04. April 2010: Sunny side up – hoffentlich …

Reisebericht Namibia & Botswana 2010: Chamäleon

Sunny side up! Was für die Spiegeleier unseres full english breakfast galt, hatte sich das Wetter noch nicht zu Herzen genommen. Der Himmel war lückenlos bedeckt und wir hatten bei jedem Schritt den Eindruck, durch einen Vorhang aus feinsten Wassertröpfchen zu laufen. Was war das? Herzlich willkommen in der Regenzeit, wir hatten es ja so gewollt!

Ja, na klar hatten wir gewusst, dass unsere Tour in die Regenzeit fällt. Aber wirklich realisiert, dass das dann auch Regen und damit feuchte Wärme bedeuten könnte, hatten wir nicht. Verdrängungstaktik oder Naivität, auf jeden Fall irgendwie typisch für uns, dass wir davon völlig überrascht waren. Egal, für den Augenblick fanden wir es einfach witzig und Chris vom Thakadu meinte dann auch gleich beruhigend, die Sonne käme schon noch hinter den Wolken hervor. Don’t worry. Orrait, also erst einmal in aller Ruhe besagtes full english breakfast genießen.

Kein Benzin, aber ein Chamäleon

Gegen neun Uhr waren wir startklar, nächster Stopp: die große Shell-Tankstelle in Ghanzi, einmal volltanken bitte. We don’t have unleaded. Wie bitte? Bleifrei ist aus. Aha. Bis Maun waren es noch 270 Kilometer, bis Sehitwa noch 180. Die Tankstelle dort ist auf den meisten Botswana-Karten zwar nicht eingezeichnet, aber wir kannten sie glücklicherweise aus dem letzten Jahr. Und im schlimmsten Fall sollten wir es bei sparsamer Fahrweise auch noch bis Maun schaffen. Tanken – ein ewiges Thema in Afrika und wir nehmen es inzwischen gelassen hin …

In Sehitwa gab es tatsächlich Benzin für uns und die restliche Strecke bis zum Planet Baobab in Gweta hatte nur noch ein Highlight zu bieten. Aber was für eines! Eines, auf das ich seit Jahren gewartet hatte: ein kleines grünes Chamäleon mitten auf der Straße. Große Euphorie und noch größerer Einsatz. Der Asphalt, auf dem ich mich zwecks besserer Perspektive bäuchlings lang machte, war nämlich ziemlich heiß. Aber für ein gutes Foto mache ich ja (fast) alles ;-))

Wir setzten das Chamäleon nach erfolgreichem Fotoshooting dann noch am Straßenrand ins Gras, damit es nicht unter die Räder kam. Der Rest des Tages ist schnell erzählt: Ankommen im Planet Baobab, Abendessen, ein heftiges Gewitter um uns herum und mit viel zu viel Rotwein eine hochgradig philosophische Lagerfeuer-Diskussion über die drängenden Fragen Afrikas. Gute Nacht!

Lerneffekt des Tages: Gibt man an der Veterinärkontrolle hinter Maun an, aus Ghanzi zu kommen und nicht in Maun angehalten zu haben, dann wird man unkontrolliert durchgewunken …

03. April 2010: Visum cancelled

Reisebericht Namibia & Botswana 2010: Ghanzi

Die Sache mit dem Einkaufen sorgte dafür, dass wir schon vor dem Frühstück die Taschen ins Auto packten, pünktlich am Frühstückstisch saßen und um viertel vor neun aufbrachen. Zum Spar in der Maerua Mall – endlich ein großer Spar in Windhoek und damit die berechtigte Hoffnung auf Nutella. Dirk war happy! Letztlich war der Einkauf erfolgreich, kostete uns aber doch eineinhalb Stunden. Und wir mussten doch noch zu Cymot, um eine Transportkiste und Hocker zu besorgen. Ein bisschen Komfort muss schließlich auch beim Campen sein. Na ja, ein Seed Net stand auch auf dem Einkaufszettel, weil wir unseres geschickt zu Hause vergessen hatten. Und dann standen wir bei Cymot vor verschlossenen Türen. Na prima!

Zu allem Überfluss hatte auch noch der Bücherkeller geschlossen, wo wir unser Tier- und Pflanzenbuch ersetzen wollten. Das hatten wir nämlich in der Hektik vor dem Urlaub auch zu Hause liegen gelassen. Wir hasteten also durch Windhoek und konnten schließlich folgendes erbeuten: zwei Windlichter (nein, die standen nicht auf der Liste, aber ich fand sie so schön), einen Tischläufer (auch ein ungeplanter, aber schöner Einkauf), ein Bestimmungsbuch und eine Kiste, in der wir unsere Lebensmittel gegen den Staub schützen wollten.

Wasser … auf der Straße …

Bestens (okay, zumindest halbwegs gut) ausgestattet machten wir uns gegen halb zwölf endlich auf den 500 Kilometer langen Weg nach Ghanzi. Dank guter Teerstraße kamen wir zügig voran, auch die Aus- und Einreiseformalitäten klappten besser als erwartet. Und ich bekam gleich zwei für eins: zwei Einreisestempel für Botswana. Auf dem ersten war nur ein Visum von drei Tagen eingetragen. Ich war heilfroh, dass die (überraschend nette) Grenzbeamtin das selbst noch bemerkt hatte. Denn mir wäre es sicherlich erst bei der Ausreise in Two Rivers aufgefallen. Das wären lustige Diskussionen geworden …

Der Rest der Strecke bis Ghanzi verlief völlig unspektakulär und wir kamen am späten Nachmittag im Thakadu Bush Camp an. Auf der Zufahrt dorthin begegneten uns zum ersten Mal große Regenpfützen, die wir aber als Kuriosum abtaten … Ankommen und erst einmal ein kühles Bier, kurz Ausruhen und dann zum Sundowner an die Bar! Und da saß wir dann, resümierten bei weiteren Windhoek Lager den Urlaubsstart und ließen uns Frühlingsrollen und Thakadu Burger schmecken.

