Ein schönes Tourende

Freitag, 22. April 2022

unterwegs mit dem rad an der loire - blois

Die letzte Strecke. Die längste Strecke. In der Routenbeschreibung ist ein Heldennotausstieg enthalten: ab Amboise mit dem Zug nach Tours. Aber das kommt gar nicht in Frage; wir radeln bis zum Ende durch.

Es ist kühl, aber sonnig, als wir in Blois losfahren. Am letzten Tag meint es der Wettergnom noch einmal gut mit uns. Die Strecke heute führt noch einmal nah am Fluss entlang, die Loire leuchtet strahlend blau und auch unsere Laune passt zum Wetter.

Chaumont lassen wir links liegen, das haben wir uns bekanntermaßen schon angeschaut. Wir radeln weiter bis Amboise; ein nettes Städtchen mit einem sehr bekannten (und entsprechend touristisch gefragten) Schloss. Aber um ehrlich zu sein: Wir hatten in den letzten Tagen genug Schlösser. Wir beschließen, dass wir dieses hier auslassen.

Also bummeln wir nur kurz durch Amboise. Sollen wir hier eine Kleinigkeit essen? Hmm, nein, wir haben eine bessere Idee: Wir besorgen uns Sandwiches und Macarons für ein Picknick unterwegs. Ein paar Kilometer hinter Amboise finden wir ein nettes Plätzchen am Loire-Ufer, wo wir es uns gemütlich machen.

unterwegs mit dem rad an der loire - picknick bei amboise

Es ist inzwischen herrlich warm, das sind genau unsere Radeltemperaturen. Wir hätten auf dem weiteren Weg bis Tours gerne noch einmal eine kleine Rast bei einem Gläschen Rosé gemacht, aber es bot sich leider nichts wirklich an. Folglich sind wir schon am frühen Nachmittag wieder zurück in Tours.

Kaum sind wir im Hotel – tröpfelt der Regen vom Himmel, den wir nun seit einer Woche in der Wettervorhersage vor uns herschieben. Das ist mal Timing! Wir nutzen die Zeit und den Regenschauer, im Hotel schon mal sämtliche Sachen umzupacken und langsam vom Fahrrad- auf den Champagner-Modus der nächsten Tage umzustellen.

Abends essen wir der Einfachheit halber, und weil es einfach lecker ist, noch einmal im Les Gens Heureux. Natürlich nicht, ohne vorher (inzwischen wieder bei Sonnenschein) das mittlerweile institutionalisierte Picon Bière auf der Place Plumereau zu trinken.

An dieser Stelle ein kurzes Fazit: Wir hatten eine schöne Radtour mit vielem, was wir uns vorgestellt hatten – Genussradeln halt. Die Wege waren weitgehend gut zu fahren (und zu finden!), wir hätten gerne mehr Strecke direkt am Fluss genommen, aber das ist nicht mehr als ein kleiner Schönheitsfehler.

Das Wetter hätten wir uns ein wenig besser, den Wind ein wenig schwächer gewünscht. Wobei wir uns letztlich nicht beschweren dürfen; es war halt Mitte April. Und auch die Streckenlängen waren gut. Auch wenn Dirks Mantra lautete: „Ich hätte mal einen Tag Pause gebraucht.“

Und so waren wir an diesem Abend in Tours ein wenig hin- und hergerissen. Einerseit kam es uns seltsam vor, morgen nicht aufs Rad zu steigen und durch die Landschaft zu rollen. Andererseits freuten wir uns diebisch darauf, einfach nur in unseren bequemen Autositzen zu lümmeln und die Landschaft ganz entspannt an uns vorbeiziehen zu lassen …

Und die Löwen – die gewinnen an diesem Abend tatsächlich auch das vierte Finalspiel. Sweep out. Meisterschaft. DEL aufgepasst: Die Hesse komme! Wir können es kaum fassen. Wie geil ist das denn? Und für unsere Urlaubsplanung bedeutet dieser Löwensieg, dass wir nach den zwei Tagen in der Champagne nach Hause fahren – und keinen Abstecher nach Ravensburg zum 6. Play Off-Spiel machen. Denn das brauchen die Löwen gar nicht mehr … 🏒🦁

 

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