Freitag, 01. Februar 2019
Wir ahnen schon, dass heute kein ganz so erfolgreicher Tag werden wird. Und der Blick gen Himmel lässt das leider auch vermuten. Dunkle Wolken. Wind. Na das wird spaßig … Oder auch nicht.
Wir haben für heute zwei Touren gebucht: Pinguine am Vormittag, Albatrosse am Nachmittag. Nach einem kurzen Frühstück mit diesem superleckeren Müsli machen wir uns auf den Weg zur Otago-Halbinsel. Wir haben eine Pinguin-Tour gebucht; wohlwissend, dass vormittags nur geringe Chancen bestehen, die lustigen Vögel zu sehen. Und wenn überhaupt, dann recht weit weg. Fernglasentfernung …
Auf dem Weg zur Otago Peninsula fängt es dann auch noch an zu regnen, es windet heftig. Kein schönes Wetter. Um es vorwegzunehmen: Wir sehen keine Pinguine in freier Wildbahn. Ok, ein paar Blue Penguins in ihren Nestern, aber das zählt eigentlich nicht. Die Tour wird dennoch ganz interessant.
Denn wie so oft hier in Neuseeland ist der Guide ein guter Erzähler und erklärt uns einiges über die Pinguine und die Landschaft drumherum. Wirklich spannend, auch die Arbeit des Yellow-Eyed Penguin Trusts. Und immerhin sehen wir ein paar Pinguine im „Hospital“, wo sie bei Verletzung oder Unterernährung aufgepäppelt und dann wieder ausgewildert werden.
Das große Wildlfe-Erlebnis war das jetzt nicht. Auch wenn wir im wahrsten des Sinne des Wortes fast über ein paar Robben gestolpert sind. Aber es hat uns trotzdem Spaß gemacht. Und wir waren gut anderthalb Stunden an der frischen Luft. An der heute sehr frischen Luft. Wir sind die beste Rotbäckchen-Reklame überhaupt. Bis zur Albatros-Tour heute Nachmittag haben wir noch ein bisschen Zeit, die wir mit Dumpen überbrücken. Wollen.
Leider ist die Dump Station so blöd angelegt, dass unser Abwasser bergauf fließen müsste. Ok, das habe sogar ich noch in Physik verstanden. Das wird schwierig. Wir leeren den Tank also so gut wie möglich und fahren dann schon mal zum Royal Albatross Center. Da bekommen wir auch noch eine Kleinigkeit zum Lunch, bevor die Tour startet.
Ich mag Albatrosse. Die sehen immer so behäbig, so unbeholfen aus. Und sind dabei grandiose Flieger. Mit ihrer Flügelspannweite von gut drei Metern und ihren bis zu sieben Kilogramm Gewicht schaffen sie es, einmal um die Erde zu fliegen. Immer auf dem Wind segelnd. Teilweise wochenlang ohne Landberührung. Beeindruckend!
Und weil es heute so wunderbar windig ist, bekommen wir die Flugkünste auch in voller Pracht zu sehen. Schade ist, dass wir die Albatrosse nur aus einem Unterstand mit abgedunkelter Glasscheibe beobachten können. Das ist für gestochen scharfe Fotos schlichtweg tödlich. Hmm. Geht nicht anders, würde sonst die brütenden Albatrosse stören. Und die sind eh schon bedroht. Nicht nur durch fotowilde Touristen.
Nach der Tour beobachten wir draußen noch eine Weile die Möwen, die sich gegen den Wind stemmen und größte Mühe haben, ihren Landeplatz zu treffen. Very funny. Das Wetter klart auf und wir sind insgesamt zufrieden mit diesem Tag. Ja, da geht einiges deutlich besser. Aber hey – wir können auch nicht jeden Tag pures Glück haben.