23. + 24. September 2010: Superflieger mit Superchaos

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A380 Einreisestempel Beetleloop

Die Fotos findet ihr natürlich wieder unter Fotogalerie > Reisen quer durch Afrika > Südafrika Mosambik 09/2010.

23. + 24. September 2010: Superflieger mit Superchaos

Wir (also vor allem ich) waren hibbelig wie die Kleinkinder: Unser Flug nach Johannesburg sollte mit dem neuen A380 der Lufthansa durchgeführt werden. Wow! Ich war gnadenlos gespannt auf den neuen Superflieger. Für unsere Verhältnisse pünktlich und entspannt kamen wir am Flughafen an, der Check-In war bereits online erledigt, alles ganz piano.

Was dann allerdings weder pünktlich noch entspannt ablief, war das Boarding. Durch die Streiks in Frankreich hatten einige Anschlussflieger Verspätung, es gab Wartelisten – alles so ein richtig schönes Chaos mit der Folge, dass wir am nächsten Morgen erst eine gute Dreiviertelstunde verspätet in Johannesburg landeten.

Einreise und Gepäck einsammeln dauerten diesmal auch noch recht lange – immerhin waren alle drei Taschen angekommen. Nach den Horrorgeschichten, die wir so über Johannesburg gehört hatten, waren wir darüber doch ganz froh. In der Ankunftshalle erwartete uns auch schon Elsa von KEA – die Frau war ein echtes Unikat, zum Weglachen komisch, vor allem ihre Begeisterung für Martial Arts und einen jungen Kerl, der ein paar Meter neben uns stand …

KEA sitzt nicht direkt am Flughafen, die Fahrt dorthin dauerte aber nur gute zehn Minuten. Dort bekamen wir eine intensive Einweisung in das Auto von Jaun (die wir nicht gebraucht hätten – wir fühlten uns in dem Nissan sofort zu Hause) und auch das Permit für Mosambik stellte er aus. Das übrigens nur bis Vilankulos gilt, nicht nördlich davon, was uns die Spezialisten bei Iwanowski nicht gesagt hatten. Nur gut, dass wir uns für die entspannte Tourvarianten entschieden hatten. Mit Vilankulos als nördlichstem Punkt.

Pizza, Pizza und dann gute Nacht

Es war deutlich später als geplant, als wir uns endlich auf den Weg nach Nelspruit machten. Beim nächsten Mal würden wir eine deutlich nähere Zwischenübernachtung einplanen. Egal, am Ende kamen wir gut durch, wurden von Rina und Piet im Beetleloop Guesthouse herzlich begrüßt und waren einfach nur froh, endlich angekommen zu sein.

Wir ließen uns auf Empfehlung von Rina abends ein italienisches Abendessen in einer Pizzeria schmecken, saßen noch eine kurze Weile auf dem Balkon vor unserer „Tree Top Suite“ und fielen dann todmüde in die Betten. Stimmung: angespannt. Grund: Dirks Kreditkarte.

Und das kam so: KEA belastet bei der Mietwagenabholung eine deutlich höhere Kaution, als es zum Beispiel Budget tut, bei denen wir sonst immer mieten. Ich hatte Dirk vor dem Urlaub mehrfach gebeten, doch mal sein Kartenlimit zu überprüfen. Aber wie das so ist, manche Dinge erreichen das männliche Gehirn einfach nicht. Und jetzt dürft ihr genau einmal raten, was bei KEA passierte … Am Ende ließ sich alles regeln, ich war trotzdem auf 180, hätte uns Dirks Schlamperei doch beinahe den Urlaub verdorben. Und das bekam der gute Mann auch noch einige Tage lang zu spüren.

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23. April 2010: Wir freuen uns auf Daheim

Dieses Gefühl war neu: Am letzten Tag in Windhoek wachten wir auf und freuten uns, dass abends unser Flieger ging. Die Unsicherheit mit der Aschewolke hatte uns stärker zugesetzt, als wir zugeben wollten. So sehr wir uns jedes Mal wünschen, den Urlaub verlängern zu können, so unangenehm war uns der Gedanke, nicht nach Hause zu kommen.

Beim Frühstück unterhielten wir uns dann noch lange mit einem Pärchen aus Frankfurt, die seit einer geschlagenen Woche in Windhoek festsaßen und am nächsten Tag mit einem Sonderflug der Air Namibia endlich nach Hause kommen sollten. Glücklicherweise zeigten sich Arbeitgeber der beiden sehr kulant, trotzdem erzählten sie, dass vor allem die Ungewissheit in den ersten Tagen sehr zermürbend gewesen sei. Und Windhoek ist nun wirklich keine Metropole, in der man es problemlos eine Woche aushält, ohne sich zu langweilen. Wir atmeten insgeheim noch einmal tief durch – Glück gehabt, super Timing!

