Donnerstag, 28. September 2017
Also kuschelig geht anders. Aber immerhin nähern wir uns morgens wieder zweistelligen Temperaturen. Wir lassen uns Zeit mit dem Aufstehen und Zusammenpacken, denn der Tag heute verspricht ein entspannter Transit-Tag zu werden.
Immerhin sehen wir auf dem Weg nach Twee Rivieren einen Löwen mit toller Kalahari-Mähne. Der Kerl liegt malerisch oben auf einer roten Düne in der Sonne. Und pennt. Was sonst? Wir schauen ihm eine Viertelstunde beim Schlafen zu, aber es wird bald klar: In nächster Zeit bewegt der sich nicht vom Fleck.
Wir tuckern gemächlich, aber ohne weitere Sichtung nach Twee Rivieren. Tanken, Reifen aufpumpen und dann ein paar Stempel sammeln, damit wir aus dem Park aus- und nach Südafrika einreisen dürfen. Der KTP hat sich wieder einmal von seiner launischen Seite gezeigt. Die mitunter komplett fehlenden Tiere waren diesmal selbst für uns etwas frustrierend. Trotzdem mögen wir den Kgalagadi. Und kommen bestimmt irgendwann wieder. Aber das verraten wir niemandem.
Jetzt geht es erst einmal 250 Kilometer schnurgeradeaus. Unser Zwischenziel ist Upington, wo wir unsere Vorräte auffüllen wollen. Die Straße dorthin ist landschaftlich wunderschön, führt sie doch mitten durch sanft-wellige Kalaharidünen. Aber sie wird auch irgendwann eintönig und langweilig …
Folglich sind wir froh, als wir nach knapp dreieinhalb Stunden endlich in Upington sind. Das Einkaufen geht schnell und schmerzfrei und das fehlende Frühstück kompensieren wir mit Fish & Chips im Auto. Das wäre so richtig nach dem Geschmack meines Papas: fettige Finger, wohin man schaut. Gut, dass Papi das nicht gesehen hat 🙂
Von Upington ist es noch eine Dreiviertelstunde Fahrt bis nach Keimoes, wo wir auf Tkabies eine Campsite reserviert haben. Wir haben Glück und erwischen Dorien, die gerade in die Stadt fahren möchte. Die Campsites sind zwar klein, aber extrem nett gemacht und wir sind hier alleine. Heißt: Wir haben auch eine private Dusche & Toilette. Super!
Irgendwie sind wir beide von den letzten unruhigen, weil windig und/oder a***kalt, Nächten etwas geschlaucht. Jedenfalls gibt uns das Nachmittagsbier den Rest und wir machen erst einmal ein Nachmittagsschläfchen. Dorien kommt auf einen kurzen Schwatz vorbei und verrät uns dabei, dass wir völlig unerwarteter Weise WiFi haben. Ich skype mit Anke und dem neuernannten Französisch-Crack Henry und maile kurz mit Tilo. Thema: Wieviel -l- hat ein Filet?
Auf das Abendessen freue ich mich schon seit Tagen. Lieblingsnudeln! Wie immer mit Rinderfilet und Cashewkernen, diesmal aber trotzdem mit einer Besonderheit. Denn die Schlagsahne hat beschlossen, dass sie bei all dem Gerüttel und Wellblech einfach schon mal fest wird. Wir befinden sie trotzdem für noch essbar und rühren diesmal eben geschlagene Sahne unter die Soße. Auch lecker!
Die Temperaturen heute Abend sind super angenehm. Da nehmen wir gerne in Kauf, dass wir uns wegen der Moskitos tatsächlich mit AntiBrumm einsprühen müssen. Wir sitzen noch eine ganze Weile draußen und freuen uns dann auf eine ruhige, warme Nacht.