Ja, das Thakadu Bush Camp bleibt ein Glücksgriff und wir beschlossen, tatsächlich die geplante Route etwas zu ändern: Statt vom Makgadikgadi nach Kang und dann zum Kaa Gate zu fahren, würden wir im Thakadu Bush Camp übernachten und von dort direkt das Kaa-Gate im Kgalagadi ansteuern.

02. April 2010: Wir sind dann mal weg – und kommen heim!

BerichtReiseroute

Die Fotos findet ihr wie gewohnt unter Fotogalerie > Reisen quer durch Afrika > Namibia Botswana 04/2010.

02. April 2010: Wir sind dann mal weg – und kommen heim!

Es ist eigentlich nichts Ungewöhnliches, dass Dirk mit Schwung den Allrad zuschaltet. Wenn er das aber in der Auffahrt des besten Hotels am Platze in Windhoek tut, dann steckt da mehr dahinter …

Aber der Reihe nach: Wir hatten schon im letzten Urlaub beschlossen, mal wieder in unserem Frühling nach Namibia zu fliegen. Und irgendwann war es dann auch soweit. Wir hatten die Taschen aufgegeben – 41 Kilo ohne Beanstandung, durchatmen! – und gönnten uns das klassische Vor-Urlaubs-Menü: Super Spar … lecker …

Air Namibia hatte die Flugzeit vorverlegt: Statt wie gewohnt um halb elf starteten die Flieger neuerdings schon um zehn nach acht. Ich fand das ziemlich dämlich, denn es bedeutete deutlich mehr Stress, pünktlich aus dem Büro zu kommen. Nervig. Dafür landeten wir aber auch entsprechend früher in Windhoek. Und mehr Zeit in Windhoek ist immer gut.

Wir hoben pünktlich in Frankfurt ab, verdösten den Flug – wirklich tiefen Schlaf verhinderten leider die abwechselnd schreienden Babys an Bord. Trotzdem halbwegs ausgeruht setzten wir in Windhoek auf – ein, zwei verdrückte Tränchen meinerseits inklusive. Irgendwie hatten wir beide das Gefühl heimzukommen – und vermissten doch genau in diesem Moment ganz besonders die zu Hause gebliebenen Freunde.

Reisebericht Namibia & Botswana 2010: Abflug

Hallo Windhoek – wir sind wieder da!

Durch die Passkontrolle kamen wir schnell durch, sammelten unser Gepäck ein und machten uns auf den Weg zur Mietwagenabholung. Auch die ging – begleitet von einem traumhaften Sonnenaufgang – recht fix. Es fehlte lediglich ein Handtuch, das wir uns in der Budget-Zentrale in Windhoek holen konnten.

Und dann: Casa Piccolo. Gegen neun kamen wir an und wurden von Susanne herzlich begrüßt und mit zwei Tassen Kaffee beglückt. Zimmer beziehen, Ladung im Auto organisieren, einkaufen – oder so ähnlich, denn wir hatten komplett ignoriert, dass am Karfreitag wohl kaum ein Supermarkt geöffnet sein würde.

Na dann eben morgen einkaufen. Also auf zum Lunch: Den wollten wir endlich mal in der Heinitzburg genießen. Womit wir bei besagter Auffahrt vom Anfang wären. Wir waren in einem blöden Winkel um die Ecke gefahren und hingen halb in der Auffahrt. Die war allerdings so steil und glatt, dass Dirk es aus unser Position nur mit viel Mühe und Allrad schaffte, das Auto dort hochzubekommen. Das nagte an der Männerseele – er wird es verkraften … ;-))

Das Essen war lecker, der Blick über Windhoek sehr schön und die ganze Aktion hatte uns die nötige Bettschwere für eine Siesta eingebracht. Den restlichen Nachmittag verbummelten wir lesend und spielend – abends wartete schließlich Joe’s Beerhouse. Und nach einigen Tafel Lager, Butternut Soup, Beef Fillet und Jägermeister hatte der Urlaub endlich angefangen.

Reisebericht Namibia & Botswana 2010: Windhoek

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Crocodile Rock

Freitag, 25.12.2009

Warum wurde es denn eigentlich nicht endlich hell? Haile hatte die Abfahrt für 6:30 Uhr angesetzt und weil wir vorher noch schnell frühstücken wollten, klingelte der Wecker um viertel vor sechs. Sonnenaufgang in Äthiopien ist per definitionem immer um sechs Uhr (die Uhr richtet sich traditionell nach dem Sonnenaufgang, nicht andersrum – nur, damit da keine Missverständnisse entstehen!). Also müsste es doch … Konnte es aber nicht, denn dunkle Wolken hingen am Himmel. Der Sonnenaufgang war nur zu erahnen – schade, denn die Ahnung war ziemlich schön.

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