Samstag, 02. Februar 2019
Es ist ein Schauspiel zum Wegkrümeln. Und wir sind wirklich zutiefst betrübt, dass wir fünf bis zehn Minuten zu spät waren, um das Theater in seiner kompletten Länge zu verfolgen – und auf Speicherkarte zu bannen.
Wir sind an den Moeraki Boulders. Wikipedia sagt dazu, dass die Moeraki Boulders „eine Anzahl ungewöhnlich großer kugelförmiger Konkretionen an der Koekohe Beach“ sind. Dirk nennt sie „halt ein paar Steine, die da rumliegen“. Die Wahrheit liegt dazwischen 🙂
Geologisch sind die Boulders durchaus spannend (mir ist das jetzt hier aber zu aufwändig – wer Lust hat, kann den recht guten Wikipedia-Artikel lesen). Und sie sind, das muss man einfach zugeben, wirklich fotogen.
Am Ende sorgt das dafür, dass die Touristen busladungsweise zum Strand gekarrt werden und dort ihre Fotos machen. Natürlich am liebsten AUF den Moeraki Boulders. Und das geht nur, solange die Flut noch nicht ihren Höchststand erreicht hat. Dann sind die Boulders nämlich komplett umspült.
Tidentechnisch sind wir genau zur richtigen Zeit dort. Es ist auflaufende Flut. Und es sind zwei, vielleicht auch drei Reisegruppen dort. Wir lachen uns schlapp bei deren Versuchen, auf die Moeraki Boulders zu krabbeln, dort möglichst model-like zu posieren und dabei nicht runterzufallen.
Wir beschließen, das ganze Schauspiel als Zeitraffer aufzunehmen. Leider, siehe oben, sind wir ein paar Minuten zu spät. Zum einen sind viele schon mit einem Foto „bedient“, zum anderen kommt die Flut und hält einige vom Felsgekrabbel ab. Mal sehen. Wir sind trotzdem ganz zuversichtlich, dass das Timelapse-Video lustig wird.
Am Ende schaffen wir das, was wir anfangs nicht für möglich gehalten hätten: ein Foto der Moeraki Boulders ganz ohne Menschen. Wir sind amüsiert, wir sind bestens gelaunt und fahren bei strahlendem Sonnenschein weiter an der Ostküste gen Norden. In Oamaru, einem überraschend netten kleinen Städtchen, halten wir zum Mittagessen. Craft Beer und Lachspizza. Lecker.
Unser Ziel für heute ist der Lake Pukaki, von dort aus wollen wir morgen einen Ausflug zum Aoraki Mount Cook machen. Und am Lake Pukaki gibt es angeblich ein schönes Freedom Camping. Folglich trödeln wir nicht rum, sondern fahren recht zügig – beim Freedom Camping gewinnt der den schönsten Platz, der rechtzeitig da ist.
Und wir sind rechtzeitig da. Geplättet von einem grandiosen Ausblick springe ich erstmal mit der Kamera aus dem Camper, während Dirk uns einen Stellplatz sucht. Nein, nicht einen Stellplatz. Den Stellplatz. Hier gehe ich nicht mehr weg. Wir schauen über den türkisgrünen Lake Pukaki auf einen schneebedeckten Aoraki Mt. Cook. Besser geht nicht.
Folglich lautet das Nachmittagsprogramm: sitzen und schauen! Wir hoffen darauf, dass wir morgen noch einmal solches Wetter haben. Was am Mount Cook nicht garantiert ist, der hüllt sich gerne mal in Wolken. Wir sind aber der Meinung, dass wir jetzt auch mal wieder Wetterglück verdient hätten …
Ich bin mir nicht mehr sicher, aber ist das nicht auch Shepards House (oder so ähnlich)? Mit dem Blick durchs Fenster auf den See!?!