Donnerstag, 24. Januar 2019
Irgendwas stimmt hier nicht. Wir machen die Augen nochmal zu und wieder auf. Verwirrung. Da draußen scheint die Sonne. Wir müssen uns im Tag vertan haben.
Nee, haben wir nicht. Wir lernen nur so langsam, dass sich das Wetter hier recht beharrlich den Vorhersagen widersetzt. So rum soll uns das recht sein. Es ist ein tolles Bild, wie aus den Wäldern auf den Bergen um uns herum die Nebelschwaden aufsteigen und sich langsam auflösen.
Wir frühstücken im Berlins Café, beobachten das Wetter da draußen und hegen langsam die ganz leise Hoffnung, dass wir bei diesem Wetter ja vielleicht doch ein paar fotogene Blicke auf die angeblich so schöne Westküste der neuseeländischen Südinsel erhaschen können.
Wir starten am Cape Foulwind – und tauschen erst einmal die langen gegen die kurzen Hosen 🙂 Die Küste sieht toll aus. Wild, rau, keine Weichei-Sandstrand-Badewannenküste, sondern ungezähmte Naturgewalt. We like. Ok, die Robbenkolonie ein paar Kilometer weiter hätten wir uns sparen können. Wenige Tiere weit weg. Aber zugegebenermaßen sind wir da auch ein klitzekleines Bisschen verwöhnt …
Wir fahren im Sonntagsfahrer-Tempo die Küste entlang, halten hier und da und steuern die Pancake Rocks an. Schlucken einmal, zweimal. Nach allem, was wir im Vorfeld gelesen hatten, waren wir davon ausgegangen, dass die Südinsel leerer, weniger touristisch ist als die Nordinsel. Alles quatsch.
Viel mehr Reisebusse, deutlich mehr „Touristenknubbel“ – und hier an den Pancake Rocks wird das auch richtig augenfällig. Nicht falsch verstehen: Am Ende ist der Trubel völlig harmlos und auf dem wieder einmal superschön angelegten Rundweg verläuft es sich sowieso. Wir hatten nur einfach andere Erwartungen und sind gespannt, ob es Richtung Süden irgendwann leerer wird …
Jetzt also die Pancake Rocks. Die heißen so, weil sie aussehen wie aufeinander geschichtete Pfannkuchen (ich muss da immer an Donald Duck denken …). Schuld ist, na klar, die Erosion durch Wind und Wasser. Und vor allem die Wassergewalt bekommen wir eindrücklich demonstriert.
Was da an Wellen gegen die Felsen kracht, ist schon gewaltig im besten Wortsinne. Keine Frage, dass wir hier einige Zeit verbringen und darauf warten, dass eine besonders fotogene Welle reinkracht. Irgendwann zeigt der Blick auf die Uhr, dass wir jetzt auch mal langsam ein wenig Gas geben müssten.
Also sehen wir zu, dass wir weiterkommen. In Hokitika essen wir eine Kleinigkeit und ich kaufe mir endlich eine Kette mit einem Anhänger aus neuseeländischer Jade, dann tuckern wir weiter. Wir wollen noch bis Okarito und vorher kurz in Whataroa halten. Da sitzt nämlich Kevin und mit dem müssen wir uns noch kurz über unsere Planung für morgen unterhalten.
Wir finden ihn in seinem Office, schwätzen kurz, verabreden uns für morgen früh kurz vor neun und steuern dann den Campground in Okarito an. Ein schöner Platz, zwei Minuten zu Fuß bis zum Meer. Wir beginnen zu verstehen, was einen Kiwi-Campground auszeichnet.
Wir machen uns zum Abendessen Wraps mit Avocado und Schinken, spazieren danach noch kurz am Strand entlang, bis es zu usselig wird, und machen es uns dann im Camper gemütlich. Oh happy day!
Goiles Bild mit dem Regenbogen… darf man das hier überhaupt so schreiben?
Die Naturgewalten habt ihr gut einfangen können und hoffentlich war der Name „Foulwind“ nicht Programm.
Ich hatte mir kurz Gedanken gemacht, ob ihr die Maorisprache bereit in eure Texte einfließen lasst (bei Worten wie „tuvkrn“ oder „vorhwr“)… bei „usselig“ wurde ich dann aber stutzig. Hmm, klingt irgendwie anders. Aber was bedeutet es?
Das „Bild“ der Pancakestapel und Figuren von W. Disney kann ich nur zu gut verstehen… verflixt… ich bekommen Hunger !
Also die Pfannkuchen kenne ich jetzt schon… Wo ist der Wasserflug?!?! 😉
Habe ich eigentlich noch nicht gesagt, dass der Regenbogen wirklich frech ist?!?… Es ist ein wunderschönes Bild, der Kontrast zwischen den „gestapelten“ Felsen und dem durchscheinenden Bogen mit der dichten Gischt….
Wie schön für diesen Felsen sind! Mit dem heranbrausenden Meer nur mehr!