes Land mit Zuckerrohrfeldern, deutlich mehr Menschen und damit auch ein deutlich größeres Verkehrschaos.

Unser erstes Ziel war Eureka, ein altes Kolonialhaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Haus ist weder besonders groß, noch sensationell beeindruckend eingerichtet, aber es gibt doch einen guten Einblick in die Zeit seiner Entstehung. Was uns noch besser als das Haus selbst gefallen hat, war der kurze Spaziergang zu einigen kleinen Wasserfällen. Der Wegweiser ist ziemlich versteckt am hinteren Ende des Gartens von Eureka, der Weg ist stellenweise ein wenig glitschig – aber es lohnt sich: Wir waren völlig allein dort und konnten die Landschaft in aller Ruhe genießen.

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Nächster Halt: die Sir Seewoosagur Ramgoolam Botanical Gardens, Pamplemousse. Wir verzichteten auf einen Guide, weil es uns meist eher um das Fotografieren als um botanische Einzelheiten geht. Wer darauf Wert legt, der ist mit einem der Guides ganz sicher gut beraten. Die Botanical Gardens sind ziemlich groß, schön angelegt und mit vielerlei Pflanzen aus aller Welt bepflanzt. Sogar die Sonne meinte es zwischenzeitlich gut mit uns, so ein Blütenfoto mit Sonne macht doch gleich deutlich mehr her als mit flauem wolkengefiltertem Licht.

Auf dem Parkplatz gönnten wir uns dann noch eine Kokosnuss zum Durst löschen – lecker! – und waren ganz glücklich, dass Richtung Norden die Wolken aufrissen und strahlend blauen Himmel freigaben. Das ließ uns auf gute Sicht am Cap Malheureux hoffen.

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Die Hoffnung war berechtigt: Das nördliche Ende von Mauritius ist nicht nur wegen der malerischen kleinen Kirche traumhaft schön, sondern auch, weil sich dort die Strände finden, die man sonst nur von Postkarten kennt. Statt uns also eine gemütliche Rast im Schatten zu gönnen, sind wir beide erst einmal bestimmt eine halbe Stunde den Strand rauf und runter gelaufen und haben „unsere“ Fotomotive gesucht – teilweise sogar bis zur Hüfte im Wasser stehend … Einsatz ist eben alles!

Für den Rückweg entschieden wir uns, die Westküste ein Stück entlang zu fahren – und waren wieder einmal in unserer Meinung bestärkt, dass niemand diese Touristenorte braucht. Ein, zwei Kilometer weiter lagen traumhafte, fast menschenleere Strände. Und die Touristen liegen alle auf einem Haufen an Stellen, die nicht einmal sonderlich schön sind … Nein danke.

Zum Abschluss durften wir dann noch den Verkehrskollaps in Port Louis erleben: In einer engen Seitenstraße ging plötzlich nichts mehr, weil der Fahrer des vorderen von drei Bussen beschlossen hatte, dass er jetzt aussteigt und Pause macht. So weit ist das eine Szene, die man sich auch in anderen Ländern vorstellen kann. Statt eines empörten Hupkonzerts blieben die Autos dahinter allerdings ganz ruhig stehen, nachmittags um halb fünf, bei 35 Grad im Schatten, und es dauerte sicherlich zwanzig Minuten, bis der erste dann doch die Geduld verlor und sich an den Bussen vorbeidrückte. Als Zweite folgten wir …

Reisebericht Mauritius Cap Malheureux