Sonntag, 24. September 2023
Aufstehen zum Sonnenaufgang. Das übliche Prozedere, wenn man Tiere suchen möchte. Und das möchten wir ab heute ein paar Tage lang.
Wir verzichten aufs Frühstück, zahlen noch unser Abendessen und fahren um viertel nach sieben in die Etosha. Wir zahlen in Namutoni noch die Park Fees und dann gilt: Game Drive-Modus an. Wir hoffen natürlich auf Raubkatzen; freuen uns aber eigentlich vor allem auf hoffentlich gute Fotomotive.
Wir fahren Chudop an; da herrscht tote Hose. Als nächstes steht Kalkheuwel auf dem Programm. Zu diesem Wasserloch haben wir eine besondere Beziehung, denn dort haben wir zum allerersten Mal Löwen in freier Wildbahn gesehen.
Zunächst nervt aber erst einmal die grottenschlechte Zufahrt. Überhaupt sind die Wege in diesem Jahr eine Katastrophe. Übelstes Wellblech. Ganz offenbar ist hier seit einer Ewigkeit kein Grader mehr gefahren. Passt zum Rest der Straßen in Namibia, irgendwie fehlt die Lust, die Routen instandzuhalten. Uns ärgert das gewaltig.
Also rumpeln wir nach Kalkheuwel. Löwen sind zwar Fehlanzeige, aber ein paar Kudus stehen sehr fotogen im schönen Morgenlicht. Wir tuckern weiter Richtung Westen und werden dabei ordentlich durchgeschüttelt. Hey, das nervt. Ablenkung bieten wirklich große Herden von Gnus, Zebras und Springböcken, ein paar Giraffen haben sich auch darunter gemischt.
Die Tiere stehen zwar mal wieder auf der falschen Seite, also gegen die Sonne, aber ob der schieren Größe der Herden wollen wir trotzdem anhalten und beobachten. Gute Entscheidung, denn Dirk stutzt: Drei der Tiere, die da herumlaufen, passen nicht ins Bild. Genauer hinschauen. Ups. Drei Tüpfelhyänen.
Es ist spannend zu beobachten, wie Hyänen und Antilopen sich gegenseitig beäugen. Wir hoffen leise auf eine Jagd, aber daraus wird nichts. Die Hyänen ziehen vorbei. Da haben Gnus, Zebras und Springböcke nochmal Glück gehabt.
Wir sind nach der Rumpelei auf den Wegen froh über Ablenkung, als am Wasserloch von Nebroni kurz vor Okaukuejo Elefanten stehen. So aus sicherer Entfernung mögen wir die grauen Riesen ja sehr gerne. Und wenn sie Babys dabei haben, ist das Zuschauen einfach ein großer Spaß. Da vergessen wir kurzzeitig auch mal die schlechten Straßen, die uns gewaltig nerven.
Wir checken in Okaukuejo ein. Die Campsites in den großen Camps sind fürchterlich, deshalb gönnen wir uns eine kleine Hütte. Was auch wettertechnisch perfekt passt, aber dazu später. Tanken, Wasser kaufen, Nachmittagsbier. Und dann gegen 17 Uhr nochmal rausfahren.
Wir sehen an diesem späten Nachmittag allerdings nur noch ein paar Springböcke. Und einen Vogel (den ich für einen Rötelfalken halte), der verzweifelt versucht, bei starkem Wind auf einem Busch sitzen zu bleiben. Ein echtes Schauspiel!
Wir sind um halb sieben zurück in Okaukuejo und frösteln schon beim Aussteigen. Für heute Nacht sind 10 Grad angekündigt. Sind wir froh, dass wir nicht im Zelt schlafen müssen … Der Einfachheit halber essen wir im Camp-Restaurant. Und sitzen dann abends in unserer Hütte noch eine Weile bei einem Middelvlei Cabernet Sauvignon.
Unsere geplante Route
Tolles Hyänenbild! Das Bild eines tödlichen Jägers. 👍
So schöne Bilder! Und das Augengelb um das Auge herum ist irre!