Wir verlebten einen klassischen letzten Tag, bummelten durch Windhoek, shoppten im Craft Center und aßen noch einmal in der Wilden Ente. Nachmittags genossen wir die letzten namibischen Sonnenstrahlen in der Casa Piccolo und waren ein wenig traurig, dass wir keine Urlaubstage übrig hatten. Denn die Wüstentour, die Claudia mit ihrer Familie im Sommer machen wollte, klang so toll … Und es wäre noch Platz für uns gewesen … Mal überlegen, was uns als Lichtblick einfällt. Wie wäre es mit einer Tour durch den Ugab, gleich im nächsten Jahr? Seufz …

Wenn das keine Perspektive ist … Gut gelaunt stiegen wir abends in den Flieger. Morgen würden wir zu Hause sein.

Reisebericht Namibia & Botswana 2010: Casa Piccolo

24. April 2010: Heimweh nach …

Wir landeten lediglich mit einer Stunde Verspätung. Angesichts des Asche-Chaos war das absolut in Ordnung, durch die Passkontrolle waren wir schnell durch und Anke hatte unseren Anruf bereits erwartet. Wir waren wieder daheim – und hatten doch schon wieder eine leise Sehnsucht nach Namibia. Die legte sich jedoch in genau dem Moment, in dem zwei blonde Jungs auf uns zustürmten und uns ganz deutlich zeigten, das sie uns vermisst hatten. Ja, auch wir hatten in den vergangenen drei Wochen zwischendurch immer mal an sie gedacht, immer mal Heimweh nach all den Freunden gehabt. So ist das mit den Sehnsüchten …

Jetzt waren wir also zurück, wieder mit jeder Menge schöner Erinnerungen im Gepäck. Und mit einem vollen Programm für die nächsten Wochen, denn nicht nur der Mai-Ausflug stand gleich am nächsten Wochenende an, sondern auch eine ganze Woche mit Freunden in Frankreich Ende Mai. Da blieb keine Zeit für Heimweh – wonach auch immer.

Das Fazit am Ende …

Es war eine Tour der etwas anderen Art.

Das lag am Wetter – wir waren erst zum zweiten Mal während der Regenzeit unterwegs.
Und das lag an der Tour selbst – der Abstecher nach Lüderitz hat uns ein ganz anderes Namibia gezeigt.

Beides hat uns gut gefallen. Aber unsere Leidenschaft gehört den Tierparks während der Trockenzeit und unsere Seele, die gehört eindeutig Namibia mit seinen Landschaften und seiner Weite. Kein Wunder also, dass die nächste Tour in unseren Köpfen bereits Gestalt angenommen hat. Und die übernächste, und die über-übernächste und …

 

Reisebericht Namibia & Botswana 2010: Sonnenuntergang

22. April 2010: Hoppla Tiere! Oder: die Angst vor der Wolke

Einen Wecker brauchen wir am Ende des Urlaubs nur selten und so waren wir auch an der Blutkoppe wieder ohne Weiteres zum Sonnenaufgang wach. Wir bewunderten das Farbenspiel der Sonne auf den Felsen und beschlossen, das Frühstück auf später zu verschieben. Aus absolut nicht nachvollziehbaren Gründen waren wir beide noch ziemlich satt …

Wir wollten zum Rock Arch, der nur über eine 4×4-Strecke erreichbar ist – gestern Nachmittag war uns das einfach zu anstrengend vorgekommen. Und das erwies sich als gut so, denn die Strecke machte Dirk fahrerisch viel Spaß und war im Morgenlicht extrem schön anzuschauen. Zunächst eher felsig und karg, wurde die Landschaft plötzlich unerwartet grün: das Swakop-Rivier. Und tierreich. Galoppierende Zebras, freche Erdmännchen, riesige Gruppen von Straußen und Springböcken. Damit hatten wir nicht gerechnet und waren entsprechend begeistert.

Reisebericht Namibia & Botswana 2010: Rock Arch

Frühstück mit Aussicht

Am Rock Arch war erst einmal Frühstückszeit. Und dann Fotozeit. Fast zwei Stunden verbummelten wir dort, bevor wir uns auf den Weg zur Main Road und damit nach Windhoek machten. Kurz vor der Schotterpad entdeckten wir sogar noch Giraffen. Spätestens da war klar: Die Blutkuppe würde irgendwann mal wieder auf unserem Reiseplan stehen.

