Es ist einfach so: Ein süßes Frühstück ist schlichtweg nicht mein Ding. Und das ist es dann auch, was mich irgendwann am Campen nervt. Aber an diesem Tag sollte ich voll auf meine Kosten kommen …
Wir hatten beschlossen, die geplanten vier Nächte in Lüderitz auf zwei zu verkürzen. Nachdem aus der Tour ins Sperrgebiet nichts wurde, wäre jede weitere Nacht in Lüderitz verschenkte Urlaubszeit gewesen. Also spontane Abreise. Spontan. Ausgerechnet wir. Der nette Campsite-Aufpasser schaute etwas traurig aus der Wäsche, aber wir waren wild entschlossen aufzubrechen.
Und zwar noch vor dem Frühstück, denn das wollten wir uns ja im Bahnhof-Hotel in Aus gönnen. Ja, ja, ja! Eine bessere Entscheidung hätten wir nicht treffen können. Auf einer schönen Terrasse in der Morgensonne verputzten wir begeistert ein „Aus Breakfast“: zwei Spiegeleier, Bratkartoffeln, Boerewors, Grilltomate und ein kleines Steak.
Ja, das ist unser Land!
Für mich war das der perfekte Start in den Tag und auch Dirk schien durchaus rundum zufrieden zu sein. Wir wollten versuchen, in Büllsport eine Nacht unterzukommen, dann am nächsten Tag in Swakop Permits für die Campsites am Welwitschia Drive und an der Blutkoppe zu bekommen und so die beiden gewonnenen Tage und die bislang ohnehin ungeplante vorletzte Nacht aufzuteilen.
Es war der Tag der guten Entscheidungen, denn kaum waren wir von der Teerstraße auf die Schotterpad Richtung Norden abgebogen, hatten wir es wieder: unser Namibia-Gefühl. Diese Landschaft, diese scheinbar unendliche Weite, da gehören wir einfach hin, da geht es uns gut. Entsprechend intensiv genossen wir die Fahrt bis Büllsport und waren froh, dass wir dort dann auch problemlos ein hübsches Zimmer bekamen.
Büllsport hat uns gut gefallen, am Nachmittag kamen wir noch in den Genuss einer „privaten“ Farmrundfahrt und unterhielten uns beim leckeren Abendessen noch lange mit einem älteren deutschen Paar, das – so schien es uns – schon die halbe Welt bereist hatte. Spannend.
Weniger spannend fanden wir diese Aschwolke, die offenbar tatsächlich ganz Europa im Griff hatte. Das traf ein amerikanisches Ehepaar aus Seattle: Die beiden wollten am nächsten Tag nach Hause fliegen – über Johannesburg, Amsterdam und Paris. Keine Chance. Langsam beunruhigte uns dieses Thema, denn bis zu unserem geplanten Heimflug waren es auch nur noch vier Nächte.