Hit the cow, cop!

Mittwoch, 07. Oktober 2015

Campsite in Roys Camp, Namibia

Wow, das hat mit Sicherheit mächtig gerummst. Am Straßenrand stehen zwei Polizeiwagen mit Blaulicht, ein dritter steht daneben mit ziemlich demolierter, eingedrückter Motorhaube. Auf der Straße liegt eine tote Kuh. Man muss kein Hellseher sein, um zu erahnen, was hier wohl passiert ist. Das ist noch so ein Grund, warum ich eigentlich gar nicht gerne durch den Caprivi fahre. Viel zu viele unberechenbare Kühe, Ziegen und Esel am Straßenrand.

Wir haben heute auch schon ein Tier auf dem Gewissen. Eine Taube. Das blöde Viech saß am Straßenrand und wollte direkt vor dem Landy starten. Dämlich. Ergebnis: ein Haufen Federn vor uns auf der Motorhaube und eine tote Taube. Das war dann auch schon alles Erzählenswerte von der Fahrt durch den Caprivi. Wir sind auf dem Mittelteil unserer 5-Wochen-Tour, das Motto: „Go West!“ Heute bringen wir den Caprivi hinter uns und biegen nach Süden ab. Roy’s Camp ist das Ziel und wir freuen uns darauf. Vor allem auf die Bar, an der wir schon öfter lange gesessen haben.

Aber fangen wir doch vorne an: Wir waren heute morgen deutlich aktiver als in den letzten Tagen, wo wir doch beide etwas durchgehangen haben. Einsetzende Erholung nennt man das. Sehr gut! Nach dem Frühstück versuchen wir noch, über das WiFi der RiverDance Lodge den nächsten Teil des Reiseberichts hochzuladen. Erfolglos, da geht gar nichts. Na gut, dann muss das warten bis wir anderswo wieder WiFi haben.

Wir brauchen ja immer noch einen neuen Aufsatz für die Gasflaschen, um endlich wieder Kaffee kochen zu können, und ich meine mich zu erinnern, dass es in Rundu einen Cymot gibt. Da wir dort sowieso tanken wollen, versuchen wir unser Glück – chakka, es gibt tatsächlich einen Cymot und er hat auch zwei Aufsätze für uns. Zwei?! Jawohl! Für diese lange Tour haben wir uns in Windhoek eine zweite Gasflasche als Reserve gekauft und mit zwei Aufsätzen kann man die auch parallel benutzen. Das erhöht meine Chancen auf Rinderfilet in Cashew-Sahnesauce mit Nudeln am Ende der Welt doch ganz erheblich. Mjamm! 😉 Wir besorgen noch Wasser und machen uns auf den Weg Richtung Grootfontein.

Gegen zwei Uhr sind wir in Roy’s Camp. Die Ankündigung, es käme noch ein Overlander rein, gefällt uns nicht ganz so gut. Aber egal. So lange die heute Abend nicht „unsere“ Bar belagern, ist alles gut. Wir melden uns auch gleich für das Abendessen an. Das ist hier nämlich durchaus ganz lecker und es ist auch mal wieder schön, sich bekochen zu lassen. Wir beziehen die Campsite, auf der wir bei unserem ersten Besuch hier schon gestanden haben, trinken eine kühle Cola und freuen uns auf die nächsten Etappen.

Ich freue mich ehrlich gesagt auch, dass wir nun die Flüsse hinter uns gelassen haben. Nicht falsch verstehen: Ich mag die afrikanischen Flüsse unglaublich gerne. Gar nicht gerne mag ich allerdings die Begleiterscheinungen in Form von einer Trilliarde Insekten, davon mindestens die Hälfte widerliche, surrende Blutsauger. Bis vorgestern hatte ich es geschafft, in den knapp zwei Wochen nur einen einzigen Stich zu kassieren. Das ist richtig gut. Aber dann …

Vor zwei Tagen abends in Namushasha haben sie mich aufgefressen, jetzt plage ich mich mit fünf, sechs fiesen, juckenden Beulen herum. Und ja, ich gebe es zu: Ich gehöre zu den Unverbesserlichen, die fest davon überzeugt sind, dieses Gejucke nur lindern zu können, indem man die Stiche aufkratzt.  Zu Hause gar kein Problem. Aber hier unten heilen solche aufgekratzten Stiche einfach nicht. Wenn es ganz blöd läuft, bringe ich davon noch einige mit nach Hause. Wie bitte? Ich könnte ja aufhören zu kratzen? Nein! Kann! Ich! Nicht!

Abendessen gibt es erst um halb acht. Das ist für uns fast schon nachts. Und wir haben Hunger … Gegen einen knurrenden Magen hilft aber bestimmt ein Sundowner 😉 Und dann gibt es da noch die nette kleine ¨Sitzecke¨, in der man WiFi hat. Dorthin verziehen wir uns, als es bei Overlanders Abendessen gibt, und nutzen die Zeit, um schnell noch ein paar Updates auf die Website zu stellen.

Wir essen viiiel zu viiiel, trinken dazu einen leckeren Pinotage und schaffen unsere vollen Bäuche dann zurück zur Campsite. Glücklich und zufrieden schlafen wir ein und träumen von Regen – schuld daran ist die Palme hinter dem Zelt. Das Geräusch von Palmen im Wind klingt einfach wie prasselnder Regen, darauf fallen wir immer wieder rein …

 

Relaxen auf der Campsite

Oh happy day!

Arbeiten an der Website

Cooler Schreibtisch, oder?

Internet-Cafe in Roys Camp

Ein paar Holzhocker und WiFi, fertig ist das Internet-Cafe 😉

2 thoughts on “Hit the cow, cop!

  • 11. Oktober 2015 at 22:03
    Permalink

    Scheint sich um ein wirklich entspannten Tag zu handeln… Hektik sieht anders aus?

    Weiter so!

  • 8. Oktober 2015 at 12:00
    Permalink

    Sehr schön, dass es euch wieder besser geht und ihr euch auf einen Barabend freut.

    Gibt es eigentlich auch eine Nachtschattensonne, Laufekäs‘, Frauen im Schrank, MarcoPolo Highlights die man auf keinen Fall verpassen darf, liebe/böse Kellnerinnen ide immer alles anders machen und und und???? 😉

    Viele liebe Grüße

    Gerrit

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