Wenn aus Kaffee Bier wird

Donnerstag, 14. September 2023

Alles klappt mittwochs wie am Schnürchen. Wir machen pünktlich Feierabend, das Taxi ist bestellt. Wir freuen uns auf den Kaffee morgen früh bei Markus.

Es ist kurz nach fünf. Wir räumen die letzten Sachen hin und her, in zwei Stunden kommt das Taxi und mehr aus Langeweile denn aus Interesse schaue ich auf mein Handy. Eine Nachricht von Discover Airlines (vormals Eurowings Discover). Damit geht das Chaos los.

Mail 1: Ihr Flug ist erneut verspätet.
Hä? Wieso denn „erneut“? Egal, Fakt ist: Laut der Mail fliegen wir erst morgen früh um sieben. Mir ist zum Heulen zumute. Tue ich aber nicht, sondern verlege erst mal die Pick Up-Zeit des Taxis. Informiere Claudia. Dirk übernimmt Markus.

Eine halbe Stunde später.

Mail 2: Ihr Flug ist verspätet.
Hä? Und wieso jetzt nicht „erneut“? Egal, Fakt ist: Laut der Mail fliegen wir erst morgen früh um neun. Ankunft in Windhoek 19 Uhr. Über die Heulphase bin ich raus, ich bin einfach nur stinkwütend. Wobei die Flughafen-Website beharrlich bei sieben Uhr bleibt.

Alles irgendwie undurchsichtig. Wir beginnen allerdings zu ahnen (und ein bisschen zu hoffen), dass es neben dem Flugchaos auch Mailchoas gab und tatsächlich eher sieben als neun Uhr richtig ist. Wir informieren also zwar Claudia und Markus, belassen das Taxi aber bei halb fünf.

Was auch gut so ist, denn bis 40 Minuten vor dem geplanten Abflug bleibt es bei sieben Uhr. Auf der Flughafen-Website. Dann kommt erneut eine Verspätungs-Mail. Die ist aber auch schon egal, gegen halb acht hebt der Flieger endlich in Frankfurt ab. Langweilige zehn Tagflug-Stunden später setzen wir in Windhoek auf.

Wo der gute Markus, geschwitzt und abgekämpft von einem Buschfeuer-Einsatz beim Nachbarn, schon auf uns wartet. Als wir uns Glücksland nähern, geht langsam die Sonne unter. Wir wollen eigentlich schnell aufbrechen, denn im Dunkeln zu fahren, ist in Namibia kein Spaß.

Dann aber setzen wir uns mit einem kühlen Bier doch noch eine halbe Stunde mit Markus hin. Und gefühlt fällt in diesem Moment alles ab. Wir sind wieder da. Wir sind wieder hier. Wir können wieder atmen.

Gegen viertel nach acht sind wir in der Casa Piccolo, räumen nur noch Taschen und Kisten aus dem Landy ins Zimmer und fallen dann in einen steinartigen Schlaf.

Unsere geplante Route