Ihr kommt hier nicht rein

Mittwoch, 20. April 2022

tolle bluete

Warum fuchteln die denn so hektisch? Am Ende einer kurzen Abfahrt stehen ein paar Autos und daneben Männer in Warnwesten, die aufgeregt winken.

Schon beim Überqueren einer Landstraße kurz vorher waren uns einige Männer in leuchtender Kleidung aufgefallen, die ganz offenbar auf etwas warteten. Die Winker wollen uns jedenfalls darauf aufmerksam machen, dass uns gleich Radfahrer entgegenkommen und wir bitte immer schön rechts bleiben.

Ein Radrennen. Lustig. Die ersten zischen dann auch bald an uns vorbei und in der Ferne sehen wir das Hauptfeld. Bevor wir denen jetzt in die Quere kommen, breiten wir unsere Picknickdecke am Straßenrad im Rapsfeld aus, nehmen uns die Tunfisch-Sandwiches, die wir unterwegs beim Bäcker besorgt hatten, und schauen uns das Spektakel aus sicherer Entfernung an. Die sind ganz schön zügig unterwegs, da können wir Schneckenradler nur staunend hinterherschauen.

dirk beim picknick auf unserer radtour an der loire

Aber von vorne: Wir starten morgens nach einem eher mäßig leckeren Frühstück und bei bedecktem Himmel in Azay-le-Rideau und gehen die Strecke sehr gemütlich an. Wir haben es ja auch nicht eilig. Und heute, am vierten Tag, fühlen sich unsere Muskeln nicht mehr ganz so lädiert an, das Sitzen auf dem Sattel ist nur noch leicht schmerzhaft, das Treten in die Pedale macht so gleich doppelt Laune.

Im Lauf des Vormittags zeigt sich auch das Wetter von seiner sonnigen Seite, außerdem lässt sich die weitgehend flache Strecke gut fahren. Und so sind wir trotz gemütlichen Tempos und „sportlichen Picknicks“ (siehe oben …) bereits am frühen Nachmittag in Chenonceaux. Wir checken im Hotel La Roseraie ein; ein hübsches Hotel, ein großes Zimmer, trotzdem will sich die finale Begeisterung für diese Unterkunft bei uns nicht einstellen.

Nach einer erfrischenden Dusche spazieren wir zum Château de Chenonceau – wo sich ungeahnte Menschenmassen tummeln und wir lernen müssen, dass wir heute keine Eintrittskarten mehr bekommen. Krass. Wir kaufen am Automaten Karten für den nächsten Morgen und fragen uns, wo denn diese ganzen Menschen über Ostern eigentlich waren?! Sie waren jedenfalls weder auf den Radwegen noch an den Schlössern. Worüber wir ziemlich froh sind …

Somit haben wir jetzt einen freien Nachmittag. Zu unserem Entsetzen ist der kleine Ort trotz des bekannten Schlosses überhaupt nicht auf Touristen eingestellt, fast keine Bars, keine Cafés, wir verstehen es nicht. Finden dann aber einen süßen Tante Emma-Laden mit bunten Stühlen davor, wo wir einen leckeren Rosé und dazu Knabbergebäck bekommen. Auch gut … Wir setzen uns später noch ein bisschen in den Garten des Hotels und lesen, bevor wir zum Abendessen ins „Le R“ gegenüber gehen (das Hotelrestaurant ist geschlossen). Das machen wir kurz: ein Reinfall, das Lokal überfüllt, der Service überfordert, unser Hauptgang vergessen. Wir machen unserem Ärger Luft und gehen nach der Vorspeise.

Die kleine Delle in unserer guten Laune ist aber ruckzuck vergessen – die Löwen gewinnen auch das dritte Playoff-Spiel. Noch ein Sieg bis zur DEL.

 

Unsere Route in MyMaps