Grundsätzlich hatte uns die Kabula-Lodge gut gefallen; was wir schade fanden, war die verwaiste Bar. Und was uns gar nicht gefiel, waren die extrem aufdringlichen Affen. Nicht nur, aber auch deretwegen verzichteten wir aufs Frühstück und sahen zu, dass wir zeitig loskamen. Vor uns lag die längste Etappe und um sieben Uhr waren wir unterwegs.
Wir kamen gut durch, holten in Sesheke noch einmal Geld – in Sambia wird man ziemlich schnell zum Multimillionär… Die Straße bis Livingstone war ganz in Ordnung, wir fuhren durch eine völlig harmlose Polizeikontrolle und der nette Polizist erklärte uns sogar noch den Weg. Kurz tanken in Livingstone, einem wuseligen Städtchen, dann ging es weiter Richtung Monze. Kurze Schrecksekunde: Dirk übersah die fest installierte Polizeikontrolle, bremste heftig – und die Polizisten winkten uns durch, puh.
Die Straße blieb weiterhin gut und vor allem nicht so langweilig wie auf namibischer Seite. Auch die nächste Polizeikontrolle verlief wieder sehr nett, erneut bekamen wir Tipps zur Route, denn schließlich können sich Navi und GPS, die an der Windschutzscheibe hängen, auch mal irren.
Wir sahen in der Ferne immer wieder Buschbrände. Kein ungewöhnlicher Anblick zu dieser Jahreszeit. Aber dann war einer plötzlich gar nicht mehr fern: Die rechte Seite der Straße brannte lichterloh, dichter Rauch hüllte alles ein und wir mussten da durch. Da uns aus der Gegenrichtung immer noch Fahrzeuge entgegenkamen, nahmen wir an, dass Durchkommen wohl möglich sein musste … Sehen konnten wir wegen des Rauchs nur noch ein paar Meter. Wir fuhren also hinein in den dichten Rauch, rechts neben uns schlugen die Flammen hoch und die Feuerhitze war deutlich zu spüren. Das klingt dramatischer, als es war, denn nach ein paar hundert Metern waren wir durch. Trotzdem war mir das zwischendurch gar nicht geheuer.
Der restliche Weg nach Monze war unspektakulär – bis wir zur Moorings Campsite abbogen. Die hatten wir uns als Zwischenstopp ausgesucht und nun fuhren wir auf der Farmzufahrt genau auf riesige Rauchschwaden eines Buschbrands zu. Na prima, das war also ein heißer Tag! Die Angestellte, die uns begrüßte, schien davon allerdings gänzlich unbeeindruckt. Wir waren die einzigen Gäste und bekamen folglich problemlos eine Campsite. Der Buschbrand drehte einmal um die Farm herum, kein Grund zur Aufregung. Wir grillten, freuten uns über das aufgehende Kreuz des Südens und schliefen zu den Geräuschen von Kühen, Schweinen und Hühnern ein. Ferien auf dem Bauernhof.