Der Weg nach Windhoek über den Bosua-Pass: anstrengend zu fahren, dafür tolle Ausblicke – und mit jedem Kilometer, den wir uns Windhoek näherten, wurden wir schweigsamer. Daran konnte auch das Pausen-Bier zwischendurch nichts mehr ändern. Zur üblichen Urlaubsend-Melancholie gesellte sich diesmal die Frage: Würden wir überhaupt nach Hause kommen? Flogen die Flieger wieder? Und falls nicht: Was dann?

Folglich waren das auch die ersten Fragen, die wir bei unserer Ankunft in der Casa Piccolo stellten. Und wieder einmal sah es so aus, als sei das Glück mit den Schaubes. Seit gestern flogen sie wieder; unser Flieger sollte gemäß Fax der Air Namibia planmäßig starten. Die telefonische Rückbestätigung klappte (fast) problemlos. Wir waren mehr als erleichtert.

Jetzt stand dem Tagesausklang am Pool, dem netten Schwätzchen mit Claudia und dem traditionellen Abendessen in Joe’s Beerhouse nichts mehr im Wege. Zebra für Dirk, Gemsbok für mich, danach noch zwei Jägermeister, gute Nacht!

Reisebericht Namibia & Botswana 2010: Giraffe

21. April 2010: Hinter dem Berg

Reisebericht Namibia & Botswana 2010: Blutkoppe

Wir waren früh wach – wie eigentlich immer. Ein kurzes Frühstück, dann brachen wir auf. Denn inzwischen war wieder Baustellenverkehr aufgekommen und so langsam nervte uns das dann doch.

Die Blutkoppe war unser nächstes Ziel, eine kurze Strecke von gerade einmal gut 100 Kilometern, die wir schnell hinter uns brachten. Und dann die Qual der Wahl: Welche Campsite darf’s denn sein? Rund um die Blutkoppe gibt es zahlreiche Campsites, eine schöner als die andere. Wir entschieden uns für eine hinter der Blutkoppe, weil dort die untergehende Sonne den Fels anstrahlen würde. Schöne Fotos garantiert.

Das war’s dann auch schon an Aktivität für diesen Tag. Lesen im Schatten des Kameldornbaums war angesagt, nachmittags eine Buschdusche mit perfekt im Kanister gewärmtem Wasser – und abends: viel zu viel grillen und pappsatt ins Zelt.

20. April 2010: ein langgehegter Traum

Also gut, zeitiges Frühstück und dann wollten wir zügig nach Swakop. Das klappte soweit auch recht gut, wären da nicht die zahlreichen Fotostopps gewesen, die wir immer wieder einlegen mussten, weil uns die Landschaft schlichtweg begeisterte. Ob wir uns an diesem Land jemals sattsehen werden?

Gegen Mittag waren wir dann in Swakop und stellten erfreut fest, dass das NWR-Office inzwischen keine Mittagspause mehr macht. Das passte uns perfekt in den Kram, binnen einer Viertelstunde hatten wir unser Permit für Camping am Welwitschia-Drive und an der Blutkoppe in der Tasche.

Wir hatten jede Menge Zeit und weil sich langsam unsere Mägen meldeten, genehmigten wir uns in der Muschel zwei Caffé Latte, Schokokuchen für Dirk und Karottenkuchen für mich. Dann stand Einkaufen auf dem Plan, der Spar in Swakop ist einer der am bestsortiertesten Supermärkte, die wir im südlichen Afrika kennen. Folglich war vorher schon klar, dass wir in einen Einkaufsrausch verfallen und viel zu viel mitnehmen würden.

Reisebericht Namibia & Botswana 2010: am Namibrand

Mondschein über dem Swakop River

Macht nichts, macht Spaß. Also Shoppen bis zum Exzess, Lammchops, Rinderspieße, Avocados, Schafskäse, Mais, Boerewors, … Wir hätten eine ganze Partygesellschaft versorgen können. Wollten wir aber nicht, denn schon seit Jahren hatten wir immer wieder davon geträumt, mal ganz alleine am Welwitschia Drive zu campen. Und genau dorthin brachen wir nun auf.

Die Campsites am Welwitschia Drive sind einfach ein Traum, wir entschieden uns für eine direkt im Flussbett des Swakop. Gegen Abend herrschte dann zwar leider einiges an Verkehr – an die zehn Autos! – weil in der Gegend Probebohrungen nach Uran stattfanden. Wir genossen den Platz trotzdem, nach Sonnenuntergang wurde es (autotechnisch) still und wir grillten, aßen viel zu viel und experimentierten mit Star Trail-Fotos bei Mondschein.

Reisebericht Namibia & Botswana 2010: Campsite am Welwitschia Drive